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«Zauber der Violine» bei den Februarkonzerten in der reformierten Kirche

Ein atemberaubendes, musikalisches Feuerwerk

Am Freitagabend, 16. Februar, waren rund hundert Personen in der reformierten Kirche in Zweisimmen zugegen. Das Konzert «Zauber der Violine» zog die Zuhörerinnen und Zuhörer in Bann, von der ersten bis zur letzten Sekunde. Wer nicht da war, verpasste eine Aufführung der Superlative.

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Ein atemberaubendes, musikalisches Feuerwerk

© Charlotte Engstad

Alexandre Dubach (Violine) und David Zipperle (Gitarre) bei den Februarkonzerten in Zweisimmen.

Violinist Alexandre Dubach und Gitarrist David Zipperle hatten ein raffiniertes Programm zusammengesetzt, eine spannende Mischung zwischen bekannten und seltener gespielten Stücken in der ungewohnten Besetzung Geige und Gitarre.

Der Teufelsgeiger

Der Abend begann mit der Sonate 1 in a-moll von Niccolò Paganini (1782– 1840). Der italienische Komponist und Geigenvirtuose, wegen seiner technischen Geschicklichkeit auch bekannt als Teufelsgeiger, war ein Superstar seiner Zeit und tourte anfangs des 19. Jahrhunderts durch ganz Europa mit seinen extrem anspruchsvollen Kompositionen.

Danach folgte die Moses-Phantasie auf der G-Saite, eine Variation über eine Oper von Gioacchino Rossini. Infolge der Legende seien alle anderen drei Saiten während des leidenschaftlichen Musizierens gerissen, sodass Paganini nur noch auf der tiefsten und dicksten Saite spielen konnte. Die Klänge, welche Alexandre Dubach scheinbar mühelos der G-Saite entlockte, verschlugen beinahe den Atem. Die Sonaten 5 und 6 folgten, die Doppelgriffe des Adagio amoroso verzauberten das Publikum, Bravorufe mischten sich in den überwältigenden Applaus.

Applaus, bis die Hände schmerzten

Nach einem überragenden Konzert nahte der letzte Programmpunkt mit der Sonate für Arpeggione und Klavier von Franz Schubert (1797–1828). Der österreichische Komponist war ein grosser Fan von Paganini, sein kurzes Leben war von enormer Produktivität geprägt. Diese Sonate, komponiert vor genau 200 Jahren und wie viele Stücke an diesem Abend arrangiert von David Zipperle, ist das einzige grössere, überlebende Werk für den Arpeggione – eine Bogengitarre – welches sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer kurzen Beliebtheit erfreute. Auf dem gitarrenähnlichen Saiteninstrument wurde mit dem Bogen wie auf einem Cello gespielt.

Zum Schluss rief das überwältigte Publikum Bravo und klatschte, bis die Hände schmerzten. Die Musiker geizten nicht mit Zugaben, noch drei Stücke wurden aufgeführt: ein Cantabile von Paganini, der Czardas von Monti und Ave Maria von Schubert.

Es ist erstaunlich, welche musikalischen Kapazitäten Klaus Burkhalter und die Konzertvereinigung Zweisimmen auf die Bühne bringen. Leidenschaftlich und explosiv, sensibel und romantisch, virtuos und unangestrengt, die meisterhafte Aufführung von Alexandre Dubach und David Zipperle war ein unvergessliches Erlebnis. Eine Frage wird jedoch unbeantwortet bleiben: Wäre sogar Niccolò Paganini neidisch auf Alexandre Dubachs Geigenkünste gewesen?

Erstellt am: 22.02.2024

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