Frühjahrskonzert der Musikgesellschaft Wimmis mit Dirigentenwechsel
Es war ein Abend mit Überraschungen: Zuerst konnte man schon auf dem Parkplatz vor der Chrümig-Halle, in der am 4. und 5. April das diesjährige Frühjahrskonzert der MG Wimmis stattfand, erfahren, dass es einen Dirigentenwechsel gäbe. Dann verkündete der Moderator während der Veranstaltung, dass man im kommenden Jahr 2026 das 150-jährige Jubiläum der Musikgesellschaft Wimmis feiern dürfe.
MG Wimmis
Es war also genügend Gesprächsstoff vorhanden, an diesem langen und musikalisch wie immer auf hohem Niveau stattfindenden Konzertabend in Wimmis.
Wechsel im Dirigat
Schon vor Beginn der Veranstaltung liess sich klären, dass der Weggang des bisherigen Dirigenten Luca Belz zwar unerwartet schnell, aber dann doch aus nachvollziehbaren Gründen erfolgte: Der erst vor knapp zwei Jahren als Nachfolger des langjährigen und erfolgreichen Dirigenten Marco Aebersold eingeführte Luca Belz war zuletzt auch auf nationaler Ebene sehr erfolgreich, und so ist es verständlich, dass er sich weiterentwickeln will.
Konstanz im «MG-Spirit»
Dem Weggang steht aber eine grosse Geschlossenheit der MG Wimmis und ihrem «Spirit», ihrem Gemeinschaftssinn und ihrer Freude an der Musik gegenüber. Das sind alles Faktoren, die das glänzend aufgelegte Ensemble immer wieder prägen. Übereinstimmend äusserten sich so die Präsidentin Christine Reber sowie der Vizepräsident und bekannte Solist Pascal Schenk. Der «Neue» am Dirigentenpult ist allerdings ein guter Bekannter, ein Alt-Vertrauter gar: Matthias Kunz leitet schon bisher zusammen mit Thomas Abegglen das Jugendblasorchester Unteres Simmental JBUS. Die Verpflichtung ist zunächst bis Jahresende erfolgt und wie es weitergeht, so Matthias Kunz selbst, «das wird man sehen».
JBUS mit schwungvollem Start
Abwechselnd standen Matthias Kunz und Thomas Abegglen vor der «Jung-Truppe», dem wie immer erstaunlich gekonnt spielenden Nachwuchsensemble, das den Abend teils schwungvoll, teils romantisch, ja dramatisch gekonnt, einleitete. Dabei sagten die Titel der Stücke («Prevailing Winds», «Bravura!», «Eye of the Dragon» und «Aladdin») schon ein wenig etwas über deren Charakter aus.
Kern-Ensemble mit grosser Brillanz
Nach einer kurzen Umbaupause setze dann das Kern-Ensemble, die Musikgesellschaft Wimmis, das Programm fort. Wieder und wieder glänzte das Wimmiser Orchester, dieses Mal erkennbar mit Spielfreude, ausgeprägtem musikalischem Können und einer grossen Portion auch szenischem Witz. Nach «Appalachian Overture» (eher amerikanisch geprägt) und «Biffo’s March» (einem fast spätbarock wirkenden Marsch), folgte das «Tuba Concerto Espanõl» mit dem ersten Solisten, Christoph Sigrist. Er gab an der Es-Tuba eine hochvirtuose und für das sehr tief angelegte Instrument überraschend strahlende Vorstellung. Ihm folgte dann gegen Ende ein höchst belebender Slapstick-Rausch der beiden Xylophon-Virtuosen und Percussionisten Fabian Jager und Julian Jägers.
Im Stil eines an Rimsky-Korsakows «Hummelflug» erinnernden «Liszt-Brahms-Cross-Overs», gespickt mit grossen Melodien der beiden berühmten Komponisten des 19. Jahrhunderts, jagten sie sich und das Orchester förmlich von Lachsalve zu Lachsalve. Der Saal platzte fast vor guter Laune.