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Gesundheitsversorgung: Gsteig geht auf Distanz

Anbau Alterswohnen sistiert

Die bevorstehenden Abstimmungen in den Gemeinden und parallel laufende andere Entwicklungen im Gesundheitswesen führen zu einem steten Strom an Neuigkeiten. Die Simmental Zeitung möchte die wichtigsten Entwicklungen und Informationen daher kurz und bündig zusammenfassen.

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Anbau Alterswohnen sistiert

© Armin Berger

Die Zukunft des Spitals Zweisimmen steht bei den Abstimmungen im Zentrum.

Ein Sanierungs- und Erweiterungsbau des Alterswohnen Bergsonne in Zweisimmen ist von der Alterswohnen STS AG sistiert worden. Das Projekt, in dem die Alterswohnen STS AG für rund 18 Mio. Franken einen Sanierungs- und Erweiterungsbau für 17 Plätze für Menschen mit Demenz (die derzeit auf einem Stockwerk im Spital untergebracht sind) sowie mit Platz für Küche und Wäscherei für das Spital und Alterswohnen erstellen wollte, wird derzeit nicht weiterverfolgt.

Grund hierfür ist nach Hinweisen aus Leitungskreisen des Alterswohnens, dass das Projekt nur vom Gesamtunternehmen finanzierbar gewesen wäre und mit der geplanten Zerlegung der Alterswohnen STS AG zum 1. Januar 2024 die Grundlage für eine Fortsetzung des Projektes fehlt.

Auch GSS-Verwaltungsratspräsident Stephan Hill bestätigte bei der Informationsversammlung am vergangenen Montag, 1. Mai in Saanen, dass die GSS nunmehr selbst die Infrastrukturbereiche planen und umsetzen müsse. Im vorgelegten Konzept zu einem Spitalneubau, das nach GSS-Angaben für 27 Mio. Franken realisierbar sein sollte, waren solche neuen Flächen für die Infrastruktur noch nicht enthalten.

GSS: Detailplanung erst nach Gemeindeabstimmungen

Verwaltungsratspräsident Stephan Hill, Verwaltungsrat Jean-François Andrey und Geschäftsstellenleiter Alexander Gäumann stellten sich in der Redaktion der Simmental Zeitung am 1. Mai noch einmal für Nachfragen zur Verfügung. Dabei räumten die GSS-Vertreter ein, dass die Planungen für den Betrieb des Spitals und des Alterswohnens ab 1. Januar 2024 noch nicht auf der Stufe eines Feinkonzepts angelangt seien. Die Erarbeitung eines Feinkonzepts erfordere einen grossen Aufwand und soll erst nach erfolgreichen Abstimmungen in den Gemeinden in Angriff genommen werden.

Auf die Frage, ob die Erarbeitung eines solchen Feinkonzepts, auch unter der Beteiligung der Mitarbeitenden der betroffenen Unternehmen, nicht deutlich länger dauern würde als bis zum 1. Januar 2024, wurde dies bestätigt. Die GSS geht aber davon aus, dass der Betrieb von Spital und Alterswohnen ab dem 1. Januar 2024 zunächst mit denselben Mitarbeitern in derselben Art und Weise weitergeführt werden kann wie bisher, sodass noch genügend Zeit bliebe, um Veränderungen in der Führung, Ausrichtung und Steuerung der Betriebe im laufenden Betrieb zu erarbeiten und dann umzusetzen.

Gemeinderat Gsteig geht auf Distanz zur GSS

In der Gemeinde Gsteig wird bereits auf der Gemeindeversammlung am 12. Mai über die weitere Unterstützung der GSS AG abgestimmt. In der Abstimmungsbotschaft geht der Gemeinderat allerdings deutlich auf Distanz zur GSS und schreibt: «Obwohl auch der Gemeinderat grösstes Interesse an einer guten Gesundheitsversorgung hat, kann er heute den Bürgerinnen und Bürgern nicht mit voller Überzeugung eine Zustimmung empfehlen.» Begründet wird dies mit unbeantworteten Fragen und Skepsis an den Prognosen der GSS.

Auch zieht der Gemeinderat Gsteig bereits in der Abstimmungsbotschaft die Möglichkeit in Erwägung, dass es bei den 1,5 Mio. Franken, die die Gemeinden insgesamt pro Jahr an die GSS zahlen sollen, nicht bleiben würde und stellt insofern die Frage: «Oder hypothetisch vielleicht sogar das Doppelte, falls sich der Betrieb nicht so positiv entwickeln sollte?» Auf Nachfrage teilte die Gemeinde mit, dass angesichts noch offener Fragen und der Entwicklungen im Gesundheitswesen die von der GSS vorgestellten Szenarien «durchaus auch negativer ausfallen» könnten.

Erstellt am: 08.05.2023

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