Sichert die GSS AG das Überleben des Spitals?
Die breite Zustimmung zum Spital Zweisimmen an der Veranstaltung vom 8. August war eindrücklich. Sogar die eidgenössische Solidarität und der Rütlischwur wurden beschworen, um alle Anwesenden hinter das gemeinsame Anliegen «Spital Zweisimmen» zu scharen.
Dieses war auch völlig unbestritten, da es sogar von der Regierung als «versorgungsnotwendig» eingestuft wird.
Eigenartigerweise hörte man indessen nichts davon, wie die GSS AG künftig das Spital zu führen gedenkt. Es gab auch nur gerade eine einzige kritische Stimme zur Funktionstüchtigkeit der GSS AG. Dabei wäre es durchaus gerechtfertigt zu fragen, mit welcher fachlicher, personeller und betriebswirtschaftlicher Kompetenz die GSS AG künftig das Spital, die Altersversorgung und die Maternité Alpine führen und betreiben will.
Die Gemeinden sind deshalb vor der Abstimmung Ende August wohl beraten, sich in Bezug auf die finanzielle Zukunft der GSS AG Gedanken zu machen. Das ist keine Distanzierung vom Spital, es ist – im Gegenteil – die eben noch rechtzeitige Klärung seiner Zukunft.
Blindlings gegen besseres Wissen in ein Desaster zu laufen, ist unklug. Es mutet darum eigenartig an, wenn die Regierung die Versorgungsnotwendigkeit infrage stellen will, bloss weil der vorgesehene Spitalbetreiber bis anhin nicht überzeugte.
Dr. med. Ueli Corrodi, Hinterkappelen/Lenk; Marianne Herbst, Oberwil