Kilian Burri dominierte die Inferno-Abfahrt bei warmen Temperaturen
Die 81. Internationalen Inferno-Rennen in Mürren sind Geschichte: Bei der infernalen Abfahrt zum Abschluss gab es am 25. Januar sowohl bei den Männern als auch bei den Damen einen Berner Oberländer Sieg: Kilian Burri aus Boltigen und Tanja Brawand aus Grindelwald waren die Schnellsten.
Kilian Burri aus Boltigen meisterte die Inferno-Abfahrt vor der Baustelle der neuen Schilthornbahn am schnellsten.
© Bruno Petroni
Die diesjährige Inferno-Abfahrt mit Start oberhalb der Seewlifuren eingangs Engetal und Ziel bei der Winteregg war mit 8,5 Kilometern rund einen Kilometer kürzer als beim sonst üblichen Start auf dem kleinen Schilthorn. Und trotz temperaturbedingt immer weicherer Piste und zahlreichen Stürzen wurden keine nennenswerten Zwischenfälle verzeichnet.
Bereits am frühen Samstagmorgen, als die ersten Rennfahrenden zum Start der 81. Inferno-Abfahrt oberhalb des Engetals gepilgert waren, wehte ein warmes Lüftchen. In der Nacht konnte sich die Piste zwar ein bisschen festigen, allerdings blieben die warmen Temperaturen die Dominatoren des Rennens, so dass der Sieg bereits unter den ersten Fahrern ausgemacht wurde: Bei den Männern gewann Kilian Burri aus Boltigen. Mit Startnummer 9 fuhr er die infernale Abfahrt in der schnellsten Zeit von 5:45,37 und holte damit über zwei Sekunden Vorsprung auf den Vorjahressieger Alexander Zöschg aus dem Tirol heraus. Die drittschnellste Zeit erreichte der Vorjahreszweite Kilian Rufener aus Zweisimmen.
Diemtigtalerin trotz Sturz schnell
Bei den Damen erlebte Arianne Wenger in der Tat eine infernale Woche: Das Langlaufrennen vom Mittwochabend beendete die junge Diemtigtalerin auf Rang fünf: «Den Langlauf habe ich erstmals im Dorf erlebt, die letzten zwei Jahre war er auf dem Allmendhubel. Dies motivierte sehr, da man von allen Seiten angefeuert wurde.» Am Donnerstag fuhr die 19-Jährige im Riesenslalom bei Schneefall den feinen dritten Rang heraus: «Es war ein schnell gesteckter Lauf, der trotz der schlechten Sicht Spass machte.»
So folgte am Samstag das Herzstück, die Inferno-Abfahrt, welche für die Diemtigtalerin aufgrund eines Sturzes alles andere als gut lief: «Ich war sehr nervös, da ich als erste Frau starten musste oder durfte. Die Piste war gut, aber auch schon sehr weich und hatte im oberen Teil bereits starke Schläge, was mir etwa in der Mitte des Rennens zum Verhängnis wurde und zum Sturz führte. Ich habe die Piste schlichtweg unterschätzt und ein Schlag hat mich ins Netz katapultiert. Ich habe so schnell als möglich versucht, die parallel hängenden Skis aus dem Netz zu befreien, was mich viel Zeit kostete. Kurz Stöcke zusammensuchen, in die Skis und es konnte weiter gehen. Ich habe mich ab dem Sturz geärgert, weil ich wie ein «Muni ine Chrishufä» gefahren bin und die Schläge hätte vorausahnen sollen!» Dennoch erreichte die jüngste der Spitzenfahrerinnen den unglaublichen siebten Rang und freute sich, dass sie das Rennen überhaupt beenden konnte, da es auch für die Kombinationswertung von Bedeutung war. In dieser reichte es Arianne Wenger trotz Sturz für den zweiten Gesamtrang hinter der für den Skiclub Leissigen startenden Lara Stern: «Mit Ausnahme des Sturzes war die Abfahrt und das ganze Drumherum mit Skis präparieren und dem Team unterwegs sein, einfach riesig», blickt Arianne auf ein ereignisreiches Wochenende zurück, das sie mit einer bodenständigen Inferno-Party abschloss.
Prestigeträchtiger Abfahrtssieg
ging bei den Herren ins Simmental
Auch bei den Herren der Hauptkategorie schrieben die Simmentaler Geschichte, war doch das Abfahrtspodest ein weiteres Mal in ihren Händen: Mit der Gesamtzeit von 5:45,37 war Kilian Burri aus Boltigen als Schnellster unterwegs; Kilian Rufener aus Zweisimmen verlor als Zweiter 3,15 Sekunden auf seinen Namensvetter, knapp vor dem Diemtiger Mathias Reber vom Team Niedersimmental.
Die Diemtigtalerin Arianne Wenger strahlt als Zweite der Super-Kombi neben Lara und Janina Stern aus Leissigen.
© Bruno Petroni