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Ein fulminantes Doppelkonzert mit der Brass Band Berner Oberland

Die Musikgesellschaft Zweisimmen hat es sich zur Tradition gemacht, jeweils am Reformationssonntag ein Doppelkonzert in der Kirche Zweisimmen auszutragen. So auch vergangenen Sonntag, 4. November. Heuer durften die Einheimischen eine herausragende Gastformation willkommen heissen; gab sich doch die Brass Band Berner Oberland die Ehre, vor vollen Reihen ein Musikerlebnis der Spitzenklasse zu bieten.

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Ein fulminantes Doppelkonzert mit der Brass Band Berner Oberland

Die gastgebende Musikgesellschaft Zweisimmen bestritt unter der Leitung von Hanspeter Janzi den ersten Konzertteil.

Hanspeter Janzi war am heurigen Doppelkonzert der MG Zweisimmen sprichwörtlich doppelt gefordert: Zum einen dirigierte er die MG Zweisimmen im ersten Konzertteil in gewohnt beeindruckender Manier; zum anderen stand er mit seiner Soloposaune bei der Brass Band Berner Oberland als Musiker gleich noch selbst im Einsatz. Aber beginnen wir von vorne…

Zweisimmer Musik spielte
Die Kirche Zweisimmen füllte sich am späteren Nachmittag des Reformationssonntags praktisch bis auf den letzten Platz und das erwartungsfrohe Publikum sollte nicht enttäuscht werden: Mit der «Fiesta Parade» startete die gastgebende Musikgesellschaft fulminant in den Konzertabend. Während Präsidentin Beatrice Zeller das Publikum gewohnt herzlich begrüsste, führte der junge Musikant Marcel Grütter flott durch das vier Stücke umfassende Programm der einheimischen Musikgesellschaft.

Das wunderschön vorgetragene Stück «Viver senza tei» der Furbaz-Sängerin Marie Louise Werth, welches durch den BBO-Dirigenten und Bündner Corsin Tuor arrangiert wurde, wusste sehr zu gefallen. Dieses war bisher übrigens der einzige rätoromanische Vortrag an einem Eurovision Song Contest – und zwar 1989 in Lausanne. Mit diesem stimmigen Vortrag schlossen die Zweisimmer ab; nicht ohne noch den «Marsch der Grenadiere» als Zugabe zu spielen, den sie am Berner Oberländischen in Steffisburg schon als Marschmusik erfolgreich gespielt hatten. Mit grossem Applaus wurden die Zweisimmer verabschiedet.

Höchstklass-Brass-Band-Musik aus dem Berner Oberland
Nach einer kurzen Pause, in der der Dirigentenstab von Hanspeter Janzi zum zuvor erwähnten Corsin Tuor wechselte, ging es mit dem «Agincourt Song» durch die BBO feierlich weiter. Das vom Dirigenten arrangierte «Lueget vo Berg und Tal», mit dem feinen «Gloggeglüt» und den drei Solisten im Kirchengang, ausgesprochen schön und stimmig wiedergegeben, war Ohren- und Augenschmaus zugleich.

Die Spielfreude und das grosse Können der 30 BBO-Musikanten stachen beim abwechslungsreichen Konzertprogramm heraus. Mit seinem tragischen Tod 1931 wurde der Dällebach Kari zur legendären Berner Stadtlegende. «Noch heute bewegt seine Geschichte die Menschen. Darum wurde im Sommer 2010 eine Neuinszenierung als bewegendes Musical bei den Thuner Seespielen aufgeführt», wusste der durch das BBO-Programm führende Stephan Jäggi zu erzählen. Neun Stücke daraus hat Corsin Tuor für Brassband arrangiert. Das Publikum liess sich von der bewegenden Suite aus «Dällebach-Kari-Musicals» mitreissen – so auch vom gewaltig vorgetragenen Berner Marsch.

Brass Band Berner Oberland steht vor Saisonhöhepunkt
Die bravouröse Gesamtleistung der BBO wurde vom Publikum mit einem lang anhaltenden Applaus verdankt. Dabei hatten die BBO das Konzertprogramm lediglich am Nachmittag in einer kurzen Gesamtprobe nochmals aufgefrischt. «Wir betreiben Blasmusik auf Spitzensport-Niveau. Das bedingt, täglich mindestens eine Stunde selbst zu üben, vor grossen Wettbewerben selbstverständlich auch mehr», gab Hanspeter Janzi nach dem Konzert zu Protokoll. Der 36-jährige Dirigent der MG Zweisimmen ist seit 14 Jahren aktiv bei der BBO und damit der Dienstälteste und gleichzeitig auch der Älteste: «Auf BBO-Niveau zu musizieren macht Freude und fägt, trotz dem zeitlichen Aufwand, enorm». Für einen Wettbewerb sind jeweils zwölf bis sechzehn Proben nötig, die hauptsächlich in Münsingen stattfinden. «Um bei der BBO auf höchstem Niveau mitspielen zu können, braucht es grosse Leistungsbereitschaft», bestätigte auch Dirigent Corsin Tuor. Fleiss und Talent natürlich auch.

Der BBO-Fokus liegt aktuell voll auf dem Saisonhöhepunkt am letzten November-Wochenende: Dann wird die BBO am schweizerischen Brass Band Wettbewerb in Montreux teilnehmen und ihre Ambitionen als eine der bekanntesten und erfolgreichsten Brass Bands der Schweiz einmal mehr geltend machen. Freuen können sich aber auch die Brass-Band-Fans im Simmental: Das Jubiläumskonzert zum nächstjährigen Jubiläum «50 Jahre BBO» findet am 8. Juni in der Simmental-Arena in Zweisimmen statt.

Ein fulminantes Doppelkonzert mit der Brass Band Berner Oberland

Die Brass Band Berner Oberland spielte als Zugabe das Stück «Fanfaren» von Hazy Osterwald mit diversen Solisten und Hanspeter Janzi ganz aussen rechts.

Erstellt am: 11.11.2018

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