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Spital STS AG sucht Lösung mit neuem Versorgungskonzept

Die Absage des Kantons Bern, die Akutversorgung im Simmental und im Saanenland aus regionalpolitischen Überlegungen künftig finanziell mitzutragen, hat bei allen Beteiligten und Betroffenen grosse Enttäuschung verbreitet. Die IG Spitalversorgung bezeichnet das Ganze als Hinhaltetaktik. Grosse Hoffnungen setzt man nun auf die Spital STS AG, die mit einem neuen Konzept den Weg aus der Sackgasse finden soll.

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Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) hatte die Absage gegenüber dem Verwaltungsrat der Spital STS AG mit fehlenden rechtlichen Grundlagen, finanziellen Nöten und mit dem Hinweis auf die Schaffung eines Präzedenzfalles begründet. Die Absage kam nicht ganz unerwartet. Das ist auch die Einschätzung von Bruno Guggisberg, CEO der Spital STS AG: «Nachdem seit unserer Eingabe mehrere Monate ohne Antwort verstrichen sind, mussten wir damit rechnen».

Enttäuschung über Hinhaltetaktik

Die IG Spitalversorgung geht noch einen Schritt weiter. Ihr Präsident Thomas Knutti hatte die zögerliche Haltung der GEF schon Ende November in einem Schreiben gerügt: «Wir sind über die Hinhaltetaktik enttäuscht. Diese Tatsache kann auch vor der Öffentlichkeit nicht mehr länger verborgen bleiben, weil in den gesamten Entscheidungsprozess auch alle politischen Verantwortungsträger der Region Simmental-Saanenland einbezogen worden sind. Aber auch für das Personal und die Ärzteschaft an den Standorten Saanen und Zweisimmen wird die Situation immer unerträglicher. Es muss in Betracht gezogen werden, dass immer mehr qualifizierte Fachpersonen diese Standorte verlassen. Diese Tatsache hat die GEF als Folge der nach wie vor unklaren Situation zu verantworten».

Die Situation wird immer unerträglicher

Auch CEO Bruno Guggisberg hat für die schwierige Situation seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verständnis: «An der spitalinternen Orientierungsveranstaltung hat man uns, den Vertretern des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung als Überbringer der Botschaft, zwar viel Verständnis entgegengebracht. Vom Kanton erhoffen sich Personal und Ärzteschaft aber nun rasch klare Aussagen dazu, wie er sich die Gesundheitsversorgung in peripheren Gebieten vorstellt. Die Spital STS AG wird die Situation nun analysieren und im Eiltempo ein neues Konzept ausarbeiten. Wir hoffen, die neuen Vorschläge den Entscheidungsträgern schon Ende März 2012 präsentieren zu können». Über die Stossrichtung konnte Guggisberg noch keine Angaben machen: «Wir müssen weiterhin alles unternehmen und nichts unversucht lassen. Ich habe mir intensiv Gedanken gemacht, aber zuerst muss nun die Diskussion im Verwaltungsrat geführt werden. Auf dieser Basis kann dann das weitere Vorgehen und die entsprechende Strategie abgeleitet werden.

Den Rettungsdienst anpassen

Auf das Einverständnis des Kantons hofft man auch in der Angelegenheit Rettungsdienst. Bruno Guggisberg stellt in Aussicht, dass Verbesserungen geprüft würden: «Mit der Qualität der Leistungen vor Ort sind die Kunden zufrieden, nicht immer aber mit den Einsatzzeiten. Wir prüfen darum eine Anpassung der Ambulanz-Standorte und haben bei der GEF bereits das Gesuch für ein zusätzliches Fahrzeug gestellt. In diesem Bereich müsste uns der Kanton unterstützen, wenn er der Regel 90/15* nachkommt». (*90 Prozent der Notfälle der höchsten Dringlichkeitsstufe werden von den Rettungsdiensten innerhalb von 15 Minuten nach ihrer Alarmierung erreicht). Diese Massnahme will der Kanton bis 2014 einführen.

Erstellt am: 26.01.2012

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