Kurtaxen Lenk: Die Nebel lichten sich
Auf Anfrage hat der Gemeinderat von Lenk zur neuen Kurtaxenregelung in einem entgegenkommenden und ausführlichen Schreiben Stellung genommen. Danach hatte der Gemeinderat eine massvolle Erhöhung vorgeschlagen. Die Gemeindeversammlung hat dann aber auf Antrag eines Gemeindebürgers die kantonalen Vorgaben auf das Maximum ausgereizt und die massive Erhöhung so beschlossen.
Es war unschwer in Erfahrung zu bringen, dass der Antrag zu dieser Erhöhung von einem Immobilienhändler aus der Lenk gestellt wurde. Dieses Geschäftsmodell wird sicher auch die Kunden aus dem Unterland interessieren: Nachdem mit ihnen Kasse gemacht wurde, stellt man an der Gemeindeversammlung den Antrag, sie nun auch noch mit der Kurtaxe wie eine Weihnachtsgans auszunehmen und von ihnen das Maximum zu verlangen. Die Kunden werden das kaum als vertrauenbildende Massnahme empfinden. Inzwischen haben auch Einheimische bemerkt, dass das kein kluger Entscheid war, weil sie bei ungenügender Vermietung auf der hohen Abgabe sitzen bleiben. Im Übrigen steht im Raum, dass gewerbliche Vermieter wesentlich tiefere Abgaben bezahlen: Gelten Immobilienhändler als gewerbliche Vermieter? Immerhin ist zu vernehmen, dass der Gemeinderat aufgrund der zahlreichen und heftigen Proteste an eine moderatere Form der Kurtaxe denkt. Dieselbe Gans zweimal zu schlachten war schon immer schwierig. René Bucher, Niederwangen