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Mich freuts, oberhalb des Spitals wohnen zu dürfen! Anmerkung Redaktion

Von Johann Bach, Zweisimmen

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Mein Blick schweift aus der Wohnstube zur Hauptstrasse Zweisimmen (der direkte Blick zum Spital fehlt). Morgens – eine Ambulanz fährt vorüber, vermutlich aus Gesigen kommend. Ich kann es nicht verkneifen, einige Gedanken zu äussern:

Als verdrängter, gebürtiger Gstaader, der sich jetzt in Zweisimmen wohl fühlt und mit ansehen muss, wie gewirtschaftet und vielfach fehlgeplant wurde und die kleineren Gemeinden in den Randgebieten benachteiligt werden, ärgere ich mich und mache mir Sorgen!

Wenn man in letzter Zeit dauernd lesen kann, wie es in der Berner Spitalpolitik vor sich geht und im besonderen hier im Simmental, beschäftigt mich das sehr und macht mir Angst! Vor allem kranke und ältere Leute begreifen das Vorgehen nicht mehr.

Mein Einkaufsweg oder der Spaziergang führen mich an der Ambulanz der «Freunde des Spitals Saanen» hinter dem Spital Zweisimmen vorbei. Diese Ambulanz erinnert mich an die Zeit der perfekten Organisation der Rettungsdienste von Albert Ryter, Unterbort Saanen. Besten Dank an alle, die früher bei Albert Ryter und in Zweisimmen pflichtbewusst und engagiert im Einsatz standen. Ebenso möchte ich allen jetzigen Einsatzkräften im Simmental und Saanenland, welche an der Front ihre Arbeit gewissenhaft leisten, herzlich danken. Den Organisatoren kann man mit dem besten Willen nicht danken (weniger wäre manchmal mehr).

Wenn unsere Generation einmal kurz nachdenkt, was wir für die Zukunft unserer Kinder und vor allem Grosskinder in den letzten Jahren, nebst guten Sachen, verschlechtbessert haben, müssen wir uns schämen! Es ist zu hoffen, dass bald einige junge Leute an das Ruder kommen und innert kürzester Zeit fragwürdige Politiker und vor allem Verwalter absetzen.

Neuerdings will man am Standort Saanenmöser wiederum den Versuch starten, ein neues Spital zu bauen. Eine Studie, welche am 23. November 07 hätte vorliegen sollen, bevor die STS AG die Bevölkerung beider Talschaften gegeneinander aufreiste, soll klären, ob es machbar sei. Die Bergregion habe sie bereits in Arbeit, wird uns versichert. Wird dieser Studie auch das Spital Zweisimmen in jeder Hinsicht gegenüber gestellt? Warum darf das Spital nicht in Zweisimmen stehen? Wird in der Machbarkeitsstudie auch überprüft, ob mündliche oder schriftliche Zusagen an die «Saaner Spitallobby» versprochen wurden? Wieviel werden die Erschliessungskosten (inkl. Brückenbau über die Simme) betragen? Genügt die heutige Strasse auch für den Umbau der Saanerslochbahnen ohne ein neues Spital? Man kann nur hoffen, dass die Vernunft obsiegt und die Zahlen von der Bergregion (das Niedersimmental/Diemtigtal wurde ausgebotet) ungefälscht präsentiert werden!

Weiter sollen sich gemäss Informationsbulletin STS AG alle 7 Gemeinden für Saanenmöser ausgesprochen haben! War es nicht so, dass Ärzte, Gemeindepolitiker mit dem gar nie geplanten und abgeklärten Projekt Saanemöser über den Tisch gezogen wurden?

Ich behaupte, dass ein Neubau Saanenmöser nie der Volksmeinung entspricht! Oder wie wäre es mit einer Volksabstimmung Simmental/Saanenland? Der absolut beste Standort mit der REGA-Basis heisst für mich eindeutig Zweisimmen. Ich weiss, dass auch viele Saaner so denken.

Ein mit zu kleinem Geldsack verdrängter Saaner, der sich langsam schämt, Saaner zu sein!

Gemäss Albert Ryter war die Ambulanz ein Geschenk eines inzwischen verstorbenen Herrn Miller zuhanden der «Freunde des Spitals Saanen», welche ihm zum Gebrauch für Rettungsdienste überlassen wurde. Sie kostete Fr.375000.– inklusive Gerätschäften von Fr. 200000.–, welche aus der Ambulanz entfernt wurden. Der 4x4 Mercedes-Sprinter, 1. Inverkehrsetzung 4.1.2002, mit Kilometerstand am 23. November 2007 von 30200 km, eignet sich besonders für unsere Talschaften mit Bergeinsatz und konnte auch in viele unterirdische Garagen zu den Nobelherbergen im Saanenland einfahren. Es war bewusst keine Autobahnambulanz nach heutiger Norm mit Schwebetisch, welche gemäss Ryter hier in unserer kurvigen Gegend die Patienten oftmals zum Erbrechen bringt. Seit Monaten stand sie ungebraucht hinter dem Spital Zweisimmen. Seit der Woche 11 erhielt sie einen «Ehrenplatz» in der Garage desselben Spitals und wartet auf einen möglichen Entscheid der «Freunde des Spitals Saanen», was mit ihr zu geschehen hat. Albert Ryter betrieb bis 1.1.2007 mit total 5 Ambulanzen und das Spital Zweisimmen mit deren 2 Ambulanzen den damaligen Rettungsdienst.

Heute sollen anscheinend ca. 1–2 Fahrzeuge aus Gesigen genügen, um Dienst nach Vorschrift einzuhalten.

Erstellt am: 18.03.2009

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