Innovative Bauernfamilien mit 500 Franken gebüsst!
Am Bauernmarkt Boltigen inspizierte ein Lebensmittelkontrolleur vom Kanton Bern den Festwirtschaftsbetrieb und die Standhalterfamilien.
1. Das verlangte Konzept zur Hygienekontrolle wurde durch unseren Sekretär zu Hause geholt. Ein Dokument zur Selbstkontrolle fehlte, dies war uns nicht bekannt, dass das erforderlich ist, um eine Festwirtschaft zu führen.
2. Die Temperatur im Kühlwagen entsprach den Vorschriften, die Bratwürste hatten 4 Grad. Die Deklaration der Fleischwaren hatte unser versierter Dorfmetzger genau notiert.
Aber wir hatten kein Dokument in dem wir die Kühltemperaturen aufzeichneten.
3. Um die Hammen im Brotteig warm zu halten deckten wir sie mit neuen Militärwolldecken zu. Wir erklärten Herr Streule, dass der Brotteig ja nicht gegessen werde. Er entgegnete, dass wir für die Zukunft einen Warmluftofen anschaffen müssten.
Bei den Standhaltern ging die Kontrolle weiter:
1. Der Zuckergehalt bei den Konfitüren wurde zu wenig genau deklariert.
2. Das Blatt zur Selbstkontrolle konnte nicht vorgewiesen werden.
3. Die Temperaturaufzeichnung fehlte hier ebenfalls, obschon der Kühlschrank, in welchem der Käse gelagert wurde, die vorgeschriebenen Grade hatte.
4. Die Jogurttemperatur wies 5,7 anstatt 5 Grad auf.
5. Datum bei den «Bräzeleni» fehlte.
6. Kein fliessendes Wasser zum Hände waschen.
Alle Beanstandungen entsprechen den gesetzlichen Grundlagen.
Wann lehnen wir uns endlich auf und wehren uns gegen diese Bürokratie? Alles muss schriftlich aufgezeichnet werden. Ob es in der Praxis dann wirklich umgesetzt wird?
Wir sind doch alle bestrebt sauber und exakt unsere Produkte anzubieten, sonst hätten wir nicht alle Jahre den Umsatz steigern können, und immer mehr Gäste zu unserer treuen Kundschaft zählen dürfen.
Die Bussen für die Standhalter werden wir von der Bauernmarktkasse übernehmen und sie ermuntern, für den nächsten Bauernmarkt mit einem Aktenkoffer voller Dokumente zu erscheinen!
Frau Doris Leuthardt fordert eine innovative Landwirtschaft. Alpkultur/LST sucht und fördert die Zusammenarbeit mit den einheimischen Bauernfamilien. Bleibt zu hoffen, dass die Frauen, welche letzte Woche nach dem Emden und Zügeln bis in alle Nacht für den Märit vorbereiteten, sich nicht entmutigen lassen…
OK Bauernmarkt Boltigen: Anni Bieri