Spital ja oder nein

Von Armin Oehrli

Die Bevölkerung der Region Obersimmental/Saanenland hat es nun in der Hand, selbst zu bestimmen, ob sie ein regionales Spital in Zweisimmen will.

In zwei Gemeinden lehnt der Gemeinderat das Projekt ab, stichhaltige Argumente fehlen. Nun ist zu hoffen, dass die Bevölkerung in diesen beiden Gemeinden für ein Spital stimmt, um die Region zu stärken.

Ein Spital bringt Arbeitsplätze. Es ist einfacher, Hausärzte zu finden, wenn ein Spital in der Region ist. Jeder Kranke und Verunfallte ist froh, wenn die Fahrt in der Ambulanz nicht zu lange dauert und er untersucht und behandelt werden kann. Ohne Spital würde ein Patient im Notfallzentrum eingeliefert und untersucht aber zur Behandlung in ein entsprechendes Spital, wieder mit der Ambulanz weitergeleitet, was in jedem Fall Verzögerungen, Kosten und Unannehmlichkeiten bedeutet.

Der Kanton setzt sich ein für ein Spital in Zweisimmen, finanziell auf lange Frist. In fünf der sieben Gemeinden stehen die Gemeinderäte hinter dem Projekt. Da wir im Kanton zu der steuergünstigsten Region gehören, sind auch die Kosten tragbar.

Die Führung der Bergregion steht auch hinter dem Projekt. Allerdings mit dem Risiko, sich ins eigene Bein zu schiessen. Die Klausel, dass alle sieben Gemeinden dem Projekt zustimmen müssen, finde ich demokratisch gesehen sehr fragwürdig. Eine kleine Zahl von Personen kann diese einmalige Chance zur Stärkung unseres Gesundheitswesens verhindern, wenn in einer kleinen Gemeinde wie Gsteig oder Boltigen die Neinsager überwiegen. Demokratisch nicht tragbar, dass eine Minderheit entscheidet!

Richtig wäre, wie bei eidgenössischen Abstimmungen das Ständemehr anzuwenden. Dass nicht nur die Stimmen der Bürgerinnen zählen, sondern auch die Mehrheit der Gemeinden.

Hoffen wir, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger der Region der Wichtigkeit eines Spitals bewusst sind und mit einem kräftigen Ja in allen Gemeinden die Zukunft der gesundheitlichen Versorgung stärken. Auch wenn noch nicht alles ausdiskutiert ist, es ist die letzte Chance! Armin Oehrli, Gstaad

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Erstellt:
24.08.2023, 00:00 Uhr
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