Das grosse Setzen und Jäten ist vorüber. Vielmehr ist schon Erntezeit, sei es Gemüse oder Früchte. So frisch ab Feld, ohne einen Transportweg und langer Lagerung, schmeckt alles besser. Da lohnt sich die Mühe des Selberpflanzens. Selbst auf dem Balkon lässt sich ein Minigarten einrichten. Laufend gibt es abgeblühte Blumen zu entfernen oder Pflanzenstängel zu stützen. Bambusstäbe und grüne Gartenschnur trage ich nicht ständig mit, aber eine stumpfe Kinderschere. Für weiche Pflanzenteile genügt dieses Schneidewerkzeug. Am Rande vom grossen Gartenweg blüht links und rechts in Reih und Glied eine niedere Sorte Schafgarbe in rose, caramel, weiss und weinrot. Welcher Genuss in einer Privat-Allee zu promenieren! Im Gegensatz zur hohen gelben Gattung vermehrt sich diese Neuzüchtung vorwiegend über Samen. Nach einer langen Blütezeit muss man die Stauden rechtzeitig vor dem verrieseln abschneiden, sonst gibt es Millionen von Nachkommen. Wenn Rosen, Rittersporn, Lavendel und Lilien blühen, ist bestimmt Hochsommerzeit. In diesen Tagen dürfen die Hobbygärtner wie die Menschen im Süden, über Mittag Siesta machen. Pflanzenpflege ist immer mit Arbeit verbunden, sei es der Balkongarten oder im Freiland. Selbst ein Naturgarten, was man auch immer darunter versteht, muss ständig überwacht werden und wenn nötig, ordnend im Griff gehalten werden. Die Herbstsalate und Zweijahres-Blüher sind gesät und haben zum Teil schon gekeimt. Nach der Junikälte erholten sich die Bohnen rasch. Die Busch- und Stangenbohnen blühen und brauchen jetzt viel Feuchtigkeit für die Schotenbildung. Der Befall von schwarzen Blattläusen kann den Ertrag stark mindern. Der Einsatz von biologischen oder chemischen Pflanzenschutzmitteln ist oft unumgänglich. In unserem Garten gibt es nach wie vor Schnecken, aber sie sind nicht mehr eine Plage. Die intensiven Kontrollen bewähren sich. Dank den vorbeugenden Behandlungen gegen Pilz, blieben die Rosenblätter bis anhin gesund. In den letzten Jahren wurden die nicht resistenten Sorten regelmässig vom Sternrusstau befallen. Vielleicht war es am Wetter oder einfach so: Der Frühsommersalat gedieh prächtig. Schon lange ernteten wir keine so vollkommenen Köpfe mehr. Die Tomatenstauden wachsen jeden Tag mehrere Zentimeter. Ständig müssen die Triebe neu eingefädelt oder aufgebunden werden. Dabei entfernt man laufend die Seitentriebe, einzig der unterste lässt man stehen. Die Tomaten brauchen viel Wasser im Wurzelbereich. Aber beim Giessen nie die Blätter überbrausen. Die Pflanzen reagieren gut auf eine schwache Nachdüngung. Jetzt blühen überall die Lilien und falls neben Schönheit noch ein starker Wohlgeruch wahrnehmbar ist, hält auch eine Königslilie Hof. Das immergrüne Efeumehr...