Der Brandstifter von Lenk scheint gefunden zu sein

Der Hinweis kam aus Deutschland

Die Schlinge um den mutmasslichen Brandstifter an der Lenk zieht sich zu. Ein 35-jähriger Mann, der aus Gescher (Deutschland) stammt und seit einigen Jahren in der Schweiz lebt, konnte von der Kantonspolizei Bern festgenommen werden. Er wird verdächtigt, mehrere Brände in Lenk und Umgebung gelegt zu haben.

Wahrscheinlich der gleiche Täter wie in Lenk: Brandanschlag auf einen Lastwagen in Gescher (D)

Wahrscheinlich der gleiche Täter wie in Lenk: Brandanschlag auf einen Lastwagen in Gescher (D)

Seit Jahren aktiv

Auch in Gescher, einer Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen, steht der 35-Jährige – zum wiederholten Mal – im Fokus der Behörden. Das nordwestfälische Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf wertet zurzeit konkrete Spuren aus. Offenbar gab es bereits 2001 umfangreiche Ermittlungen gegen den nun Verhafteten. Damals sorgte eine Brandserie für Aufsehen. Von Frühjahr bis Herbst hatte es im Ort unweit der holländischen Grenze von Frühjahr bis Herbst etwa 15 Mal gebrannt. Die Staatsanwaltschaft musste das Verfahren gegen den Mann damals jedoch einstellen, weil kein konkreter Tatnachweis erbracht werden konnte.

Nach gleichem Muster

In diesem Jahr brannte es dann mehrfach am Wohnort in Lenk, wo der Verhaftete als Hotel- und Haustechnik-Angestellter beschäftigt war. Zwischendurch (im Oktober) war der Mann einige Zeit in seiner Herkunftsstadt Gescher und prompt loderten auch dort wieder Flammen. Die Feuerwehr war in einer Nacht (wie schon in Lenk) gleichzeitig zur Bekämpfung mehrerer Brandherde gerufen worden. Von zwei Kehrichtcontainern hatte das Feuer nach kurzer Zeit auf einen Holzzaun und eine Garagenwand übergegriffen. Unweit davon stand ein Blumenrollwagen in Flammen und noch während der Anfahrt zum zweiten Brandherd wurde von den Wehrdiensten direkt neben einer Dieseltankstelle ein brennender LKW entdeckt.

Tipp an die Berner Behörden

Von der Feuerwehr Gescher erhielt die dortige Polizei den Tipp, dass sich der Mann zur Tatzeit in Gescher aufgehalten habe. Der Verdächtige wurde in Gescher verhört, kam aber wieder auf freien Fuss. Die Polizeiorgane nahmen aber daraufhin Kontakt zu den Kollegen in der Schweiz auf. Nach der Rückkehr des mutmasslichen Täters in die Schweiz setzte sich dort die Brandserie fort. Am Freitag, dem 5. November war bei der Einsatzzentrale eine Meldung eingegangen, wonach an der Schulhausstrasse an der Lenk in der Nacht Bettwäsche gebrannt hatte. Darauf konnte der Tatverdächtigte festgenommen werden. Nun arbeiten die Ermittler nach Angaben verschiedener deutscher Regionalzeitungen in beiden Ländern daran, ihm die Täterschaft hieb- und stichfest nachzuweisen. Ernst Hodel

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Erstellt:
24.11.2010, 18:13 Uhr
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