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Warum sagt der Gemeinderat Saanen nicht die Wahrheit?

Von Hans Matti,
Rentner, Reidenbach, Boltigen

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Was ist aus dem Zeitungsartikel des Gemeinderats Saanen SZ Nr.10 vom 11. März 2010 wahr? Ist es nur eine überhebliche Unwahrheit des Gemeinderates von Saanen?

Ich zitiere folgenden Satz des Artikels: «Saanen stellt der STS AG, bereits seit Jahrzehnten zonenkonformes, erschlossenes und baureifes Spital-Land zur Verfügung.»

Seit dem Spitalgesetz von 2005 läuft die Spitalversorgung über den Kanton Bern. Auf der Webseite der STS AG und dem Spital Saanen kann folgender Satz gelesen werden:

«Mit einer Vereinbarung haben die beiden Spitalgesellschaften beschlossen, enger zusammenzuarbeiten. Ziel ist der operative Zusammenschluss der Spital Saanen AG und der STS AG per 1.1.2007. Damit soll die Versorgungsqualität der Bevölkerung des Saanenlandes mit Spitalleistungen sichergestellt und dem neuen Spitalversorgungsgesetz nachgelebt werden. Mit dieser Vereinbarung wird das Spital Saanen assoziiertes Mitglied der Alliance Santé.»

Vor 2007 hat das Spital Saanen mit der Sonnenhof AG, zusammengearbeitet. Wenn heute der Gemeinderat Saanen öffentlich schreibt, dass sie seit Jahrzehnten zonenkonformes, erschlossenes und baureifes Spital-Bauland der STS AG zur Verfügung gestellt haben, frage ich mich, ist das nicht eine irreführende Unwahrheit? Was ist das für ein Gemeinderat? Ist der noch glaubwürdig und handlungsfähig? Weiter schreibt die Gemeinde im Artikel: «Aus Rücksichtnahme auf gutnachbarliche und partnerschaftlich geprägte Beziehungen zum Simmental, hat das Saanenland seit je und konsequent für einen Spital-Standort Saanenmöser optiert.» Auch das entspricht nicht der Realität. Wahrheit ist, dass das Spital Saanen die Leute aus dem Pays-d’Enhaut mit der beendeten Spitalzusammenarbeit mit Château-d’Oex vor den Kopf stiessen, mit dem Sonnenhof nicht reüssierten und durch eigene Misswirtschaft ihr Spital in eine missliche Lage brachten. Waren sie nicht froh, sich im Jahre 2007 mit der STS AG zusammenzuschliessen? Weiter belastend war das Ärztemobbing Dr. Reuteler/Dr. Scorrano. Und auch die millionenschweren Hilfen der Freunde des Spitals Saanen wurden grösstenteils verfehlt investiert und nutzlos gemacht. Doch sofort nach dem Zusammenschluss mit der STS AG wurde der Saaner Kampf um ein Akutspital Saanenland oder Simmental losgetreten. Das Simmental hat in Zweisimmen ein schönes und zeitgemässes Akutspital. Dagegen stand Saanen mit einem nicht zeitkonformen «OP» und veralteten Häusern da, ungeeignet für ein langfristiges Akutspital. Ich verstehe, dass die Herren der STS AG, lieber ein Spital im Saanenland bei den Reichen sehen würden, das würde der STS AG ihr Firmenansehen aufwerten. Die Kosten aber könnten der Kanton und der Staat tragen. Hilft die STS AG nicht Saanen zu günstigen Infrastrukturen, wenn auf Kantons- und Staatskosten eine millionenteure Zufahrtsbrücke gebaut würde, so, dass die Dorfumfahrung und die neu zu ersetzende Bergbahn Saanersloch erschlossen und gelöst würde? Ist das eine gutnachbarliche Beziehung, wenn das Simmental immer mehr an den Rand gequetscht wird. Ist das gutnachbarlich, wenn Spitalbesucher in Zweisimmen immer auf die MOB umsteigen müssten, um nach Saanenmöser zu gelangen? Ich verstehe unter gutnachbarlich, wenn Leute von Saanen, Lenk und Därstetten für ein Spitalbesuch nicht umsteigen müssen und das Spital in Zweisimmen bleibt. Abländschen und Jaun wurden bewusstvergessen. Ich bin der Meinung, die Simmentaler von Latterbach bis Zweisimmen erbringen dem Saanenland seit Jahrzehnten die grössten Opfer. Man denke nur an den ganzen Durchgangsverkehr nach Saanen und Gstaad, sei es für Sport, Tourismus oder LKWs mit Materialzufuhr. Wir an der Staatstrasse Wohnenden erbringen die grössten gutnachbarlichen Opfer. Die Durchgangsstrasse verursacht uns enorm verschmutzte Häuser und unsere Liegenschaften verlieren dadurch sehr an Wert. Uns zahlen die reichen Saanenländer nichts an unseren, von ihnen verursachte Schäden. Auch Oskar Buchs, Gstaad, ehemaliger Präsident der Aufsichtskommission, spricht von einer trügerischen Spitaliniative in der SZ Nr.11 vom 18. März 2010. Herr Buchs, ist Ihr Artikel nicht eine enorme Arroganz, wie Sie mit ihren Bürgern und den gegen 1100 Initianten aus Saanen umgehen, die sich für ein Spital in Zweisimmen einsetzen? Kommt in Ihrem Artikel nicht deutlich genug zum Ausdruck, dass eine teure Zufahrt für den Tourismus Obersimmental-Saanenland gebaut werden muss, die das Spital mitfinanzieren soll? Ist das nicht eine arrogante Zwängerei, wenn ein Spital in Saanenmöser oder dann halt überhaupt keines gebaut werden soll? – Herr Buchs, das entscheiden Sie zum Glück noch nicht alleine. Das Akutspital gehört in die Mitte des Einzugsgebietes in Zweisimmen, der Region Simmental-Saanenland zwischen Diemtigen, Erlenbach/Därstetten, Abländschen, Lenk und Gsteig.

Erstellt am: 25.03.2010

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