Ferien(s)pass Niedersimmental zum Thema einheimische Schlangen

Greifen und begreifen

Giftig oder nicht giftig? In der Schweiz sind fünf Schlangenarten heimisch. Die Aspisviper und die Kreuzotter sind giftig. Die Würfelnatter, die Ringelnatter und die Schlingnatter gehören zu den ungiftigen Exemplaren.

Schlangenhäute berühren wäre ja noch eines…

Schlangenhäute berühren wäre ja noch eines…

Es war erstaunlich festzustellen, wie die Kinder gut Bescheid wussten über die Kennzeichen einer giftigen oder ungiftigen Schlange. Diese sind: Senkrecht geschlitzte Pupillen und zwischen Augen und Mund zwei bis drei Schuppenreihen. Die ungiftigen haben bloss eine Reihe Schuppen und runde Pupillen. Zudem gilt die Regel in der Schweiz: Bei 80 cm und mehr sind die Reptilien nicht mehr giftig.

Interessantes Alternativprogramm

Nach der Diaschau im Tiermatti zögerte der Gebietsbetreuer Rudolf Wyss, der seit 16 Jahren beim Kanton, Abteilung Naturförderung, tätig und für 120 Schutzgebiete zuständig ist, kurz. Wegen der nass-kalten Witterung bringt es nichts, die Schlangen in ihrem Lebensraum aufzusuchen, sagte er sich. So brachte er aus seinem Fahrzeug viel Anschauungsmaterial mit.

Da gab es Gläser mit in einer Flüssigkeit eingelegten Präparaten sowie diverse Schlangenhäute zu bewundern. Die Tiere streifen ihre Haut periodisch ab: Einerseits weil die Umhüllung wegen dem Wachstum zu klein wird, um den Tastsinn am ganzen Körper aufzufrischen. Sie hören nichts, sehen aber gut. Erschütterungen nehmen sie nur über ihre Schlangenhaut wahr.

Rudolf Wyss hatte aber auch zwei lebende Reptilien mitgebracht. Einerseits die Schlingnatter aus seinem Garten zuhause und andrerseits eine Würfelnatter aus der Region Brienz. So durften die Buben und Mädchen die feine und feuchte Haut der Tierchen anfühlen.

Ernährung und Nachwuchs

Schlangen ernähren sich von Mäusen und Bodenbrütern. Um den grossen Brocken schlucken zu können, renken sie ihren Unterkiefer aus. « Eine Mahlzeit reicht spielend für zehn Tage» erklärte Rudolf Wyss.

Würfel- und Ringelnattern legen zur Fortpflanzung 25 bis 30 Eier. Die anderen Schlangen sind lebend gebärend. Trächtige Schlangen nehmen über den Sommer keine Nahrung mehr auf, da sie schlicht keinen Platz dazu haben. In ihrem Innern sind nämlich sechs bis zwölf Junge, die bei der Geburt 16 bis 18 Zentimeter lang sind. Schlangen sind denn auch nur alle zwei bis drei Jahre paarungsbereit.

Am Schluss des interessanten Anschauungsunterricht erhielten die Ferien(S)Pass Kinder von Rudolf Wyss persönlich ein Zertifikat ausgehändigt. Esther Matter

…aber auch die Schlingnatter in der Hand von Rudolf Wyss wollten die Buben und Mädchen berühren.

…aber auch die Schlingnatter in der Hand von Rudolf Wyss wollten die Buben und Mädchen berühren.

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Erstellt:
21.07.2010, 21:43 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
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