Gemeindeversammlung an der Lenk

Rechnung schliesst mit einem Erfolgsüberschuss

Am 1. Juni 2010 hat die Lenker Gemeindeversammlung alle Anträge des Gemeinderates angenommen. Der geplante Spielplatz beim Lenkersee kann, die Baubewilligung vorausgesetzt, bald realisiert werden. Die Rechnung hat mit einem Erfolgsüberschuss abgeschlossen.

Für die Gemeindepräsidentin der Lenk, Barbara Bühler, und drei Mitglieder des Gemeinderates war die Gemeindeversammlung eine Premiere: Sie sind alle neu im Amt. Barbara Bühler führte die 137 Stimmberechtigten durch alle Geschäfte, die jeweils einstimmig oder mit grossem Mehr angenommen wurden.

Ertragsüberschuss in der Jahresrechnung

Die Jahresrechnung 2009 schloss mit einem Ertragsüberschuss ab. Der frisch gebackene «Finanzminister» Hansjörg Schneider warnte aber davor, sich durch das positive Ergebnis zu neuen Begehrlichkeiten verleiten zu lassen. Der richtige Weg sei, vernünftig zu planen, nicht stillzustehen, das wünschbare mit dem Machbaren abzuwägen.

Erlebnisspielplatz Lenkersee

Bauverwalter Jakob Trachsel erläuterte anhand einer Karte die Planung für die «Zone für Sport und Freizeitanlagen Lenkersee»: Das Projekt von der Bauherrin Lenk-Simmental Tourismus AG sieht vor, auf einer Fläche von etwa 8000 Quadratmetern nördlich des Lenkersees einen Erlebnisspielplatz zu bauen (mehr dazu siehe separater Artikel). Die Baubewilligung sollte nächstens eintreffen. Die neu gewählte Gemeinderätin Marianne Messerli beantragte der Versammlung einen Investitionsbeitrag von 125000 Franken. «Ein Dienstleistungsvertrag zwischen der Gemeinde und Lenk-Simmental Tourismus AG ist abgeschlossen worden», sagt sie. «Darin werden Ersatz und Unterhalt geregelt. Es entstehen – der neue Spielplatz ist viel grösser als der alte – Mehrkosten für die Gemeinde. Aber es entsteht auch ein Mehrwert: Der neue Spielplatz ist nicht nur ein Begegnungsplatz für ältere Leute und für Kinder, sondern auch für Gäste und Einheimische».

Ein Stimmbürger störte sich vor allem am Damm, der neu erstellt werden muss (Vorschrift des Kantons) und an den Kosten. Sein Rückweisungsantrag wurde mit 102:21 Stimmen abgelehnt.

Bibliothek und Schulreglement

Marianne Hauswirth, ebenfalls neu im Amt, hatte gleich zwei Traktanden zu vertreten: Der jährliche Betriebsbeitrag an die Bibliothek Lenk soll von bisher 7500 Franken auf neu 14000 Franken erhöht werden. Zudem müssen bis spätestens am 1. August 2010 die Gemeinden ihre Organisations- und Schulreglemente den kantonalen Vorschriften anpassen. Neu wird der Gemeinderat die politisch-strategische Führung übernehmen. Als fachlich kompetentes Organ wird eine von heute neun auf neu fünf reduzierte Schulkommission unter dem Vorsitz des zuständigen Ressortchefs des Gemeinderates eingesetzt. Auch diese Traktanden wurden einstimmig angenommen.

Datenschutzreglement und Ausblick

Gemeinderatspräsident Christian von Känel erläuterte, warum die Gemeinde ein Datenschutzreglement braucht. Das Rechnungsprüfungsorgan muss die Aufgaben der Datenaufsichtsstelle erfüllen und darüber der Gemeindeversammlung jährlich Bericht erstatten. Die Versammlung stimmte auch hier diskussionslos zu.

Im Weiteren informierte er über die Arbeit des Gemeinderates: Dieser war im Mai in Klausur und hat folgende Schwerpunkte gesetzt: Erlebnisbad Wallbach, Mehrzweckhalle und Finanzplan. Gesuche um Beihilfe zur Finanzierung der beiden Bauprojekte sind bei Bund, Kanton und Lotteriefond eingereicht. Im August oder September ist eine Informationsveranstaltung geplant, um der Bevölkerung diese doch eher happigen Projekte vorzustellen. Ziel des Gemeinderates ist es, beide Bauvorhaben zu realisieren. Dazu müsse jedoch der Finanzplan angepasst werden, sagte Christian von Känel.

Nach einer guten Stunde konnte die Gemeindepräsidentin die Versammlung als geschlossen erklären. Kathrin Moilliet

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Erstellt:
10.06.2010, 14:30 Uhr
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