Sanfte Renovation der Langzeitpflege «Bergsonne B» in Zweisimmen

Die Zeit in Vierer-Zimmern ist passée

Helle Wohnräume, durchsetzt mit mutigen Farbtupfern an Wänden, Türen und im Küchenbereich und eine zweckmässige, altersgerechte Möblierung prägen die neugestaltete Langzeit-Pflegeabteilung der Bergsonne B in Zweisimmen. Nicht mehr wie bisher in Viererzimmern, sondern in Einzel- und Doppelzimmern bewohnen nun 24 Bewohnerinnen und Bewohner zwei Etagen im Spital Zweisimmen. Eines der beiden Stockwerke dient ausschliesslich als Wohn- und Aufenthaltsbereich für Demenzkranke. Schwellen- und damit problemlos gelangen diese Bewohner direkt in den bestehenden beliebten Endlos-Demenzgarten.

Blick in den farbenfrohen und lichtdurchfluteten Wohnbereich der Langzeitpflege Bergsonne.

Blick in den farbenfrohen und lichtdurchfluteten Wohnbereich der Langzeitpflege Bergsonne.

Die Vermischung von Akutbetrieb und Langzeitpflegeabteilung im Spital Zweisimmen erforderte in der Vergangenheit viel Fingerspitzengefühl aller Beteiligten. Die Unterbringung in Viererzimmern entsprach nicht mehr dem aktuellen Standard. Die vorgenommene organisatorische Trennung in einen Spitalbereich und in einen Bereich Alterswohnen, der Bau eines Demenzgartens und die nun realisierte Erweiterung um ein Stockwerk haben zu wesentlichen Vorteilen für BewohnerInnen und MitarbeiterInnen geführt. Das positive Resultat der vielseitigen Bemühungen: Der Langzeitpflegbereich präsentiert sich als eigenständiger Bereich; die Spitalatmosphäre ist auf den Wohngruppen kaum mehr zu spüren.

Auftrag der Gesundheits- und Fürsorgedirektion

Auslöser für die sanfte Renovation der Langzeitpflege Bergsonne B war eine Inspektion durch Vertreter der kantonalen Gesundheits- und Fürsorgedirektion im vergangenen Jahr. Bisher hatten die zum Teil dementen Bewohnerinnen und Bewohner in Viererzimmer untergebracht werden müssen und wohnliche Tagesräume waren kaum vorhanden. Wohnten die Betreuten bisher auf einer Etage, so steht nun fast doppelt so viel Wohnraum zur Verfügung. Das macht es zum Beispiel möglich, dass vertraute Möbelstücke aus dem ehemaligen Wohnsitz mitgenommen werden können und den Umzug ins neue Heim erleichtern. Die beiden Aufenthaltsräume wirken freundlich und lichtdurchflutet. Eine moderne Küche – mit «rollstuhlfreundlichem» Backofen – steht auch für Aktivierungstherapien zur Verfügung. Die Freude über das Neugeschaffene war am «Abend der offenen Türe» allen Beteiligten, Betroffenen und Besuchern anzusehen.

250 000 Franken-Investition in die mittelfristige Zukunft

Unabhängig, welcher Entscheid in der Akut-Spital-Standortfrage schlussendlich getroffen werden wird, ist es gelungen, im Spital Zweisimmen mittelfristig das Bedarfsangebot beider Anspruchsgruppen zu optimieren. Nach Auskunft der Verantwortlichen Béatrice Baeriswyl (Geschäftsführerin Alterswohnen STS) und Esther Wenger (Betriebsleiterin Abendsonne Saanen und Bergsonne Zweisimmen) fehlen im Obersimmental weiterhin Betten im Altersbereich. Zur Festlegung des zukünftigen Bettenangebotes für die Region steht die Alterswohnen STS AG in engem Kontakt mit den vier betroffenen Gemeinden. In welcher Infrastruktur die Betten zukünftig angeboten werden ist abhängig vom Entscheid über den Spitalstandort. Ein Entscheid den auch die Alterswohnen STS AG mit Ungeduld erwartet, um einen weiterer Schritt in der bis anhin schon erfreulichen und vergleichsweise guten Altersversorgung im Obersimmental anzugehen. Ernst Hodel

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Erstellt:
06.05.2010, 13:44 Uhr
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