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Ergänzung zum Sessionsrückblick des Grossen Rats von Matthias Matti

Von Anne Speiser

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Betreff des Vorstosses «Die Regionalspitalplanung und somit die versorgungsrelevanten Spitäler gehören in die öffentliche Hand»:

1.Sämtliche versorgungsrelevante Spitäler im Kanton Bern sind heute zwar öffentliche Spitäler, dennoch sind es Aktiengesellschaften und somit dem Aktienrecht unterstellt. Die jeweiligen Verwaltungsräte haben die Kompetenzen zu entscheiden, welche Dienstleistungen in diesen Regionalspitälern angeboten werden oder eben nicht. Sie können auch einen Standort als Akut-Spital schliessen und nur noch ambulante Dienstleistungen anbieten. Und dies nur mit dem Grund einer fehlenden Wirtschaftlichkeit.

2.Der Vorstoss von der Grünen Grossrätin Andrea de Meuron wurde wegen der neuen Aktienmehrheit von einem Investor im Spital Moutier eingereicht. Ohne privaten Investor wäre das Spital Moutier höchstens noch ein Gesundheitszentrum.

3.Die Region Simmental-Saanenland hat entschieden, das Zepter selbst in die zu Hand nehmen bezüglich der wohnortsnahen Grundversorgung im Gesundheitswesen. Auch der Gemeinderat Zweisimmen unter der damaligen Leitung von Gemeinderatspräsident Ernst Hodel hat die Gründung der Gesundheit Simme Saane AG unterstützt und zugestimmt (öffentlicher Anlass in der Simmental Arena 15. Oktober 2019). Dies mit der klaren Absicht, eine langfristige Ausrichtung des Spitals Zweisimmen massgebend mitzugestalten.

4.Und nein, die SVP hat diesen Entscheid nicht unter dem Einfluss des Gesundheitsdirektors gefällt. Lediglich im Wissen darum, dass im Kanton Bern die privaten Spitäler anteilmässig ca 60 Prozent der Dienstleistungen erbringen. Und dies geschieht vorwiegend in der Stadt und Agglomeration. Warum soll dies in ländlichen Regionen oder Berggebieten verhindert werden? Wenn schon die Motion bezüglich der Betreuungsleistungen bei schwerer Demenz erwähnt wird, will ich auch hier Klarheit schaffen. Ich habe (mit anderen Unterzeichnern) diese Motion eingereicht, im Wissen, dass vermutlich der Regierungsrat dem Anliegen nicht folgen wird. Es ist keine Frage der Parteizugehörigkeit, sondern eine Frage des Anliegens.

5.Im Fall von unserer Region würde bei einer privaten Lösung (mit einem Investor oder mit den Gemeinden) die Region die Steuerung des Angebotes im Spital Zweisimmen übernehmen. Ohne Spital würde unsere Region in einen noch akuteren Fachkräftemangel der Hausärzte reinrutschen, wie wir es heute bereits kennen.

6.Die Variante eines Gesundheitszentrums mit rein ambulanten Dienstleistungen in unserer Region hätte einen Verlust von über 70 Arbeitsplätzen zur Folge. Diese sozioökonomischen Konsequenzen sind aus meiner Sicht nicht vertretbar.

7.Ohne Notfall mit einem Zugang zu dem Operationssaal im Spital Zweisimmen, rund um die Uhr (24/7) müsste die Maternité Alpine ihre Türen schliessen. Ein Angebot, das in fast allen Behörden der Region einen sehr grossen Rückhalt und Anerkennung bekommen hat. Das einzige stationäre Angebot für die Familien, das seit Jahren in die Region zurückgeholt wurde.

, Grossrätin (SVP),

Zweisimmen

Erstellt am: 30.09.2021

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