Rückblick auf das Alpine Segelfluglager 2010 in Zweisimmen

Ein letztes Mal findet der grosse Segler die Piste.
Bereits ist auch das Alpine Segelfluglager 2010 in Zweisimmen Geschichte.
Die Teilnehmer aus acht Gruppen können auf ein schönes, unfallfreies Lager zurückblicken, das uns von der dritten und letzten Ablösung passables Wetter bescherte.
Zwischen dem 3. Juli und dem 14. August durften wir Besucher aus dem Unterland für je zwei Wochen die Infrastruktur des ehemaligen Militärflugplatzes und der hiesigen Kollegen benutzen, um unserem Hobby zu frönen.
Die allermeisten Lagerteilnehmer waren schon öfters hier, so weiss ich zum Beispiel von einem Kollegen, der seit 45 Jahren ohne einen Unterbruch die Sommerferien im Zweisimmener Segelfluglager verbrachte. Er wird zurückkommen, so lange es ihm möglich ist.
Der altersbedingten Abnahme der Zahl der Piloten versuchen wir dadurch zu begegnen, dass wir einerseits junge Mitglieder, andererseits andere Gruppen zur Teilnahme zu motivieren versuchen. Zum Teil ist uns das gelungen, denn Zweisimmen eignet sich vergleichsweise sehr gut, um jüngere Piloten in die Besonderheiten des alpinen Segelfluges einzuführen.
Trotzdem stellen wir fest, dass im soeben vergangenen Jahr zwei Schleppflugzeuge gerade eben genügten, um die teilnehmenden Segler in die Luft zu bringen. Seit ich mich erinnern kann, waren es in unserem Lagerabschnitt jeweils drei Schleppflugzeuge gewesen, die sich in die Aufgabe geteilt hatten. An dieser Stelle möchten wir den Kollegen von Zweisimmen herzlich danken, dass sie mit Flugzeug und Schleppiloten so selbstverständlich mithalfen, die Segler zu schleppen. Noch ein Wort zum Wetter: Von den ganz grossen Kapriolen sind wir in unserem Teil der Welt verschont geblieben, es gab weder Waldbrände wie in Russland noch Überschwemmungen wie im Osten Deutschlands, in Polen oder gar in Pakistan und China. Trotzdem fanden wir, die Wolken seien öfters in der falschen Höhe oder Form aufgetreten, so dass die ganz grossen Distanzflüge rar waren oder ganz ausblieben. Einige der besten Piloten haben aber auch in den letzten beiden Wochen dem Konkordiaplatz, dem Rhonegletscher, dem oberen Tessin oder gar dem Matterhorn einen Besuch abgestattet. So schön wir unsern Sport finden, ohne Abwechslung wäre das Segelfluglager nicht komplett. So nutzten wir auch Wander- und Velowege, besuchten altbekannte Beizlein und Restaurants und genossen die Bergwelt ganz allgemein. Auch Begegnungen mit Vertretern der ansässigen Bevölkerung gehören zu den wichtigen und schönen Seiten unseres Besuchs. Der Schreibende jedenfalls freute sich ungemein über das Kompliment eines alten Simmentalers, der ihn als «trüwe Gascht» begrüsste. Auch die freundlichen Worte und das Lächeln der Bäckersfrau jeden Morgen beim Gipfeli-holen für das Frühstück in der Ferienwohnung bildeten einen idealen Start in den Tag. So blicken wir denn auf schöne Ferien zurück, bedanken uns herzlich bei den Leuten, die uns den Aufenthalt möglich gemacht haben und bei der lokalen Bevölkerung ganz allgemein. Wir hoffen, uns im nächsten Jahr wieder sehen zu können. Markus Jordi