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Stand der Sanierung und der Restrukturierung bei den Bergbahnen Destination Gstaad AG

Nach 115 Tagen im Amt zieht der neue Verwaltungsrat der BDG eine erste Bilanz

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1. Überarbeitung des Anlagenkonzeptes

Die BDG ist sich bewusst, dass zum Kern der laufenden Sanierungsbestrebungen auch die Erarbeitung eines überzeugenden Anlagenkonzepts steht. Nur mit einer weitsichtigen Vision der Ausgestaltung der Bergbahnenlandschaft im Saanenland mit einer Anbindung ans Simmental können die Gäste begeistert und die Einwohner für die Sache gewonnen werden.

Die Erneuerung der Saanerslochgratbahn und die damit verbundene überzeugende Vision für die im Sektor Ost zentrale Achse «Saanenmöser–Saanersloch–Hornberg» hat oberste Priorität und doch ist das Projekt nur eines von vielen, die derzeit diskutiert und gelöst werden müssen. Die Variantenevaluation beinhaltet auch die Prioritäten beim Ausbau der Beschneiung, das Konzept für einen attraktiven Zugang der Tagesgäste von Osten und Westen und nicht zuletzt auch die Erschliessung des Eggli.

Im Laufe der aktuellen Projektarbeiten hat sich eine neue Lösungsoption für die Erschliessung des Eggli eröffnet. Die BDG nimmt in diesem Zusammenhang auch die Anliegen der Einheimischen und der Gäste aus Gstaad sehr ernst und arbeitet gemeinsam mit der Skischule und weiteren Partnern an einer neuen Lösung.

Das Investitionsprogramm für die nächsten Jahre wird sich auf die «Muss-Investitionen» konzentrieren. Die «Muss-Investitionen» werden vom VR BDG als unverzichtbar eingeschätzt und sind von der Unternehmens- oder Anlagenstrategie weitgehend unabhängig. Alle übrigen Investitionen sind stärker von der Unternehmensstrategie und einer stimmigen Destinationsstrategie abhängig und bedürfen einer vertieften Diskussion mit den Anspruchsgruppen.

2. Finanzielle Sanierung und Zusammenarbeit mit den Gemeinden

Die diesjährige Wintersaison, welche mit einem äussert schneearmen Dezember begonnen hat und von der EURO-Thematik überschattet wird, verläuft weiterhin angespannt – trotz leichter Erholung im Januar und einem starken Februar. Die BDG wird die herben Einbussen im Dezember nicht mehr ganz aufholen können. Allerdings konnten dank strikter Kostendisziplin auch die Aufwände nochmals leicht reduziert werden, sodass das Ergebnis voraussichtlich ähnlich wie im Vorjahr ausfallen dürfte. Die Liquidität der Gesellschaft ist aktuell zufriedenstellend, die von der Einwohnergemeinde Saanen bewilligten Mittel für eine Übergangslösung sind teilweise (für die Rückzahlung teurer Kontokorrentkredite) beansprucht worden.

Der Verwaltungsrat der BDG hat im November 2014, gemeinsam mit der Firma grischconsulta, die Arbeiten für eine umfassende Sanierungslösung unverzüglich wieder aufgenommen. Diese soll die BDG von der hohen Schuldenlast befreien. Die Verhandlungen mit den wichtigsten Gläubigern und den grossen Aktionären, welche einen grossen Teil der Sanierungsleistung beitragen werden, sind weit fortgeschritten. Am 18. Februar 2015 wurde allen beteiligten Gemeinden am Runden Tisch eine umfassende Sanierungslösung vorgestellt. Dabei wurden die drei Elemente der Sanierung, welche von allen Gemeinden in unterschiedlichem Masse getragen werden müssen, besprochen:

1) Beiträge an die Sanierung wie Schuldenschnitt, Schuldübernahmen, Kapitalherabsetzung
2) Wiederaufstockung des Aktienkapitals und
3) Zukünftige Beiträge für Investitionen und an den Betrieb.

