Delegiertenversammlung Bergregion Obersimmental-Saanenland
Zukunft der Bergregion und des Bauens ausserhalb der Bauzonen
Knapp dreissig Delegierte und Interessierte fanden sich zur Delegiertenversammlung Bergregion Obersimmental-Saanenland ein. Highlight des Abends war die Präsentation der Regierungsrätin Evi Allemann zu Möglichkeiten der Entwicklung im Berggebiet.
Am Mittwoch, 8. Mai war der Saal im Golfhotel Les Hauts de Gstaad gut besetzt: Vertreter der Gemeinden ebenso wie der Presse besuchten die von Co-Präsident Toni von Grünigen geleitete Versammlung. Nebst dem Jahresbericht, der einstimmig genehmigt wurde, lag der Schwerpunkt beim Thema Bauen ausserhalb der Bauzonen.
Die Beiträge des Waldsanierungsfonds an Holzheizungen waren eher gering – dies vermutlich, da viele Hausbesitzer gar nicht wüssten, dass sie Anspruch auf Subventionen an ihre neuen, ökologischen Heizungen haben. Dagegen bestand reges Interesse für Beiträge an Holzerkursen und Maschinenwagen.
Beim Bauen ausserhalb der Bauzonen, beispielsweise an Bauernhöfen, spielt der altrechtliche Anteil eine zentrale Rolle: Dies betrifft Bauten, die vor dem Juli 1972 erstellt wurden. Bis 2016 wurde hier eine Erweiterung der Fläche um 30 Prozent bewilligt, jedoch veränderte sich die Gesetzlage so, dass die Regeln restriktiver wurden. Nun besteht die Hoffnung, dass hier im RPG 2 wieder mehr Spielraum für Gutsbesitzer entsteht, die eine Vergrösserung der Fläche benötigen. Bei unbewilligten Bauten ausserhalb der Bauzonen werden teils drastische Massnahmen wie der Abriss nötig: Hier kommt die baupolizeiliche Aufgabe der Gemeinden zum Tragen, die unparteilich vorgehen müssen.
Mit dem neuen Raumplanungsgesetz sollten die Kantone mehr Gestaltungsraum erhalten, was für die Region Hoffnung auf Entwicklungsmöglichkeiten weckt. Derzeit ist der Unmut im Obersimmental und Saanenland gross: Einzonungen sind nur noch in Ausnahmefällen möglich und Windenergieplanungen werden rundweg abgelehnt. Auffallend sind auch die Auswirkungen des aktuellen Gesetzes auf den Tourismus, wo neue Projekte erschwert werden. So sehr auch in der Region der Wunsch nach haushälterischem Umgang mit dem Boden besteht, müssen Lösungen gefunden werden, welche die Entwicklung nicht hemmen. Siedlungsentwicklung nach innen, wie beispielsweise beim Ersatzbau für den abgebrannten «Bären» in Wimmis, ist eine Möglichkeit. In vielen Gemeinden finden sich hier noch freie, unbebaute Zonen.
Die Zukunft ist derzeit relativ offen, jedoch betonte Evi Allemann, dass sie sowie der Kanton stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Anwohner haben und sich für Entwicklung einsetzen.
Erstellt am: 16.05.2019