Der Alpkultur-Virus hat Erlenbach erreicht

In Erlenbach wurde der erste Alpkulturtag zelebriert. Markt-, Verkaufs- und Infostände, ein Alpkultur-Turm, ein Streichelzoo, ein Barfussweg, Kuhmelken und Folkloredarbietungen lockten zahlreiche Besucher und Besucherinnen an. An der Eröffnung waren Politiker und Behörde- und Vereinsmitglieder aus dem ganzen Tal zugegen.

Darbietungen von Jodlern, Alphornbläsern, Treichlern und Ländlermusikanten sorgten am ersten Alpkulturtag für Stimmung

Darbietungen von Jodlern, Alphornbläsern, Treichlern und Ländlermusikanten sorgten am ersten Alpkulturtag für Stimmung

«Für diese Veranstaltung bin ich gerne vom Berg heruntergekommen» freute sich Älplerin Vreni Bühler von der Oberstockenalp in ihrer Begrüssung zum Auftakt des 1. Alpkultur-Tages in Erlenbach. Zusammen mit Alfred Schwarz, Geschäftsführer der Stockhornbahn hatte die initiative Bäuerin die Idee zum Alpkulturtag spontan aufgenommen und innert Kürze ein Konzept geschaffen. Nach dem «okay» aus Lenk wurden bäuerliche Kolleginnen und Kollegen ins Boot geholt, Vereine kontaktiert und die Behörden überzeugt. Wenn Vreni Bühler von Alpkultur spricht, weiss sie wovon sie spricht. Zusammen mit ihrer Familie wirkt sie im Sommer als Älplerin und Agro-Touristikerin. Bei Bühlers auf der Oberstockenalp sömmern 20 Kühe, zahlreiche Gustis, Kälber, Schweine und Ziegen. Der Betrieb verarbeitet rund 50 000 Liter Milch zu Käse und bietet daneben Besuchern Verpflegungsmöglichkeiten und Übernächtlern ein Matratzenlager an.

Premiere in Erlenbach

Der Parkplatz der Stockhornbahn war der geeignete Austragungsort. Grüne Wiesen, stattliche Bauernhäuser und die Stockhornbahn symbolisierten in bester Art das Miteinander von Berglandwirtschaft und Tourismus im Tal. «Gemeinsam statt einsam. Ohne dieses Miteinander geht es nicht. Der Alpkulturtag ist eine Chance, die Alpwirtschaft ins Tal zu holen und die Gäste zu einem Besuch auf den sommerlichen Alpen zu animieren», ist auch die Ansicht des Lenk Simmental-Touristikchefs Eduardo Zwyssig. Zusammen mit seinem Alpkultur-Projektleiter Adrian Gsponer und den ErlenbacherInnen hatte er den Tag vorbereitet. Mitinitiator Alfred Schwarz und der Erlenbacher Gemeindepräsident Martin Jutzeler freuten sich über die gelungene erstmalige Veranstaltung am «Tor zum Simmental». Erlenbach als einstiges Hauptzentrum für den Handel mit Simmentaler Fleckvieh und seit 1968 Ausgangspunkt der Stockhornbahn war der treffende Ort für das Start-Up von Veranstaltungen zum Thema Berglandwirtschaft und Tourismus unter der (markenrechtlich geschützten) Bezeichnung Alpkultur.

Alpkultur als Simmentaler USP

Mit Alpkultur zieht Lenk Simmental Tourismus (LST) ganz bewusst alle Dörfer der Talschaft in die Werbeanstrengungen, um den neuen Simmentaler-«USP» (engl. Abkürzung für Alleinstellungsmerkmal) ein. In der Tat hat es das Simmental wie kaum eine andere Region in der Hand, Landwirtschaft und Tourismus zu vereinen und damit einen einzigartigen Werbe- und Verkaufsschlager zu lancieren. Der Alpkulturtag soll 2011 eine zweite Auflage erleben, entweder wieder in Erlenbach oder in einem anderen Simmentaler Dorf. Bewerber wären vorhanden! Ernst Hodel

Kinder erproben Alpkultur: Erste Erlebnisse beim Kuhmelken, erste, noch etwas scheue Kontakte zu Ponys und erste, ungewohnte Erfahrungen auf dem Barfussweg.
Der Alpkultur-Virus hat Erlenbach erreicht
Der Alpkultur-Virus hat Erlenbach erreicht
Der Alpkultur-Virus hat Erlenbach erreicht
Sie orientierten über Idee und Sinn des Alpkulturtags: Alfred Schütz, Stockhornbahn; Vreni Bühler, Bäuerin und Älplerin, Eduardo Zwyssig, LST.
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Erstellt:
21.07.2010, 21:48 Uhr
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