Kandidaten in Simmental Arena: Wer wird neuer Regierungsstatthalter?
Michael Teuscher, amtierender Regierungsstatthalter des Verwaltungskreises Obersimmental-Saanen, tritt nach zwanzig Jahren auf Ende Dezember zurück. Am 18. Mai wird seine Nachfolge gewählt.
Regierungsstatthalterwahlen 2025: Die Kandidaten
Am Mittwochabend, 16. April, hatten die Ortssektionen der SP und der GLP zu einer öffentlichen Wahlveranstaltung in der Simmental Arena eingeladen. Zwischen dreissig und vierzig Personen nahmen an der Präsentation der drei Regierungsstatthalterkandidaten sowie der anschliessenden Diskussion teil.
Drei Kandidaten
Philipp Marmet, Präsident der GLP Obersimmenland-Saanenland, begrüsste die Anwesenden und die drei Kandidaten, die zehn Minuten Redezeit erhielten, um sich vorzustellen.
Matthias Matti (55), Grossrat der Mitte, dürfte vielen bekannt sein. Der Betriebsökonom aus Zweisimmen arbeitet im VBS mit dem Dossier Mitholz, ist Vizeverwaltungsratspräsident der Bergbahnen Destination Gstaad (BDG) und Vorstandsmitglied von Gstaad Saanenland Tourismus (GST). Er bringt umfassende politische Erfahrung auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene mit: «Ich würde mein breites Netzwerk in Bern nutzen, um mich für die Region einzusetzen.»
Stefan Janzi (51) aus Boltigen, Kandidat der FDP, ist Hochbauzeichner und Betriebswirtschaftler. Er leitet die Infrastrukturabteilung der Gemeinde Oensingen (SO), ist Vizepräsident des Berner Oberländischen Musikverbands (BOMV) und Mitglied der Musikgesellschaft Boltigen. Er hat jahrzehntelange Verwaltungserfahrung, auf seiner Homepage steht der Wahlslogan: «So wenig Bürokratie wie nötig, so viel Freiraum wie möglich.»
Christoph Stalder (49) wohnt in St. Stephan, ist geboren in Interlaken und kandidiert für die SVP. Der gelernte Zimmermann hat im Hoch- und Tiefbau gearbeitet, auf der Bauverwaltung an der Lenk und arbeitet jetzt in der Bauverwaltung in Saanen. Ausserdem ist er Streckenchef des Wintergebirgslaufs. Er betonte: «Es ist gut, wenn jemand einen praktischen Hintergrund hat.»
Herausfordernde Fragen
Martin Hefti (Co-Präsident des SP-Regionalverbands Oberland) und Michael Gehret (GLP) interviewten die Kandidaten und stellten kritische Fragen: Wie es mit Befangenheiten sei und in welchen Situationen die Kandidaten in den Ausstand treten würden? Das Vorgehen bei einer Exmission oder einer vom Kanton auferlegten Unterbringung von 1000 Geflüchteten in der Region? Und was sie überhaupt bewogen habe, sich mit Verwaltung zu befassen?
Auch immer umständlicher werdende Baugesuche, Klimawandel und alpine Solarfarmen wurden thematisiert. Alle drei Amtsanwärter versicherten, den Wahlkampf aus eigenen Mitteln zu finanzieren und keine Spenden anzunehmen.
Danach wurde das Wort dem Publikum übergeben. Eine junge Frau fragte, wie sich die Kandidaten zur Thematik der häuslichen Gewalt stellen. Auch Mitarbeitende des Statthalteramts waren anwesend: «Wir sind da, um unseren neuen Chef zu beschnuppern!» Sie schilderten die hohe Komplexität der Dossiers aus verschiedensten Fachgebieten und forderten die Kandidaten auf, darzulegen, wie sie sich auf das Amt vorbereiten und einarbeiten würden.