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Vortrag von Hans-Ueli Hählen

Die Plaine Morte mit ihren Gletscherrandseen beschäftigt die Talschaft

Als Mitglied der Sanierungs-Crew auf der Plaine Morte hat Hans-Ueli Hählen Daten und Bilder während den Sanierungsmassnahmen gesammelt, die er letzten Freitag seinem Publikum in der Lenker Mehrzweckhalle vorstellte.

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Vortrag von Hans-Ueli Hählen

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© Walter Zeller

Über 300 Interessierte warten auf Informationen über den Plaine Morte Gletscher durch Hans-Ueli Hählen.

Bevor das Team im ewigen Eis graben konnte, mussten bis zu 8m Neuschnee beseitigt werden.

Der Favarges See von Osten vor der Entleerung

Bohren im Eis.

Das Wasser fliesst tief im Eis im Entlastungsgraben.

Entleerungskanal des Faverges-Sees in der Plaine Morte. Die Natur zeigt ihre Macht!

© Walter Zeller

Hans-Ueli Hählen konnte einen Teil seines umfangreichen Wissens weitergeben.

Im Winter ist der Durchfluss durch den Gletscher des «Glacier de la Plaine Morte» weitgehend zugefroren. Bei Beginn der Schneeschmelze auf rund 2800 Meter ü. M. sammelt sich das Wasser, das sich nicht als Oberflächenwasser gegen Norden in den Trübbach entleeren kann, an den tiefsten Stellen auf der Südseite des Gletschers im Faverges-See.

Die schnelle Entleerung des Faverges-Sees im 2017 und 2018
Bis vor einem Jahr hat sich das relativ warme Wasser aus dem Faverges-See den Weg durch das Eis unter den Gletscher selbstständig gesucht. Dort bildet sich jeweils ein See, in dem die Eismassen, die einem enormen Auftrieb ausgesetzt sind, den Gletscher anhoben bis der Wasser-Durchbruch gelang. Sehr rasch flossen dann die grossen Wassermassen über den Trüebbach Richtung Räzlisberg, wo sie die ersten Schäden an der Bewehrung des Baches verursachten, sieben Brücken mitrissen und weitere schwere Schäden bis hin zum Dorfeingang verursachten.
Ursachenbekämpfung im 2019
Eine Arbeitsgruppe hat sich zusammen mit der Gemeinde und dem Kanton Bern geeinigt, dass man den See vor der schnellen Entladung langsam entlasten will. Mit Bohrungen und Öffnen eines Kanals vom See bis an die Gletschermühle hat man es geschafft, dass Wasser durch den Graben aus dem See in den Trübbach floss. Das warme Wasser weiterte den Graben auf und der See floss langsam aus. Die Gefahr im Sommer 2019 war gebannt.
Die Arbeitsbedingungen auf dem Gletscher
Auf 2800 Meter ü. M. ist das Wetter eigenwillig. Wind und Wetter sind arktischer Natur und manche beissende Windnacht beschädigte die Aushubarbeit vom Vortag stark. Das grösstenteils einheimische Team hat mit enormem Einsatz und unter zeitweise misslichen Wetterbedingungen den sanften Abfluss des Faverges-Sees rechtzeitig geschafft.
Aussichten für das Jahr 2020
Im Graben und im Gletscherdurchstich wurde ein heizbares Rohr eingelegt, das den Durchfluss bis in den Frühling sicherstellen soll. Die Projektleitung ist der Ansicht, dass der Durchstich durch den Gletscher bis zum nächsten Sommeranfang flüssig bleibt.

Nach knapp zwei Stunden traten die gut informierten Gäste zufrieden den Heimweg an.

Erstellt am: 07.02.2020

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