Licht – Sicht – Sichtbarkeit
Schutz durch Sichtbarkeit in der Dunkelheit
Mit Beginn der immer früher werdenden Dämmerung – und länger dunkel Bleibens am Morgen– nahm der Elternrat Zweisimmen das Thema «Sichtbarkeit» als Projekt auf und lud zu einer Informationsveranstaltung ein. Gerade zur Unfallprävention ist es wichtig, dass sowohl Kinder und auch Eltern wissen, wie wichtig gute Sichtbarkeit im Strassenverkehr ist.

Und wie ist die Sicht von ganz oben aus einem Lastwagen heraus?»
Am späten Nachmittag des 3. Novembers informierte der Elternrat Zweisimmen gemeinsam mit der Kantonspolizei Bern, dem Rettungsdienst Berner Oberland, der BfU und einem Berufsfahrer interessierte Kinder und ihre Eltern über «Sicherheit durch Sichtbarkeit».
Kinder sind besonders gefährdet
Frühzeitig gesehen zu werden, ist vor allem für Kinder als «schwächste» Verkehrsteilnehmer enorm wichtig. Oftmals sind Kinder sich dessen nicht bewusst, dass Motorfahrzeuglenkende bei schlechten Sicht- und Witterungsverhältnissen sie auf eine weitere Distanz nicht wahrnehmen können. Dabei ist es insbesondere beim Überqueren einer Strasse wichtig, dass Fussgänger in der Dunkelheit von allen Seiten gut sichtbar sind (360°-Rundum-Sichtbarkeit).
Sicherheit durch Sichtbarkeit
Vor allem in ländlichen Regionen wie bei uns sind oft keine Gehwege vorhanden und auch die Beleuchtung ist spärlicher als in den Städten. So sollte für die Sicherheit im Strassenverkehr helle Kleidung, auf jeden Fall aber zusätzlicher Reflex-Schutz getragen werden. Auch Velo-Fahrer sollten an ihre eigene Sicherheit denken. Von der Abenddämmerung an bis zur Tageshelle – und wenn es die Witterung erfordert – muss mit Beleuchtung gefahren werden. Vorgeschrieben sind zudem Reflektoren (vorne weiss, hinten rot) und Leuchtpedalen.
Der BfU zeigte den Kindern an mehreren Beispielen, wie sinnvoll Sohlenblitze, reflektierende Armbinden, rückstrahlende Aufkleber und Anhänger an Kleidern, Rucksäcken und Mappen sind. Die Kinder freuten sich über die mitgebrachten Reflektoren.
Positiv anzumerken ist, dass die meisten Kinder gut mit Reflektoren ausgestattet waren, einige trugen die in Kindergarten und Schule verteilten Kinderschultergürtel. Viele Erwachsene sahen dagegen eher «grau» aus und fühlten sich erinnert, doch auch etwas für ihre eigene Sicherheit zu tun.
Fahrverhalten den Sichtverhältnissen anpassen
Voraussetzung für Sicherheit im Strassenverkehr ist natürlich auch, dass Motorfahrzeuglenkende ihr Fahrverhalten den Sicht- und Witterungsverhältnissen anpassen, die Fahrzeugbeleuchtung funktionstüchtig ist und auch die Scheiben sauber bzw. frei von Eis und Schnee sind. Jeder Fahrer sollte sich bewusst sein, dass in der Dunkelheit die Sehkraft mit zunehmendem Alter nachlässt.
Als Berufsfahrer zeigte Peter Allemann, was der «tote Winkel» bei einem Lastwagen ist und erklärte den Kindern, wie wichtig es ist, dass sie bei Lastwagen noch mehr aufpassen. Alle Kinder konnten anschliessend selber ausprobieren, wie die Sicht eines Lastwagen-Chauffeurs ist.
Was ist, wenn doch ein Unfall passiert?
Die Kantonspolizei Bern und der Rettungsdienst Berner Oberland zeigte, was passiert, wenn doch einmal ein Unfall passiert. Die Polizei führte ihren Einsatzwagen vor und auch René Pieren vom Rettungsdienst beeindruckte die Kinder mit den vielen Lichtern am Ambulanzfahrzeug. Er erläuterte kindgerecht, was alles bei einem Einsatz gebraucht wird.
Die Ambulanz und auch der, grosse Lastwagen haben bei den Kindern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Herzlichen Dank noch einmal an alle Beteiligten und Sponsoren, welche auch die Verlosung gut bestückten. Allen war es ein grosses Anliegen, unsere Kinder auf die Gefahren des «Nicht-gesehen-werdens» hinzuweisen und sie so zu schützen.
Zum Abschluss konnten sich alle bei den vom Elternrat offerierten warmen Tee aufwärmen und am leckeren Kuchen stärken. Kerstin Kopp

«Was passiert nach einem Unfall?» Einige Kinder konnten ausprobieren, wie es sich beim Transport in die Ambulanz anfühlt.