Gemeindeversammlung: Die Wogen haben sich geglättet

Derzeit sind im Diemtigtal die Bäuerten für das Schulwesen zuständig. Neu wird die Gemeinde dieses übernehmen. Die Schule Diemtigtal startet auf August 2011 in den neuen Strukturen.

Durch diesen Felsen wird man in Zukunft wandern.

Durch diesen Felsen wird man in Zukunft wandern.

Heftig wurde diskutiert und debattiert im Vorfeld der Abstimmung des 13. Oktobers. Der Gemeinderat erwartete einen Grossaufmarsch. Dies war auch der Grund, dass die Versammlung in die Sporthalle verlegt wurde.

Die Gemeindebehörden informierten aber gut. Sie gingen auf die vielen Fragen seitens der Bürgerinnen und Bürger ein. Mit erfreulich grossem Mehr haben die 233 anwesenden Stimmberechtigten (von total 1647) den neuen Schulstrukturen zugestimmt. Das neue Schulreglement wurde bei 30 Gegenstimmen deutlich angenommen. Das angepasste Organisationsreglement erhielt bei 32 Gegenstimmen eine klare Ja-Mehrheit. Bei der Schlussabstimmung meldeten die Stimmenzähler 163 Ja und 39 Nein.

Eines ist sicher: Die acht Diemtiger Bäuerten bleiben erhalten. Dazu gehören Oey, Diemtigen, Bächlen, Horben, Riedern, Entschwil, Zwischenflüh und Schwenden. Sie erheben aber keine eigenen Steuern mehr, die Gemeinde hebt ihre Steuern dementsprechend an. Die Bäuerten bleiben aber im Besitz der Schulhäuser und sind für deren Unterhalt und Betrieb zuständig. Die Unterabteilungen sind zudem weiterhin für den Strassenunterhalt verantwortlich. Die Gemeinde übernimmt die finanzielle Abgeltung gegenüber den Bäuerten. Dazu gehören zum Beispiel Schulhäuser, Strassen, Winterdienst und Verwaltung. Je nachdem wird nach Aufwand oder pauschal abgerechnet.

Offene Fragen

«Ich finde die Übernahme der Schule durch die Gemeinde zweckmässig, habe aber Mühe mit der Finanzierung. Ich hätte mir bei der Gegenleistung der Gemeinde gegenüber den Bäuerten genauere Zahlen erhofft» bekundet ein Anwesender. «Ich bin nicht bereit, die Katze im Sack zu kaufen und traue der Sache nicht ganz» fährt er fort. Gemeinderatspräsident Martin Wiedmer erklärte dazu: «In der künftigen Koordinations-Kommission werden alle Bäuert-Präsidenten vertreten sein. So haben sie das Recht mitzubestimmen. Vor der heutigen Abstimmung hätte es sowieso nicht Sinn gemacht, ins Detail zu planen.» Gemeindepräsident Peter Knutti ergänzt: «Das ist wie bei einem neuen Gesetz: Erst nach dessen Annahme wird die dazu gehörende Verordnung ausgearbeitet.

An der Gemeindeversammlung vom 27. November wird die Schulkommission mit Vertretern aus allen acht Bäuerten gewählt. Sie schreibt die Stelle der neuen Schulleitung aus.

Tunnel durch die Spitze Fluh

Freuen dürfen sich in Zukunft alle Wandervögel. Das Stimmvolk genehmigte den Bruttokredit von 210 000 Franken mit 221 Ja und nur 12 Gegenstimmen. Der Tunnel soll im Winter erstellt werden und auf die Wandersaison 2011 zur Verfügung stehen. Noch muss die direkt am Bach liegende Fluh mittels Aufstieg über einen steilen Zick-Zack-Pfad durch den Wald überwunden werden. Für ältere oder gehbehinderte Leute, sowie solche mit einem Kinderwagen, ist dies mühsam. Im Winter gab es beim höchsten Punkt oft vereiste Stellen. Durch den Tunnel werden also verschiedene Probleme behoben. Sicher ist: Der so aufgewertete Wanderweg wird ein attraktives Angebot für die Zielgruppe 50 Plus und Familien. Esther Matter

Zum Artikel

Erstellt:
21.10.2010, 07:55 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 22sec
Kommentare