Gewerbeausstellung Wimmis
«Ds Gwärb ir Zuekunft»
Vergangenes Wochenende fand vom 18. bis 20. Oktober die Gewerbeausstellung in der Rollhockeyhalle in Wimmis statt. Über 40 Aussteller – was mehr als der Hälfte der Mitglieder des Gewerbevereins entspricht – nutzten die Plattform, um den rund 3000 Interessierten einen Einblick in ihr Tun und Schaffen zu geben. Ein durchweg positives Fazit konnte sowohl von den Organisatoren wie auch von den Ausstellern gezogen werden.

Der offizielle Eröffnungsakt der Gewerbeausstellung Wimmis: Barbara Meister-Moser, Stefan Hofmänner und Barbara Josi beim Durchschneiden des Bandes.
© Ueli Zürcher
Barbara Meister-Moser, Präsidentin des Gewerbevereins Wimmis, war es in ihrer Eröffnungsrede am Freitagabend sichtlich anzumerken, wie sie sich auf die bevorstehenden drei Tage freute. Sie sei stolz darauf, dass so viele Gewerbebetriebe mitmachten, wie sich diese gegenseitig unterstützten und mit welcher Liebe für das Detail die Stände hergerichtet wurden. Sie bedankte sich im Namen aller «Gwärbler» bei allen Mitarbeitenden der Betriebe für ihren täglichen Einsatz, sei es an der Werkbank, am Bürotisch, auf der Baustelle oder in der Küche. «Ohne euch wären wir Chefs ganz schön im Elend.» Sie unterstrich mit ihrer Aussage die Tatsache, dass das Personal schlichtweg das Kapital einer jeden Firma ist.
Gemeinderatspräsidentin Barbara Josi drückte ihre Freude darüber aus, die Gewerbebetriebe im Namen der Gemeinde und des Gemeinderates willkommen zu heissen. Es erfülle sie ebenfalls mit Stolz, zu sehen, wie die Ausstellung eindrucksvoll zeige, was die Region an Innovationskraft, Handwerkskunst und Unternehmertum zu bieten hat. Deshalb sei es wichtig die regionale Wirtschaft zu schätzen und zu stützen, dies gerade in einer Zeit, in welcher die internationalen Märkte immer schneller und digitaler werden. Auch die Gemeinde hatte einen Stand und bot den Anwesenden die Möglichkeit, auf Flipcharts ihre persönliche Kritik, Wünsche oder ein Lob zu deponieren. Von dieser Möglichkeit wurde rege Gebrauch gemacht, und es konnten viele wertvolle Erkenntnisse über das Wohlbefinden der Wimmiser Bevölkerung ziehen.
Fernsehmoderator als Festredner
Bekannt als unterhaltsamer und fachkundiger Live-Moderator bei Weltcupskirennen und Schwingfesten, stellte Stefan Hofmänner sofort klar, dass er als Festredner nicht so die grosse Routine mitbringe, aber grundsätzlich natürlich sehr gerne rede. Er habe deshalb mit Babs (Barbara Meister-Moser) vereinbart, dass falls seine Rede 2¾ Stunden überschreiten sollte, ihn die Schwingersektion Niedersimmental dezent zur Halle hinausbegleiten würden. Doch soweit kam es nicht. Der rote Faden in seinen Ausführungen war dem Adjektiv «Stolz» und dem nach ihm benannten Zwillingsbruder «Trotz» gewidmet. Der Weg von Hofmänner führte mehrmals in die abgelegenen Bündner Berge, wo er den Bergbauern Gaudenz beim Heuen unterstützte. Nebst Schwielen an den Händen erlangte er dort die Erkenntnis, dass auch Gaudenz sowohl Stolz wie auch ein wenig Trotz in sich trug, und dies nicht per se schlecht ist: «Um etwas zu erreichen, muss man manchmal auch etwas trötzelen.» Er wünschte den Wimmiser Gewerbetreibenden, angelehnt an seinen persönlichen Leitspruch «Recht haben oder glücklich sein», ab und zu im strategisch richtigen Moment etwas zu trotzen, um Recht zu bekommen, aber vor allem viel berechtigten Stolz in sich tragen zu können, um glücklich zu sein. Stolz dürfen sie sowieso sein. Denn die 72 Gewerbebetriebe in Wimmis sind dafür verantwortlich, dass das Dorf so lebendig ist.