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Zwei Simmentaler an der Winter-Rallye Baltic Sea Circle

Ein einzigartiges Freiheitsgefühl, das sich eingeschlichen hat

«Wir sind gut gefahren – haben uns aber auch gut verfahren!» Vom 22. Februar bis 10. März waren der Mattner Marco Hählen und der Zweisimmner Manuel Gfeller mit einem Mitsubishi Pajero 4×4 mit Jahrgang 2008 unterwegs auf der nördlichsten Winter-Rallye. Was die beiden 25-Jährigen auf den 7500 Kilometern durch neun Länder rund um das Baltische Meer (die Ostsee) alles erlebten, erzählen sie im nachfolgenden Erlebnisbericht.

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Winter-Rallye Baltic Sea Circle

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Unfall fünf Kilometer südlich des Polarkreises in Schweden, als einer der Konvoier mit Schneewalm touchiert und in den Tiefschnee gekippt ist – Marco Hählen holte auch ihn heraus.

Peace-Zeichen mit allen teilnehmenden Fahrzeugen von oben auf dem Friedensplatz in Marijampolé in Littauen.

Der Mattner Marco Hählen und der Zweisimmner Manuel Gfeller.

Das Konvoi-Team hatte am 2. März in seinen hellblauen Hot dog-T-Shirts das Nordkap erreicht.

Unfall fünf Kilometer südlich des Polarkreises in Schweden, als einer der Konvoier mit Schneewalm touchiert und in den Tiefschnee gekippt ist – Marco Hählen holte auch ihn heraus.

In der Nacht vom 3. auf den 4. März in Finnland die ersten Polarlichter gesichtet – Magie pur.

Kurze Rast des Konvois an einem Fijord im Norden Schwedens.

Nach 7’500 Kilometern rund um die Ostsee in Hamburg am Ziel angekommen.

Am Starttag vom 24. Februar konnten Marco Hählen und Manuel Gfeller um elf Uhr vormittags in Hamburg das Roadbook aus den Händen der Organisatoren in Empfang nehmen. Endlich ging es los – die nördlichste Winter-Rallye wartete auf sie! Auf der ersten Etappe ging es Richtung Villhelmina in Schweden, das rund 1500 Kilometer entfernt lag. So lagen zwei 750 Kilometer-Tagesetappen vor den beiden Obersimmentaler Abenteurern, mussten sie doch am zweiten Abend dort ankommen.

Das Roadbook erklärte den 120 Teams mit 200 Teilnehmenden aus 16 Ländern, wie die Reise abzulaufen hatte. So durften mit Ausnahme der ersten und letzten beiden Tage beispielsweise keine Autobahnen benutzt werden, wenn die Teams die Challenges absolvieren wollten. Insgesamt waren 16 dieser Herausforderungen auf die ganze Zeit verteilt zu bewältigen, also beinahe täglich eine.

«Zukunftsprobleme» – das Motto bei der Routenplanung

Durchschnittlich fuhr das Team Hählen/Gfeller täglich 500 Kilometer. Die meiste Zeit war Marco Hählen, der sich als schlechter Beifahrer kennenlernen sollte, selbst am Steuer des 16-jährigen Gefährts, während Manuel Gfeller als Co-Pilot mit Navigieren und Kartenlesen beschäftigt war. Navigationsgeräte waren auf der Reise unerwünscht, ebenso wie GPS.

Bald schon hatte sich mit sechs deutschen Teams und den beiden Eidgenossen ein sieben Fahrzeuge starker Konvoi gebildet. Die zufälligerweise zusammengekommenen Teams sollten die verbleibenden Tage gemeinsam um die Ostsee reisen – und jede Menge abenteuerliche Geschichten erleben – und Freundschaften entwickeln.

Oben ohne am Polarkreis

Um die Teamzusammengehörigkeit zu stärken, wurden unterwegs spontan einheitliche hellblaue T-Shirts angeschafft, welche die Gemeinsamkeit auch gegen aussen demonstrierte. Am Polarkreis wurden die Shirts jedoch spontan abgezogen und so entstand das erste Oben-ohne-Bild: «Es war so ein intensiver Moment, dass wir dies, ohne gross zu überlegen, so machten und damit für künftige Etappenankünfte gleich manifestierten – es war einfach ein anderes Leben auf der Strasse endlos unterwegs.» Von da an gehörte es bis zur Ankunft in Hamburg beinahe schon zur «Tradition», jeweils oben ohne einzufahren.

Eine spezielle Tages-Challenge war das Eisbaden, das die beiden Simmentaler erstmals machten: «Es war unglaublich erfrischend, belebend und energiespendend nach einem anstrengenden Tag und sicher nicht das letzte Mal, dass ich dies gemacht habe!», so Marco Hählen rückblickend.

Nach der Abenteuerreise ist vor der Abenteuerreise

Erstaunlich gut sind die beiden auch zwischenmenschlich durch die gemeinsame Zeit gekommen, was Marco Hählen nicht anders erwartet hatte: «Wir sind beide tolerante Menschen und Manuel ist eine gute Führungsperson; wir hatten keine gröberen ‹Chnörze› zu bewältigen!»

Der Stalldrang nach der Zieleinfahrt war mit einem Mal gross und so legten die beiden die Heimreise über 1050 Kilometer von Hamburg nach Matten an einem Tag zurück und kamen am 11. März spätabends «xund u zwäg» daheim an, um am Mittwoch bereits wieder mit Arbeiten zu beginnen – der eine in der väterlichen Garage in Matten – der andere bei der ISP in Gstaad. Und beide geniessen es, sich wieder mehr bewegen zu können und weniger sitzen zu müssen.

Erstellt am: 23.03.2024

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