Iglu-Dorf Gstaad
Ein Hauch Arktis auf dem Saanerslochgrat
Unübersehbar sticht das Iglu-Dorf Gstaad den Fahrgästen der Saanerslochbahn auf den letzten Metern vor der Bergstation auf der rechten Seite ins Auge. Rund hundert Meter unterhalb des Grates auf einer Fläche, direkt neben dem «Saanersloch», steht das verzweigte Iglu mit Hotel, Restaurant und Bar bereits die 15. Saison. Ein Garant für ein sehr exklusives Wintererlebnis.
Iglu-Dorf Gstaad
Es war die Wintersaison 1995/96, als Initiator und Gründer der Iglu-Dorf GmbH, Adrian Günter in Scoul sein erstes Iglu baute. Im darauffolgenden Jahr stand am selben Ort ein Iglu mit einer Kapazität von 15 Schlafplätzen erstmals Gästen zum Übernachten zur Verfügung. Das Interesse an dieser exklusiven Übernachtungsart stieg laufend. Neue Standorte wurden in das Portfolio aufgenommen, und das Angebot mit Gastronomie, Wellness usw. laufend ausgebaut.
Ein Bauwerk auf Zeit
«Wünschenswert sind kalte Nächte Ende November, damit mit der Produktion von Kunstschnee, dem Hauptbaustoff für das Iglu, begonnen werden kann.» Marius Mosimann, seit 14 Jahren Leiter des Iglu-Dorfs Gstaad betont, dass diese Phase für das Bauteam je nach Witterungsverhältnissen doch einigermassen nervenaufreibend sein kann. Für den Bau seien rund vier Wochen eingeplant. Spielt das Wetter nicht mit, werden die Arbeitstage länger, oder zusätzliches Personal wird mobilisiert, denn das Eröffnungsdatum ist jeweils fix auf den 25. Dezember gesetzt.
Auch die Bauweise hat sich mit den Jahren grundlegend verändert. Heute geben riesige Ballone die Räumlichkeiten des künftigen Iglus vor. Mittels Schneefräse wird der Schnee Schicht für Schicht auf diese geblasen. Hat sich der Schnee abgesetzt, werden die Ballone wieder entfernt. Damit ist jedoch erst der Rohbau erstellt, denn nun folgt der Innenausbau, bei welchem zu hundert Prozent Handarbeit gefragt ist. Es wird geschaufelt und gesägt, bis die verschiedenen Räume ihre endgültige Form erreicht haben. Mit einer Art Maurerkelle, jedoch mit einer rauen Fläche, wird den Wänden und Decken nun noch der Feinschliff verpasst. Unzählige Tonnen Schnee müssen dabei mithilfe von Schneehexen laufend aus dem Innern des Iglus befördert werden.
Insgesamt vier Künstler waren rund eine Woche damit beschäftigt, die Zimmer sowie den Essraum mit Schneeskulpturen zu verschönern. Jedes Jahr gibt es hierzu eine andere Thematik. In diesem Jahr sind die Skulpturen der Thematik «Wild» gewidmet. So begrüsst beispielsweise ein grosser Eisbär mit seinen Jungen die Gäste im Eingangsbereich.