Robin Hood meets Défago und Co.
Anstatt Kniebeugen, Gewichte stemmen und Schwitzen im Kraftraum hiess es für die Skicracks von Swiss-Ski für einmal Baumstämme zersagen, Holztürme bauen und mit Pfeil und Bogen auf einen Papierluchs zu zielen – notabene balancierend auf einem Drahtseil hoch über dem Wasser.

Diese und noch weitere innovative Wettkampfposten hat Arno Reichenbach, seines Zeichens Forstwart in Gstaad sowie Rettungssanitäter bei Swiss-Ski, am Lauenensee bei Gstaad gemeinsam mit seinen Kollegen für Carlo Janka, Daniel Albrecht, Didier Défago und Co. aufgebaut. Ein eindrücklicher Parcours, bestehend aus sechs Posten, mitten im Wald, aufgebaut in 50 Mannstagen.
Bereits zum dritten Mal wurde der Swiss-Ski Mehrkampf in Form einer Waldmeisterschaft in Gstaad durchgeführt. Nicht nur Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit und Kondition waren gefragt beim Absolvieren der Posten mit Namen wie Timbersports, Forest Biathlon, Horst Climbing oder Robin Hood, sondern schlicht und einfach auch Mut. Eine Blösse geben konnten sich die gestandenen Swiss-Ski Cracks nicht – jedem der fünf Viererteams war ein hochmotivierter Junior aus der Region zugelost. Diese gaben natürlich ihr Bestes im Wetteifern mit ihren grossen Vorbildern.
Ein sechstes Team bestand gänzlich nur aus Juniorinnen und Junioren und forderte die Grossen heraus. Die insgesamt acht teilnehmenden Nachwuchssportler hatten sich in einer internen Ausscheidung gegenüber 40 ihrer Kolleginnen und Kollegen aus dem RLZ Gstaad sowie der regionalen JO durchgesetzt – darunter auch Elio von Grünigen, der Sohn von Mike von Grünigen. Eine schöne Idee, die es den jungen Talenten ermöglichte, sich quasi auf Augenhöhe mit den aktuellen Skistars zu messen. Nervös waren sie deswegen nicht: «Wieso auch?» meinte cool Aron Oehrli, im Klettergurt hängend kurz vor dem Startschuss zum Horst Climbing.
Die zahlreichen Medienvertreter, die beim Wechseln vom einen Posten zum anderen, schwer beladen mit ihren Film- und Fotokameras ebenfalls ihre Fitness unter Beweis stellen mussten, die Helfer und die grossen wie kleinen Athleten genossen das Spektakel. «Ich habe meinen Konditionstest mit der Patrouille des Glaciers eigentlich hinter mir», so Didier Défago «Aber dieses gemeinsame Erlebnis in der Natur fördert den Teambildungsprozess.» Carlo Janka indes war begeistert von seinem Talent als Turmbauer: «Die Pisaner hätten besser uns den Turm bauen lassen; er wäre weniger schief herausgekommen.»
Gewonnen wurde die «Waldmeisterschaft» vom Team mit Tobias Grünenfelder, Marc Gisin, Markus Vogel und Junior Aron Oehrli. Bei der anschliessenden Preisübergabe im Hotel Palace nahmen die vier von Initiator Arno Reichenbach eine Holzeule im Empfang. Das Hotel Palace ist bereits seit mehreren Jahren Gastgeber für das alpine Herrenteam. «Früher haben wir die Skifahrer in den Personalzimmern untergebracht», meinte Hotel Manager Andrea Scherz anlässlich der Siegerehrung schmunzelnd, «heute wohnen sie in Gästebetten.» Diana Fäh
Marc Gini alias Robin Hood. Beat Feuz in action Markus Vogel und Marc Gisin als Turmbauer. Markus Vogel und Marc Gisin als Turmbauer.
Markus Vogel und Marc Gisin als Turmbauer.


Ambrosi Hoffmann, Elio vom Grünigen, Beat Feuz und Christian Spescha.