Niesenbahnen AG
In der 111. Saison soll die Ausstrahlung des Niesens als Kulturberg noch verstärkt werden
Die Generalversammlung der Niesenbahn AG wird am 14. April 2021 aufgrund der Covid-19-Pandemie ohne Aktionäre stattfinden. Mit der Revision der Statuten von 2011 sowie der Reform der Aktienstruktur von 1923 wird ein «Jahrhundertprojekt» abgeschlossen. Der Start in die 111. Saison erfolgt voraussichtlich am 17. April 2021. Die Ausstrahlung des Niesen als Kulturberg soll verstärkt werden.
Die Covid-19-Pandemie zog sich wie ein roter Faden durch das Geschäftsjahr 2020. Entsprechend erfolgte der Saisonstart am 6. Juni 2020; 50 Tage später als geplant. Das Saisonende wurde wetterbegünstigt um zwei Wochen bis zum 29. November 2020 (dem 1. Advent!) hinausgeschoben. So lange fuhr die Niesenbahn in ihrer 110-jährigen Geschichte noch nie. Schliesslich fiel die 110. Saison mit 177 Betriebstagen im Mehrjahresvergleich 18 Prozent kürzer aus.
Im Geschäftsjahr 2020 resultierten ein Umsatz von 4,713 Mio. Franken, Frequenzen von 115305 und ein Cash-Flow von 579660 Franken. Bei Abschreibungen von 1,242 Mio. Franken, einer Reduktion der Rückstellungen um 348000 sowie weiterer, kleinerer Abschlussmassnahmen resultiert 2020 ein Verlust von 209170 Franken. Dies dokumentiert, dass «nachhaltige Gewinne» auch bei einem erfolgreichen Bergbahn-Unternehmen nicht selbstverständlich sind.
Aufgrund einer Gesetzesänderung müssen alle nicht börsenkotierten Aktiengesellschaften ihre Inhaberaktien bis am 1. Mai 2021 in Namenaktien umwandeln (Art. 622 OR). Die Aktionäre wurden an der letzten Generalversammlung vom 18. August 2020 über das Vorhaben orientiert. Über die Umwandlung wird die ordentliche Generalversammlung vom 14. April 2021 den Beschluss fassen.
Seit dem Jahr 1923 hat die Niesenbahn AG 2017 Stammaktien und 11700 Prioritätsaktien. Im Zug der gesetzlich vorgeschriebenen Umwandlung der Inhaber- in Namenaktien hat der Verwaltungsrat beschlossen, gleichzeitig die Aktienstruktur zu vereinfachen. Die bisherige unterschiedliche Einteilung der Aktienkategorien (Prioritätsaktien, Stammaktien) soll aufgehoben und eine Einheitsaktie geschaffen werden. Der Nennwert der Aktie bleibt unverändert bestehen.
Zum 16. Kultursommer auf dem ikonischen Berg wird der Auftritt mit «up to culture» verstärkt. Zusammen mit den Machern des Seaside-Festivals und Peter Gärtl von der Design- und Kommunikationsagentur Nordland aus Thun wurde der Auftritt verstärkt. Mit dem «Niesenlicht» wird der Niesen noch stärker zum Kulturberg. «Andere haben Stars, der Niesen hat Niesenlichter». So geben sich im Sommer 2021 zahlreiche Künstler in kleinem und feinen Rahmen (und somit hoffentlich coronatauglich) ein Stelldichein: Den Anfang macht am 6. Mai Franz Hohler, es folgen ein Ensemble der Swiss Army Big Band mit exklusiver, jazzig-poppiger Militärmusik, das Nachwuchstalent Arlette Wismer mit Ensemble aus der Zentralschweiz mit Jodelliedern und instrumentalen Stücken, James Gruntz im Duo mit Michel Spahr, drei Open-Air-Abende «Seaside Sessions», Arno Camenisch mit einer musikalisch begleiteten Lesung aus dem Roman die «Goldenen Jahre», Stefan Heimoz und Lorenz Sommer als Berner Mundartliedermacher sowie zum Schluss Claudio Zuccolini mit seinem Programm «DARUM!».
Dies ist die Hoffnung der Niesenbahn AG gegenüber dem letzten Sommer. Zwar mit einem vorerst eingeschränkten Gastronomie-Angebot im Berghaus, aber elf Doppelzimmern für Gipfelliebhaber sowie Berg- und Talfahrten mit der historischen Standseilbahn. Sobald die Wanderwege offen sind, wird die neue fixe Zeitmessanlage für 1700 Höhenmeter Training angeboten, zudem werden Spontanangebote zu besonderen Ereignissen offeriert, wie z. B. «Vollmondfliegen», Sonnenaufgangsfahrten oder offizielle Trainings auf der längsten Treppe der Welt .
Erstellt am: 11.04.2021