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Infoabend des Waldbesitzervereins Obersimmental Saanenland

Besichtigung der Fernheizung und Experten-Vorträge

Die ökologische Energiequelle Holz fördern und als Zugpferd der Energiewende einspannen, galt am Mittwoch Abend des 19. Novembers, als Leitfaden für die anschauliche Veranstaltung in St. Stephan. Als um 19 Uhr die Besichtigung der Fernheizung der Gebrüder Buchs begann, fanden sich etwa 30 Besucher ein, um sich ein Bild von der Anlage zu machen.

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Besichtigung der Fernheizung und Experten-Vorträge

Niklaus Rieben, Hanspeter Abbühl, Silvan Allemann, Peter Liebi, Erich von Siebental.

Bevor man über die Treppe in den Heizkeller gelangte, konnte das unterirdische Holzschnitzelsilo bestaunt werden. Kurz beschrieben, dreht sich darin eine Welle, an der zwei ausfahrbare Federn befestigt sind. Durch diese drehende Bewegung wird der automatisierte Transportweg auf eine kleine «Rolltreppe», der Holzschitzel in Richtung Brennkessel, realisiert. Mittels einer ebenfalls rotierenden Beförderungsschnecke bewegt sich das Brennmaterial jetzt auf direktem Weg zum Brenner. Wir befinden uns nun in der Heizung. Was uns hier als erstes ins Auge fällt, sind nicht die zwei Brenneinheiten, sondern der riesige 5000-Liter Warmwasserboiler. Dreissig Haushalte wollen auch ausreichend mit Warmwasser versorgt sein, sodass dieser Koloss unumgänglich ist. Zu Beginn war dieses Vorhaben, mit nur einem grossen geplanten Brenner, schon ein besonderes Wagnis. Denn es gab noch keine definitiven Zusagen von anderen privaten oder öffentlichen Energiebezügern. Erst nach und nach klopften Interessenten an und wie bei einem Dominoeffekt kam die Sache ins Rollen. Mittlerweile ist die Fernheizung gut ausgelastet, mit nur noch wenig Luft nach oben. Dass diese Variante grossen Anklang gefunden hat, beruht auf dem ökologische Grundverständnis der Nutzer.

Vorträge der Experten

Die Veranstaltung ging nun im Restaurant Diana in die zweite Runde. Der Präsident des Waldbesitzervereins Obersimmental/Saanenland, Silvan Allemann, begrüsste alle Anwesenden zu den Vorträgen. Der erste Referent Hanspeter Abbühl von der BEO Holzenergie begann mit seiner Illustration. Mit einem allgemeinen Rückblick der Holzenergie im Berner Oberland war sein Fazit: Gewisse Teilziele wurden bis heute erfüllt, aber es ist noch ein langer Weg, bis alle Bestreben erreicht sind. Weiter im Vortrag stand die sinnvolle Umsetzung bzw. das Vorantreiben des heimischen Energieholzes und eine bessere Ausnutzung vom vorhandenen Potenzial im Vordergrund. So sei eines der Ziele, bis 2020 sechs Prozent der schweizweiten Gesamtenergie aus erneuerbarem Holzpotenzial zu erreichen. Bei einer jährlichen Steigerung von bis zu 0.2 Prozent, ein sehr reales Ziel, wozu also noch Sorgen machen?! Die Umsetzungmankos liegen auf der Hand: «Das Angebot ist eine Frage des Preises, denn ohne Verdienst kommt nichts aus dem Wald.» Wäre heizen mit Holz günstiger als Öl oder Erdgas, würden alle ihre Häuser auf diese Weise mit Wärme versorgen. Dass jedoch die Vorteile einer durch z.B. Holzschnitzel betriebenen Fernheizung überwiegen, ist Tatsache. Klare Platzersparnis durch Wegfallen von Öltanks sowie den eigentlichen Heizungen. Auch Kaminfeger sowie Servicetechniker brauchen die Endverbraucher nicht mehr. Das Wegfallen vom gewissen Restrisiko des Gases und Öls im Haus sind ausserdem stichhaltige Gründe auf dieses gesunde Arrangement zwischen Natur und Mensch umzusteigen.

Niklaus Rieben und Peter Liebi, die beiden Spezialisten auf ihrem Gebiet, gaben interessante Fakten über die Kombinationsmöglichkeiten der Holzheizungen, Vorschriften der Luftreinhaltung, Qualität des zu benutzenden Brennmaterials und Förderungen auf kantonaler Ebene, bezüglich des Neubaus solcher Feuerungs-Vorhaben.

Der Kämpfer auf politischer Ebene

Der Präsident der Waldbesitzer des Kanton Bern sowie Präsident des BEO Holz Bern, Nationalrat Erich von Siebenthal, schilderte die politische Sachlage zum Thema. Die neuste Errungenschaft sei die Möglichkeit «gedeckter Holzschnitzellager», welche jetzt in Wäldern angelegt werden können. Weiterhin ist der hartnäckige Verfechter auf Seiten der Waldbesitzer angehalten, eine Gleichstellung auf andere konventionelle Heizungssysteme anzustreben und nicht mit weiteren Auflagen zu versehen. Eine enorme Entwicklung hätte auch hier schon stattgefunden und in Hinsicht auf den geplanten Atomausstieg, steht auch bei Erich von Siebental das Holz als ökologische und nachwachsende Energiequelle hoch im Kurs.

In diesem Sinn, soll doch Putin seine Launen haben, wir könnten unseren Energiebedarf selbst decken.

Erstellt am: 28.11.2014

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