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Minderheit befiehlt – Mehrheit muss gehorchen!

Von IG Spitalversorgung, Zweisimmen

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75% Ja-Stimmende zum Spital sollen sich nun einer Minderheit von 25% Nein-Stimmenden fügen. Der Kanton missachtet damit den Volkswillen. Warum widersetzt sich die ganze Bevölkerung nicht einer solchen, voraussehbaren Desaster-Spital-Entwicklung?

Die Bevölkerung im Simmental/Saanenland hat mit einer enorm hohen Stimmbeteiligung von über 55% mit 75% Stimmen überzeugend Ja zum Spital Zweisimmen gestimmt. Trotzdem will der Kanton unser Spital schliessen und uns womöglich mit einer Triage-Notfallstelle der Spital STS AG als Anbieter abspeisen. Auch die geltende Spital-Versorgungsnotwendigkeit soll ausgehebelt werden. Dies wird zu einer zusätzlichen Verweigerung einer adäquaten Gesundheitsversorgung wie in der übrigen Schweiz zu Folge haben.

Eine Degradation zu Bürgern dritter Klasse wird damit vollzogen. Dies ist eine vorsätzliche Schädigung der Gesamtwirtschaft, des Tourismus sowie wichtiger Arbeitsplätze in unseren Tälern. Ein voraussehbarer Hausärzte-Wegzug wird geradezu provoziert. Lange und kostspielige Transporte für einfache oder regelmässige Behandlungen in überlastete und teurere Zentrumsspitäler sind weitere Negativ-Szenarien. In den Altersheimen wird somit den Pensionären auch die medizinische Altersversorgung gestrichen.

«Versager» beim Namen benennen

Das bereits im fünften Jahr stehende Projekt des Kantons und der GSS AG hat infolge einer kurzfristig gebildeten «Gegnerschaft» die Bevölkerung verunsichert. Die Folge war eine Chaos-Abstimmung mit dem grössten Desaster aller Zeiten. Die naive Klausel, dass alle Gemeinden dem Projekt zustimmen mussten, wurde zum Bumerang. Für die Spital STS AG war es ein Leichtes, durch ihr Verhalten die GSS ins Messer laufen zu lassen. Auch der Kanton war in dieser Sache ein Gesetzes-Brecher. Der Kanton, unter der damaligen Regierung, verlangte eine Übergabe unseres Legatslandes und deren Liegenschaften an den Kanton. Der Kanton überschrieb aber diesen Deal, ohne jegliche Mitteilung an die Bevölkerung, an die gewinnorientierte Aktiengesellschaft namens Spital STS AG. Zu welchem Preis auch immer.

Diese Gesetze ignorierenden Handlungen führten dazu, dass die Legats-Bestimmungen gesetzeswidrig missachtet wurden. All dies mit einem Nachfolge-CEO, welcher nach eigenen Aussagen dazu angestellt wurde, auch das Spital Zweisimmen zu «eliminieren». Die IG Spitalversorgung Simmtal/Saanenland wird juristisch die Legatsmissachtung überprüfen lassen.

Aufsichtsmissachtung kontra Vorbild-Spitalführung

Übrigens ist die Alters-STS AG eine Tochtergesellschaft der Spital STS AG. Die Altersliegenschaft Bergsonne steht auf Legatsland und darf nicht verkauft werden. Dass mit einem solchen «Geschenk» eine finanziell florierende Alters-STS entstehen konnte, ist eine logische Folge. Die Alters-STS hatte einen Altersheimneubau geplant und dann ihr Vorhaben plötzlich gestoppt, das ist nachvollziehbar. Nach Ansicht der IG jedoch ein vorsätzlich geplanter Schuss aus dem Hinterhalt. Denn damit wurden die vierjährigen Arbeiten der GSS AG komplett ausgehebelt. Damit wurde zusätzlich erreicht, dass auch der Kanton in dieselbe Kerbe haut, um unsere Gesundheitsversorgung zusätzlich in den Abgrund zu führen. Nach Missraten von zwei geplanten Spitalneubauten weiss der Kanton nach einem Dutzend Jahren immer noch nicht, wie eine Gesundheitsversorgung in unserer Region aussehen soll. Er wird dies der bisher versagenden STS überlassen, welche auch jetzt noch nie wusste wie.

Wie man ein Spital erfolgreich führen kann, zelebriert Frutigen. Bei den Praktikumsbewertungen junger Ärzte belegte das Spital bis vor Kurzem den ersten Rang, aktuell ist es als zweitbestes von über 350 Spitälern aufgeführt.

Die Rückkehr zur Vernunft

Warum hat der Regierungsrat/GSI seine Aufsichtspflicht nicht wahrgenommen, fragt sich die IG. Durch einen Vorschlag, Empfehlung oder Vorschrift an die Spital STS AG, das Spital ähnlich wie Frutigen zu führen oder eine andere Spitalführung zu beauftragen, wäre uns viel Volksärger und verpulverte Steuergelder erspart geblieben. Die IG ist enttäuscht, dass die GSS AG es nicht schaffte, die aufkommenden, zum Teil berechtigten Zweifel und Fakten unbeantwortet zu ignorieren und die Bevölkerung zu verunsichern. Dass das Volk eine ihr zustehende Gesundheitsversorgung, welche ihr vorsätzlich entzogen werden soll, noch mit zusätzlichen Steuergeldern berappen muss, war für viele nicht nachvollziehbar und ein Grund mehr, das ganze Vorhaben zu hinterfragen.

Die Aufarbeitung dieser versagenden Politik und deren Handlungen müssen an die Hand genommen werden. Dass eine FDP der Standortgemeinde als Wirtschaftspartei eine Nein-Parole empfiehlt, ist unverständlich. Und dass die Gemeinderatsvertreter der FDP sich nicht distanzierten, sagt genug aus.

Die IG bittet alle im Gesundheitswesen, ihre volle Kraft weiterhin ungeachtet dieser schwierigen Zeiten, ihren Patienten zukommen zu lassen. Durchhaltewillen, ohne davonzulaufen, ist Ehrensache. Die Bevölkerung wird Ihnen dankbar sein.

Erstellt am: 23.11.2023

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