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Joscha Burkhalter blickte auf eine aussergewöhnliche Saison zurück

Das Auf und Ab im Spitzensport fordert mentale Stärke

Was am Abend des 19. August im Kirchgemeindehaus in Zweisimmen vor sich ging, war alles andere als alltäglich: Mit dem Zweisimmer Biathleten Joscha Burkhalter berichtete ein Spitzensportler über seine vergangene Saison. Eine ausserordentlich erfolgreiche Saison, gekrönt mit der Teilnahme an den olympischen Winterspielen in Peking. Doch Burkhalter präsentierte kein «Heldenepos», sondern gab viele ungeschönte und harte Einblicke in die Welt des Leistungssports. Mit an seiner Seite, seine Mentaltrainerin Manuela Ciotto. Ohne die seine Saison wohl ganz anders verlaufen wäre.

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Das Auf und Ab im Spitzensport fordert mentale Stärke

© Armin Berger

Biathlet Joscha Burkhalter und Mentaltrainerin Manuela Ciotto erläuterten die gemeinsame Arbeit in der vergangenen Saison.

«Mein Traum von den olympischen Ringen ist noch nicht ausgeträumt…», sagte Joscha Burkhalter der Simmental Zeitung im Dezember 2021. Nüchtern betrachtet war dieser Traum aber damals kaum ernsthaft in Reichweite. Nur langsam hatte er sich im Sommertraining 2021 von den Spätfolgen einer Corona-Infektion erholt. «B-Kader» war Burkhalters Status damals. 2. Liga könnte man sagen. Nicht mal ein fester Kandidat für Weltcup-Einsätze. Und so einer träumt von den Olympischen Spielen? Ein Traum, der doch wahr wurde, wie wir heute wissen.

Grosser Andrang im Kirchgemeindehaus

Fast 80 Anwesende kamen in den Saal des Kirchgemeindehauses, um sich von Joscha Burkhalter und Manuela Ciotto aufzeigen zu lassen, wie Burkhalter es wirklich aus der zweiten Reihe zu einem der hart umkämpften Olympia-Tickets geschafft hatte. Elf Biathleten nahm der Verband mit auf die erste Olympia-Vorbereitung. Danach wurde der Kader für die finale Vorbereitung auf sieben reduziert. Wirklich nach China reisen, das war von vornherein klar, würden nur vier Athleten. Ein enormer Druck und eine Situation, in dem es mehr Verlierer als Gewinner geben würde. Resultate zählen und «knapp vorbei» ist eben auch daneben, ganz wörtlich im Biathlon. Wie soll man damit umgehen?

Eine Frage der Fokussierung

Ciotto und Burkhalter zeigten an Beispielen auf, wie das gehen kann. So ist der Fokus typischerweise gerichtet auf das Resultat – logisch eigentlich, denn am Ende zählen für Qualifikationsnormen und Kaderzugehörigkeiten nur Ergebnisse. Für den Sportler während seines Wettkampfes ist das aber eher hinderlich, denn gute Resultate sind das Ergebnis vieler einzelner Handlungen. Die Konzentration auf das eigene Handeln daher sinnvoller. Schritt für Schritt durch den Wettkampf.

Spitzensport sei auch eine Lebensschule, merkte Mental-Coach Ciotto an. Der Umgang mit Rückschlägen gehört zum Alltag und will gelernt sein. Euphorie bei Erfolgen, Niedergeschlagenheit bei Misserfolgen. Doch wer sich an der Spitze festsetzen will, muss lernen, mit diesem Auf und Ab irgendwie umzugehen.

Erstellt am: 26.08.2022

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