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111 Meter lange Hängebrücke über die Bunschenschlucht

Die spektakuläre Erschliessung eines Heimwesens mit Hängebrücke und Wanderweg in Oberwil im Simmental steht vor der Vollendung.

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111 Meter lange Hängebrücke über die Bunschenschlucht

Furchtlose Helfer tragen ein 102 kg schweres Element über die Brücke zu den Brückenbauern.

Parallel zum Simmental – und unbeachtet, verläuft das «Bunschental», oberhalb Weissenburg, hinter dem Gantrist, vom Stockhorn bis zur Alp Morgeten in den Gemeinden Därstetten und Oberwil.

Schulweg am gesicherten Seil

Das Bunschental ist nachweislich seit der Steinzeit begangen. Um das Jahr 1850 wurde das Tal noch von ca. 60 Personen bewohnt. Heute ist es nicht mehr ganzjährig besiedelt. In den Wintermonaten waren die Leute während Tagen oder Wochen eingeschlossen, die einzige passable Verbindung führte über «Leitern» in die Bunschenschlucht hinunter zum Weissenburgbad. In den vierziger Jahren führte auch der Schulweg der Kinder in der «Leiternweide» über Holzleitern in die Schlucht hinunter nach Oberwil. Das Heimwesen oberhalb der Bunschenschlucht ist so steil, dass die kleinen Kinder jeweils mit einem Seil an einem Pfahl angebunden wurden, damit sie nicht in die Schlucht stürzten.

Um neun Uhr reitet Johann Feuz auf dem hängenden Seil

Schon in einem Touristenführer aus dem Jahr 1847 ist beschrieben, dass an einem Hanfseil Waren mit einem Haspel über die mehr als hundert Meter hohe Schlucht gezogen wurden, aber, dass auch «furchtlose Menschen» die Schlucht, in einem an eine Astgabel hängenden Seil überquerten.

Den Gästen des «Grandhotels Thermalbad Weissenburgbad» wurde dies jeweils als «Event» angekündigt, «Um 9 Uhr reitet Johann Feuz auf dem Seil». Heute werden noch ca. zwölf Hektaren artenreiche Trockenstandorte gemäht und mit Handarbeit und Seilwinde eingebracht, die andern Flächen werden beweidet. Das Gelände ist so steil, dass Leute mit Höhenangst sich oberhalb der Schlucht kaum zu Fuss fortbewegen können. Ein grosser Teil der historisch bewirtschafteten Flächen ist bereits bewaldet.

Weg- und Brückenbaugenossenschaft

In der «Weg- und Brückenbaugenossenschaft Leiternweide–Weissenburgbad» haben sich im Jahr 2011 Einheimische zusammengeschlossen um diesen historischen Verkehrsweg als «Via Casea» zu erhalten und zu erneuern, die Bewirtschaftung der Flächen zu erleichtern und damit eine agro-touristische Wertschöpfung zu generieren. Der «Via Casea» ist eine Reminiszenz an die historische Bedeutung des Weissenburgbades, des Gurnigel- und Schwefelbergbades wie auch an die «Alpkultur». In der Blütezeit der Bäder konnten die umliegenden Alpen und Betriebe einen Grossteil ihrer Produkte in diese Gastronomien liefern.

Dank der Unterstützung der Schweizer Berghilfe, der Burgergemeinde Bern, Bund und Kanton und zahlreichen einheimischer und auswärtiger Gönnern konnte das Projekt realisiert werden. Mit engagierter Hilfe von Mitgliedern der «Innovage» Bern-Solothurn», pensionierter Fachleute, die unentgeltlich ihr Fachwissen zur Verfügung stellen, konnte der administrative und fachliche Aufwand bewältigt werden.

Die 111-Meter-Hängebrücke steht,
im Oktober ist die Einweihung

Nun «hängt sie», die Hängebrücke in die «Leiternweide». Am 11. Mai wurde an der 111 Meter langen Brücke in einer Höhe von 111 Metern von der Firma Lauber aus Frutigen und «furchtlosen» einheimischen Helfern über der Bunschenschlucht das letzte Element montiert. Am 5./6. Oktober findet, zusammen mit dem «Alpkäsemarkt Morgeten», im historischen Weissenburgbad die Einweihung der Brücke und des «Via Casea» statt.

Erstellt am: 16.05.2013

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