Unterhaltungsabend der Jungjodler
Letzten Samstag lud die Jungjodlergruppe Lenk-Matten-St. Stephan zu einem Unterhaltungsabend ins Löwenzentrum an der Lenk ein. Unterstützt wurden die Jungjodler von Formationen aus Boltigen und der Lenk.

Die älteren Jungjodler wagten sich in den Wilden Westen.
Beim Betreten des Löwenzentrumsschwirrt eine Schar kleiner Mädchen in Trachten umher. «Chömit, chömit, obe chöit dir o bisle», rufen sie den Kolleginnen, die sich im Toilettenraum den letzten Schliff verpassen, ganz aufgeregt zu. Wie wilde Wespen stürmen sie die Treppe hinauf und verschwinden hinter der Bühne.
Erster Auftritt für den Leiter Patrick Schmid
Der Zweisimmner Patrick Schmid übt jeden Montag mit den Kindern und jungen Leuten, die aus dem ganzen Obersimmental stammen. Wie bei den grossen Jodlern wird auch hier bei jeder Chorprobe zuerst der Körper gelockert, eingesungen etc., bevor es ans eigentliche Einüben der Lieder geht. «Die Kinder lernen schnell», meint Patrick Schmid, «aber man muss ihnen auch Abwechslung bieten». Als Motivation für etwas Spezielles dürfen die Älteren das Lied «Cowboy Charly» einstudieren. Wie gibt das Outfit für diesen einen Song zu reden an diesem Probenabend; Vorschläge werden gemacht, wieder verworfen, «technische» Probleme des Umziehens besprochen, schliesslich haben die Mädchen ja eine Tracht an. Der Leiter fragt: «Haben alle einen Chesrock?» Ein Bub meldet sich: «Ich habe noch keine Hose.» Da meint Anja blitzschnell: «Chasch ja i de Underhosi cho.» Weiter geht’s mit Proben. Ein Bub meldet sich: «Da spricht jemand Hochdeutsch, das passt doch nicht.» Fragender Blick des Dirigenten. «Eh ja, jemand hat «Fröid» gesungen, und es muss doch heissen «Früd», meint der Kleine. Ich muss mir das Lachen verkneifen.
Und nun stehen sie auf der Bühne, die etwa dreissig Jungjodler, alle prächtig herausgeputzt, mit leuchtenden Augen, voller Eifer, ihre Sache auch ja gut zu machen. Beim «Cowboy-Charly» wähnt man sich schon fast im Wilden Westen.
Fast etwas in Verlegenheit gerät Patrick Schmid, für den dieser Unterhaltungsabend eine Premiere ist, als das Publikum am Schluss sogar noch eine zweite Zugabe herbeiklatschen. Mit «Ewigi Liebi» endet der Auftritt der Jungjodler. Ein grosses Merci für sie und ihren engagierten Leiter, der die Feuerprobe bravourös bestanden hat.
Formationen aus Boltigen und der Lenk
Das Jodlerquartett «Fluhsee», Lenk unter der Leitung von Marc Zeller und das Boltiger Jodlerdoppelquartett Goldbächli mit ihrem Leiter Niklaus Stryffeler tragen ebenfalls viel zum Gelingen des Konzertes bei. Die Boltiger singen «ärdeschön», legen grossen Wert auf Aussprache und Intonation. Mit ihrer Zugabe «Was chönnti das wohl si? – Das cha nur Liebi si» werden sie direkt verschmitzt, zeigen komödiantisches Talent.
Während der Pause unterhält das Schwyzerörgeliquartett Abebärg Boltigen. An diesem Abend spielt es allerdings als Terzett. Dass diese drei grossen Spass haben am Musizieren, sieht man ihnen nicht nur an, man hört es an der Leichtigkeit und dem Witz, den sie in die Melodien legen.
Für das leibliches Wohl ist ebenfalls gesorgt
Verführerisch sehen Züpfe, Kartoffelsalat, Schinken und das Kuchenbuffet aus, alles produziert von den Familien der Jungjodlern. Schade, dass ich vorher zu Hause gegessen hatte.... Kathrin Moilliet

Das Jodlerdoppelquartett Goldbächli aus Boltigen wusste zu begeistern. Die Zugabe war richtig witzig.

Das Schwyzerörgeliquartett Abebärg hat sichtlich viel Freude am Musizieren... auch wenn sie nur zu dritt sind.

Die Obersimmentaler Jungjodler haben sich für ihren Bühnenauftritt herausgeputzt und bereiteten dem Publikum viel Freude.
Die Jungjodlergruppe Lenk-Matten-St. Stephan lud zum Unterhaltungsabend ins Löwenzentrum. Lenk