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Schweizerischer Hebammenverband (SHV)

Schliessung kleiner geburtshilflicher Abteilungen in Schweizer Spitälern

In den öffentlichen Schweizer Spitälern kam es in jüngster Zeit immer wieder zu Schliessungen von geburtshilflichen Abteilungen. Der Schweizerische Hebammenverband (SHV) bedauert diese Entwicklung, denn dadurch wird für die betroffenen Frauen und Paare die individuelle Wahl für den Geburtsort ihres Kindes stark eingeschränkt.

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Kleine geburtshilfliche Abteilungen bieten Frauen und Paaren die Möglichkeit, ihr Kind in ihrer Wohnregion in einer persönlichen Atmosphäre zur Welt zu bringen. Kleine Spitäler bieten oftmals von Frauen und Paaren geschätzte «Nischenprodukte» an, die bei der Wahl des Geburtsortes ihres Kindes eine wichtige Alternative darstellen. Als Nischenprodukte bezeichnet der SHV zum Beispiel Beleg-Hebammen-Geburten, 1:1-Betreuung während der Geburt oder die Möglichkeit, Kinder in Steisslage spontan zu gebären.

Die Arbeitssituation für Hebammen ist in grossen Spitälern oft sehr belastend. Auf Grund der allgemeinen Sparbemühungen wird vor allem bei den personellen Ressourcen gespart, was bei den Angestellten zu häufigem Wechsel oder gar Burnout-Situationen führt. Dies führt wiederum zu erheblichen Personalkosten. Obwohl es in der Schweiz faktisch keinen Hebammen-Mangel gibt, haben grosse Spitäler zunehmend Mühe, die Stellen zu besetzen.

Kleinere geburtshilfliche Abteilungen sind für Hebammen beliebte Arbeitsorte.

Hebammen schätzen die persönliche Atmosphäre und setzen sich mit grossem beruflichem und persönlichem Engagement für deren Erhalt ein. Die frei praktizierenden Hebammen arbeiten zudem gerne und gut mit kleinen Spitälern zusammen und profitieren beispielsweise bei Verlegungen von Haus- oder Geburtshausgeburten vom persönlichen Kontakt.

Die Schliessungen diverser Geburtenabteilungen aus Spargründen haben bei der betroffenen Bevölkerung grosse Entrüstung ausgelöst. Es ist unverständlich, weshalb immer wieder bei der bedürfnisorientierten Versorgung von Frauen gespart wird. Die Versorgungsqualität von Frauen und ihren Kindern leidet darunter. Immer öfters stossen grosse Spitäler auf Grund der Schliessungen an ihre Kapazitätsgrenzen und müssen Schwangere gar für die Geburt kurzfristig abweisen. Der SHV ist darum der Ansicht, dass der Erhalt von kleinen geburtshilflichen Abteilungen eine wichtige Investition in die Zukunft von Frauen, Kindern und Familien bedeutet. Anstelle von Schliessungen fordert der SHV die Verantwortlichen auf, neue und innovative Versorgungsmodelle zu entwickeln und damit bestehende Versorgungslücken zu schliessen (z.B. Langzeit Wochenbett-Stationen für Frauen mit depressiven Erkrankungen im Wochenbett).

Erstellt am: 04.07.2013

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