Die Bereinigung der Sanierungslösung mit den Gemeinden bzw. deren Vertretern soll bis Ende April 2015 abgeschlossen werden. Obwohl derzeit mit einigen Gemeinden noch wichtige Diskussionspunkte geklärt werden müssen, ist der VR BDG zuversichtlich, dass mit allen Gemeinden eine Lösung gefunden wird. Die Ziele sind klar: Die BDG als gemeinsame Gesellschaft für die Region muss erhalten bleiben. Damit die BDG für private Investoren attraktiv wird, sind eine gründliche Sanierung und eine konsequente Restrukturierung notwendig. Insbesondere soll auch erreicht werden, dass nach der Sanierung keine Bürgschaftsverpflichtungen mehr bestehen bleiben und ein wirklicher Neustart möglich ist.

3. Landeigentümer

Das Verhandlungsteam der BDG hat mittlerweile über fünfzig Verhandlungsrunden mit einzelnen oder mit Gruppierungen von Landeigentümern geführt und ist dabei auf ein erfreulich grosses Verständnis gestossen. Nicht zuletzt schätzen viele Landeigentümer die Initiative zur Harmonisierung der Entschädigungen, die längst überfällig ist, und die Möglichkeit des persönlichen Kontaktes mit der strategischen Führung der BDG um zahlreiche und vielfältigste Pendenzen aus der Vergangenheit einmal zu klären. Der Verwaltungsrat der BDG darf aufgrund der positiven schriftlichen Rückmeldungen sowie der mündlichen Zusagen davon ausgehen, dass das gesteckte Ziel von mindestens 70 Prozent Zustimmung zu einem einmaligen Forderungsverzicht von 40 Prozent und zu einer zeitlich befristeten Reduktion der Entschädigungen erreicht wird.

4.Privatinvestoren

Seit Jahrzehnten ist das Saanenland Aufenthaltsort zahlreicher international bekannter Familien, welche sich in der Region niedergelassen haben. Sie sind ein wichtiger Teil von Gstaad und fühlen sich der Region verbunden.

Der VR und die GL BDG haben die Suche nach privaten Investoren im Januar und Februar aufgenommen. Dank wertvollen persönlichen Kontakten zum Kreis von potentiellen Investoren sind die bisher geführten Gespräche mit Persönlichkeiten, die der Region sehr verbunden sind, positiv verlaufen und stimmen zuversichtlich

5. Restrukturierungsprogramm

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung sind bestrebt, die BDG ohne Zeitverzug auf gesunde Beine zu stellen und sie stärker als bisher unternehmerisch auszurichten. Dazu gehört neben der finanziellen Sanierung und der grösseren Beteiligung von Privaten auch die interne Restrukturierung der Bergbahnen. Hier hat der VR die Arbeiten für ein umfassendes Restrukturierungsprogramm begonnen. Die Charme-Offensive, Gästebefragungen, Mitarbeiterinformationen, Kadergespräche und weitere Sofort-Massnahmen in diesem Winter lassen positive Effekte erkennen. Die BDG hat viele Komplimente von Gästen zur Pistenqualität und zur Gastronomie sowie zur Freundlichkeit, zum Service und zur Hilfsbereitschaft der Mitarbeitenden erhalten. Das Restrukturierungsprogramm kann nach der Zustimmung zu den Sanierungsbeschlüssen schrittweise umgesetzt werden und soll den Cashflow der BDG mittelfristig deutlich verbessern.

Die BDG will im April 2015 mit den Anspruchsgruppen im Saanenland ihre Vorschläge diskutieren und mit den Gemeinden an einem zweiten Runden Tisch die Sanierungslösung finalisieren. Sofern man hier auf Zustimmung der grossen Aktionäre und der wichtigsten Partner der BDG stösst, sind die Beschlüsse in den Gemeindeversammlungen im Verlauf Mai und Juni 2015 möglich. Dies würde der BDG erlauben, die Projektarbeiten für die Erneuerung der Saanerslochbahn und für die Erweiterung wichtiger Beschneiungsanlagen umgehend einzuleiten mit dem Ziel, diese zentralen Anlagen so bald als möglich zu realisieren.

Erstellt am: 20.03.2015

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