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Nur Theoretiker können behaupten, dass das bestehende System der SAK (Standardarbeitskräfte) korrekt ist

Von Erich von Siebenthal, Nationalrat Gstaad

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Das Postulat vom Nationalrat Müller gab mir Hoffnung, dass ein neues System entwickelt wird das dem unterschiedlichen Aufwand für die Bewirtschaftung von erschwerten Lagen gerecht wird.

Ich staune immer wieder mit welch grossem Einsatz die Bauernfamilien auch unter den misslichen Witterungsbedingungen in Hanglagen mit grossem zusätzlichem Aufwand die Futtergewinnung erledigen.

Und gerade für diese Betriebe in erschwerten Lagen sind die SAK Annahmen unkorrekt. Da ist eben gerade kein technischer Fortschritt möglich. Offenbar fehlt es heute im BLW am Fachwissen wie gross der Aufwand für die Futterernte in Hanglagen ist oder man will diese Betriebe bewusst vernichten.

Technischer Vorschritt ist sicher im Flachland möglich. Dort wo aber traditionelle Stufenbewirtschaftungen die Landschaft prägen und die Biodiversität erhalten, ist der technische Fortschritt begrenzt oder ausgereizt.

Wird das angedachte System des technischen Fortschrittes umgesetzt so werden eine Vielzahl von Kleinbetrieben zur Aufgabe gezwungen, weil infolge der Erhöhung der Gewerbegrenze alle Privilegien für die Investitionen, der Raumplanung und der Betriebsnachfolge fallen.

Wir haben zunehmend die Situation das gewisse Mitarbeiter im BLW nicht mehr wissen was es braucht um Betriebe in erschwerten Lagen zu bewirtschaften. Ich bin überzeugt wenn es den kleinen und kleineren Betrieben einigermassen geht, werden die andern Betriebsgrössen nicht darunter leiden. Es war schon immer die Stärke der schweizerischen Landwirtschaft das jede Grösse seinen Platz hatte. Wir haben heute je nach Region zwischen 3% und 5% Strukturwandel ist das nicht genug?

Ich erwarte dass die SAK Faktoren für Betriebe mit erschwerten Produktionsbedingungen überarbeitet werden. Denn diese Betriebe erbringen auch für den Tourismus sehr wichtige Leistungen.

Denn Hang bleibt Hang und da gibt es ab einer gewissen Hanglage ohne Handarbeit keine Bewirtschaftung mehr. Und da gibt es auch keinen Technischen Vorschritt anzupassen, nein im Gegenteil es müsste bedeutend mehr SAK geben werden sobald ein Teil Handarbeit für diese Bewirtschaftung notwendig ist.

Wenn ich mit Konsumentinnen und Konsumenten spreche wird diese Politik vom Bundesamt für Landwirtschaft nicht verstanden den für sie haben kleinere Betriebe und die Bewirtschaftung von erschwerten Lagen einen hohen Stellenwert.

Es wäre an der Zeit das gewisse BLW Mitarbeiter und Verantwortliche einmal selber die Verantwortung übernehmen müssten über die Bewirtschaften einiger Hanglagen und Entbuschung einiger Weiden, damit diese Strategien endlich aufhören und sich nicht auf Studien verlassen die diese Realität auch nicht kennen. Der Bundesrat könnte ja auch eine Praktikumspflicht als Weiterbildung einführen.

Erstellt am: 21.08.2014

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