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Im Jugendheim Sternen werden «Verhaltensoriginelle» gefördert Erlebnispädagogik

Die Stiftung Jugendheim Sternen ist ein soziales Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Erlenbach. Sie hilft Menschen (insbesondere Jugendlichen), damit sie später ihr Leben in eigener Verantwortung führen können. In sieben Zentren, sechs davon im Kanton Bern, stehen insgesamt 92 Betreuungsplätze zur Verfügung. Wir konnten uns über die Schwerpunkte des Angebots im Heim Weissenburgberg oberhalb von Därstetten informieren lassen.

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Im Jugendheim Sternen werden «Verhaltensoriginelle» gefördert

Internat Berg in Weissenburgberg: Hier werden 14–16 Knaben gefördert und gefordert.

Im Internat Berg in Weissenburgberg wohnen Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren, die entweder aus zivilrechtlichen oder strafrechtlichen Gründen eingewiesen worden sind. Sie werden von drei festangestellten und zwölf teilzeitbeschäftigten, im Sozialbereich ausgebildeten Sozialpädagogen und Heilpädagoginnen bis zu ihrem Schulabschluss gefördert und betreut.

Abbau des Schulfrusts

Die derzeit sechszehn betreuten Knaben werden in Weissenburgberg in zwei Klassen (eine Förderklasse und eine Klasse der Mittel-und Oberstufe) von den Lehrerinnen Julia Hänni und Salome Kohli gemäss dem kantonalen Lehrplan unterrichtet. Lehrerin Julia Hänni: «Zuerst geht es um den Abbau des Schulfrusts und um zu lernen, dass man vor Problemen nicht einfach davonlaufen kann. Dann versuchen wir, den Jungs die Freude an der Schule und am Leben zurückzugeben. Das Ziel ist, dass es für jeden zu einer geeigneten Anschlusslösung nach der Schulzeit kommt. In Zusammenarbeit mit den Sozialpädagogen suchen wir nach Lösungen. Hier bietet sich je nach Qualifikation eine Anlehre, eine Attestlehre, in Einzelfällen auch eine Berufslehre. Dank der Zusammenarbeit mit der NOSS in Spiez ist auch eine externe Absolvierung des 10. Schuljahres möglich».

Arbeitstraining

Im Heimalltag erlernen die Jugendlichen soziale Kompetenzen, die Alltagsbewältigung und die Freizeitgestaltung. Im Teilgebiet Arbeitsagogik fördert man auf der Simmentaler Aussichtsterrasse die Arbeitshaltung und die Arbeitstechnik in handwerklicher Hinsicht. Die Arbeit ist wichtig. Der Alltag der Jugendlichen soll damit auch neben der Schule mit Strukturen versehen werden. Sie sollen sich herausgefordert (aber nicht überfordert) fühlen. Für die Arbeit (z.B. in der Landwirtschaft) erhalten die Jungen einen angemessenen Lohn, den sie (unter Anleitung) zu verwalten lernen. Dank einem konsequenten «Ämtliplan» werden die Jugendlichen nebenbei zu perfekten Hausmännern ausgebildet.

Erlebnispädagogik

Speziellen Wert legt man in Weissenburgberg auf den Bereich Erlebnispädagogik. Seit sieben Jahren ist dafür der Frutiger Sozialpädagoge Daniel Kohl mit zuständig. Auf Snowbardtouren, beim Trekking, Klettern, Gleitschirmfliegen, Bergsteigen oder Segeln erfahren die Betreuten nicht nur die Fähigkeiten und Grenzen des eigenen Körpers. Die gemeinsamen Unternehmungen fördern die Teamfähigkeit, die Jugendlichen lernen auch Niederlagen einzustecken und zu verarbeiten. Daniel Kohl ist von den positiven Auswirkungen der Erlebnispädagogik überzeugt: «Ein gutes Beispiel ist das Gleitschirmfliegen. Das geduldige und präzise Arbeiten bei den Startvorbereitungen steht am Anfang. Erste kurze Flüge fördern sowohl das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, als auch in die Lehrpersonen und in das Material. Bekannt geworden ist das Jugendheim Sternen auch durch die alljährliche Weit-Wanderung von Weissenburgberg an den Comersee. Dabei lernt man sich auf das Elementarste zu konzentrieren. Wandern, Essen und Schlafen!»

Ziel: Wiedereingliederung

Mit dem Mix aus Schule, Arbeitstraining und Erlebnispädagogik hoffte man, den Jugendlichen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen. «Das ist nicht in allen Fällen erfolgreich», stellt Daniel Kohl fest, «aber wir erhalten immer wieder Besuche von jungen Männern, die es auch dank unserer Unterstützung geschafft haben und ihren Lebensweg ohne weitere Hilfe schaffen. Solche Erfahrungen ermuntern uns natürlich zur Weiterarbeit».

Die Stiftung Jugendheim Sternen lehrt «verhaltensoriginellen» Jugendlichen Eigenverantwortung. Seite 2

Erstellt am: 17.03.2011

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