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Keine jurassisch-separatistischen Methoden

Ein «Nein!» zu Hans-Jörg Pfisters Aufruf, jurassisch-separatistische Methoden zum Erhalt des Spitalstandorts Obersimmental-Saanenland anzuwenden.

Von Simon Wampfler

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Hans-Jörg Pfister (FDP) ist wahrlich ein solider politischer Kämpfer für die Rechte der Bevölkerung im Simmental und Saanenland und es lohnt sich, mit allen legitimen Mitteln für den Erhalt Eures Spitals zu «kämpfen» – für ein Spital, das den Namen «Spital» auch verdient. Dass er in seinem Leserbrief vom 21. Juni 2018 zu separatistisch-jurassischen Methoden aufruft, sich für den Erhalt des Spitalstandorts Simmental-Saanenland einzusetzen, ist meines Erachtens nur dahingehend zu deuten, dass ihm da kurzerhand etwas Unvorsichtiges «rausgerutscht» ist. Ich wohne seit mehreren Jahren in diesem Kanton Jura und weiss aus nächster Nähe, unter welchem Terror zuweilen die betroffene Bevölkerung unter diesen separatistischen Kämpfern gelitten hat – und in einem abgeschwächten Masse diejenige in Moutier und Belprahon zurzeit immer noch.

Ich möchte die Simmentaler eindringlichst darum bitten, dem Aufruf von Herrn Pfister nicht Folge zu leisten: d. h. keine Zuglinien zu manipulieren mit dem Ziel, den Schnellzug samt Insassen zu entgleisen; keine Sachbeschädigung am Eigentum derer zu begehen, die anderer politischer Meinung sind; keine bewohnten Bauernhöfe politischer Gegner anzuzünden; keine Autobomben hochgehen zu lassen mit dem Ziel, historische Gebäude zum Einsturz zu bringen usw.

Dass dieser Kampf zum erwünschten Ziel geführt hat, das heisst zur Schaffung eines autonomen – aus deren Sicht aber noch unvollständigen – Gebietes, ist aus meiner Sicht befremdlich. Das Rad der Geschichte kann nicht zurückgedreht werden und der Kanton Jura ist und soll natürlich auch Kanton bleiben. Auf der andern Seite müssen aber die hier immer noch grassierenden Scharmützel der Separatisten im grenznahen Berner Jura richtig interpretiert werden! Wenn Plakate berntreuer Lokalpolitiker (Virginie Heyer FDP) bei den Wahlen 2018 im Kanton Bern mit dem Schriftzug «Game over» ausgestattet und ihr Gesicht mit dem Hitler-Schnauz verunstaltet wird, wenn einflussreiche öffentliche Ämter von den besetzten Posten durch Separatisten nur an Gleichgesinnte vergeben werden, wenn in den letzten zehn bis zwanzig Jahren Einbürgerungen von Ausländern gefördert wurden, nur weil diese generell den schmeichelnden Kanton Jura vor dem strengeren Kanton Bern bevorzugen, wenn sich separatistische Pädagogen mit ihrem Amt und ihrem Lohn aus öffentlich-bernischer Hand für die Vergrösserung des Kantons Jura einsetzen, wenn okkulte Media angeheuert werden, den Kampf auf metaphysischer Ebene zu führen, dann frage ich mich, was für ein Verständnis von Demokratie denn das sein soll? Von den willkommenen Wahltouristen aus dem Kanton Jura ganz zu schweigen.

Sollte das überaus knappe Abstimmungsergebnis in Moutier von 51,71 Prozent des 18. Juni 2017 trotz solch unlauterem Vorgehen mangels Gesetzesgrundlagen als gültig(!) erklärt werden, jubeln solche zu allem bereite Separatisten zum zweiten Mal. Auch ihre Methodik würde damit sogar legitimiert; das ist fast noch schlimmer. Einige Jurassier werden in den nächsten Jahren – und das kann ich Ihnen von hier aus versprechen – unter dem Vorwand einer «Weiterentwicklung» des Bewusstseins der Kantonszugehörigkeit in der bernjurassischen Bevölkerung alles daran setzen, dass es nicht nur beim eingenommenen Territorium Moutier bleiben wird. Diese «gleichen Methoden wie die Separatisten [sie] aus dem Jura» anwenden, wie Hans-Jörg Pfister schreibt, werden in dieser landschaftlich sonst wunderschönen Region leider weitergehen, denn: «Du lac de Bienne aux portes de la France – unissez-vous, fils de la Rauracie!», so ertönt bei jedem Etappensieg und bei jeder der hier zahlreichen, alljährlich wiederkehrenden jurassischen Feierlichkeiten die von Seiten Regierung offiziell anerkannte Hymne des Kantons Jura. Das sind meiner Ansicht nach deutliche Anzeichen dafür – und es gäbe noch einige mehr –, dass dieser Kampf für die Separatisten und leider teilweise sogar für Vertreter der jurassischen Regierung, trotz unterzeichneter Vereinbarung von 1994, noch lange nicht zu Ende ist – vorläufig .

Denn Ihr Simmentaler, unter anderem, habt es in absehbarer Zeit in der Hand, auf diese jurassische Frage eine endgültige Antwort zu geben und einem solchen, einer Demokratie wie die der Schweiz unwürdigen Kampf mit einem deutlichen «Nein!» entgegenzutreten, nämlich dann, wenn es darum gehen wird, über das (allenfalls) ausgearbeitete Konkordat der beiden Kantonalregierungen an der Urne abzustimmen. Nur in dem Fall, in dem das reformierte Moutier im Kanton Bern bleibt – diese Stadt hat schon seit dem Mittelalter und der Reformation enge Verbindungen zum Kanton Bern und gehörte noch nie zum Kanton Jura –, sehen sich die jurassischen Separatisten vor ein unüberwindbares Hindernis gestellt: den Bernern. Dann, und nur dann, kommt langsam und endgültig Ruhe in diese Region; die Bevölkerung im Berner Jura wünscht sich nichts mehr als das.

Erstellt am: 28.06.2018

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