Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen

Positionspapier zur Tourismuspolitik des Kantons Bern

Tourismusorganisationen sollen wieder eigenständiger entscheiden können

Die Universität Bern hat im Auftrag des Kantons ein Positionspapier zur zukünftigen Tourismuspolitik erarbeitet. Die Überprüfung erfolgte im Hinblick auf die Leistungs- und Programmperiode 2024–2027. Die Studie kommt zum Schluss, dass die regionalen Tourismusorganisationen (ReTOs) wieder vermehrt selber über ihre finanziellen Mittel bestimmen sollten, die touristische Zusammenarbeit jedoch nach wie vor zielbringend und erwünscht ist. Der Kanton möchte das Papier jedoch lieber in der Schublade verschwinden lassen.

rating rating rating rating rating
Tourismusorganisationen sollen wieder eigenständiger entscheiden können

Die Autobahntafel bei der A6 als Wegweiser ins Simmental: Das Simmental mit dem Diemtigtal ist touristisch auf drei verschiedene Destinationsmanagementorganisationen aufgeteilt worden.

Im November 2011 stimmte der Grosse Rat der Revision des Tourismusentwicklungsgesetzes sowie der Gründung der «BE! Tourismus AG» (seit 1. Januar 2021 «Made in Bern AG») als Dachmarketingorganisation zu. Mit dem Gesetz wollte der Kanton die Strukturen vereinheitlichen und die Kräfte bündeln. Gleichzeitig wurde eine Reduktion der Destinationen von zehn auf sechs beschlossen. Damit die Reform auch von allen Tourismusorganisationen umgesetzt wird, setzte der Kanton auf finanzielle Anreize. Die Gelder der Beherbergungsabgabe wurden nur an Destinationsmanagementorganisationen (DMOs) zurückgezahlt und wer nicht Mitglied einer DMO gewesen wäre, hätte kein Geld mehr bekommen.

Die Reform hatte zur Folge, dass das Simmental seitdem drei verschiedenen DMOs angehört: Lenk-Simmental ist bei TALK, Zweisimmen bei Gstaad und das Diemtigtal bei Interlaken. Aber auch der Naturpark Gantrisch und das Emmental bei Bern oder das Haslital bei der Jungfrauregion passen nicht ganz.

Schweizweit gesehen lässt sich feststellen, dass die meisten Kantone eine Strukturreform vollzogen haben. Den Weg des Kantons Bern haben die Bündner schon hinter sich. Graubünden hatte 20 Millionen investiert und sich acht Jahre mit der Reform beschäftigt. Dann kam die Erkenntnis, dass es besser wäre, regionalen Tourismusorganisationen wieder mehr Selbstbestimmung zu gewähren. Es zeigte sich, dass die meisten Strukturen bestehen blieben, aber sinnvolle Anpassungen gemacht wurden.

Die Kantone Wallis und Graubünden bieten eine engere Begleitung in der Umsetzung der Tourismusstrategie an, die Politik ist weniger eingriffsintensiv. Das bedeutet weniger Zwang und Drang. Sie setzen auf Anreize und erwarten mehr Selbstverantwortung. Dadurch wird die Tourismuspolitik vielfältiger.

Erstellt am: 16.03.2023

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare

Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Interessante Artikel