Prominenter Referent im Agensteinhaus
Hans Hurni, Professor für Geografie und nachhaltige Entwicklungshilfe
Der gebürtige Erlenbacher Hans Hurni, Professor für Geografie und nachhaltige Entwicklungshilfe an der Universität Bern hat am Freitag zahlreiche Interessierte ins Agensteinhaus gelockt. Die Kulturkommission Erlenbach hatte ihn zum Referat «Landwirtschaft, die Zukunft schafft» engagiert. Hans Hurni ist langjähriges Mitglied einer Arbeitsgruppe für Internationale Entwicklungszusammenarbeit, zudem hat er während zehn Jahren in einem landwirtschaftlichen Forschungsprojekt in Aethiopien gearbeitet. Es ist Hans Hurni gelungen, den Anwesenden einen Eindruck über die verschiedenen Aspekte der Landwirtschaft im Grossen und im Kleinen zu vermitteln. Anhand von zahlreichen Tabellen, Statistiken und Bildern zeigte er in verständlichen Worten die Zusammenhänge von Produktion, Konsumation, Handel, Verkehr und vielen andern Aspekten auf. Es ist klar aus den Ausführungen hervorgegangen, dass auch unsere schweizerische Landwirtschaft mit den Gegebenheiten der grossen Welt verbunden ist. In der globalen Landwirtschaft stehen die Kleinbauern unter Druck (dies betrifft 99 Prozent aller Bauern der Welt). Man müsste also Forschung und Entwicklung der Kleinbauern fördern, wobei dies leider nicht rentabel ist!
Der Referent erläuterte einige Stichworte, mit welchen sich das Komitee der Entwicklungszusammenarbeit gegenwärtig und zukünftig befasst: Treibhausgase, Ernährungssicherheit, Preisentwicklung, Klimawandel, Agrartreibstoffe, Biotechnologie. Hans Hurni, welcher sich noch am Tag seines Vortrages zu einem Arbeitsgespräch mit Vertretern aus verschiedenen Kontinenten getroffen hatte, verbringt seine Wochenenden gerne in seinem elterlichen Heim in Erlenbach. Er ist besorgt um die Zukunft seines Landes und seines Tales, aber auch bereit, immer am Ball zu bleiben, sich immer wieder einzusetzen um Lösungen zu finden für die anstehenden Probleme.
Zum Schluss machte er das Publikum aufmerksam auf die «Zieldefinition für die Schweizer Landwirtschaft in der Zukunft», welche der Bundesrat kürzlich veröffentlicht hat:
1. Sichere Versorgung der
Bevölkerung
2. Erhaltung der natürlichen
Lebensgrundlagen
3. Pflege der Kulturlandschaft
4. Dezentrale Besiedelung
5. Tierwohl
6. Einkommenssicherung
Mit einem herzlichen Applaus dankte das Publikum Hans Hurni für die interessanten Einblicke und Ausblicke in die Welt der Landwirtschaft. Maja Lörtscher
Erstellt am: 22.05.2009