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Betelried–Blankenburg: Geschichte und Geschichten

Im Püürt Huus lebt die Betelrieder Kultur weiter

Den ausgedienten Schulstuben im Betelrieder «Püürt Huus» wird neues (Kultur)-Leben eingehaucht. Zur Geschichte und mit Geschichten machte Robert Wampfler dieses Jahr den Anfang.

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Im Püürt Huus lebt die Betelrieder Kultur weiter

Nach der Blankenburger Schulhausschliessung im 2006 ging bekanntlich das Gebäude an die Bäuert Betelried über. Das grosse Raumangebot wird in der Zwischenzeit vielseitig genutzt. So belebt auch die Arbeitsgruppe «Püürt Huus» selbst die ausgedienten Schulstuben monatlich mit Blankenburger Kultur. Den diesjährigen Anfang machte Robert Wampfler, Verleger Bärenpresse Bern, zum Thema «Geschichte und Geschichten» rund um Betelried und Blankenburg. Wampfler ging vor über 50 Jahren in Blankenburg zur Schule und absolvierte anschliessend auf dem Schloss die kaufmännische Verwaltungslehre. Mit Faszination stöberte der damalige KV-Lehrling Wampfler im Schlossarchiv mit seinen alten ja sogar uralten Dokumenten.

Alemannische Vorfahren

Das uralte Sippendorf auf dem Schuttkegel des Betelriedbaches heisst eigentlich Betelried. Es waren die Alemannen um den Sippenältesten Betilo, die den Wald rodeten und sich niederliessen. Flurnamen wie Zelg (Ackerland) oder die Spillgerten (der gespaltene Berg) sind heute noch alemannische Zeugen. Die Rechte und Pflichten der Bewohner lagen damals schon auf den Feuerstätten.

Schmuckstück der Landschaft

Besonderes wusste Robert Wampfler vom Schloss Blankenburg, erstmals 1329 erwähnt, zu erzählen. So kam die Kastlanei Obersimmental nach der Schlacht bei Sempach 1386 zu Bern. Durch das erlangte Landrecht bekamen die Alteingesessenen viel Selbstbestimmung unter der Hoheit einer Landsgemeinde. Nach dem Brand 1767 wurde das Schloss im Barockstil wieder aufgebaut. «Es stimmt einem traurig beim Gedanken», ereiferte sich Wampfler, «dass der Staat Bern nach über 600 Jahren Herrschaft das Schmuckstück zum Verkauf ausgeschrieben hat.» Erst die Postanschrift des Obersimmentaler Amtsitzes der bernischen Verwaltung bewirkte die Änderung von Betelried zu Blankenburg für den heute 374 Einwohner zählende Dorfteil von Zweisimmen.

In der Neuzeit

Auf dem fotografischen Weg durch das Dorf erinnerte Robert Wampfler an Persönlichkeiten sowie zu verschiedenem Handwerk und Begebenheiten. Bekannt ist das Betelrieder Zier- und Gebrauchsgeschirr aus Keramik. Es gab seltene Kunstwerke im Kachelofenbau. Auch die erste Amts-Sekundarschule für das Obersimmental und das Saanenland stand, heute als Stöckli, auf der Zelg. Fast unheimlich zu Mute wurde es den jüngeren Zuhörern als sie hörten, dass sich an einem Ort am Rande einer unterirdischen Kalkader die Erde zu einem tiefen Schlund öffnete. Letztmals war dies vor etwa dreissig Jahren. Darin verschwanden 1627 und 1855 sogar ganze Häuser.

In der Fromattstube im Püürt Huus von Betelried versammelten sich gegen hundert vornehmlich «eingeborene» Betelrieder. Zwei Dutzend weitere Interessierte, die gerne etwas mehr über Betelried/Blankenburg wissen wollten, mussten auf die Wiederholung am Montag, 28. Januar, vertröstet werden. Die Idee mit Geschichte und Geschichten von Huldi Mösching war der Anfang der Kultur im Püürt Huus. Im Februar berichtet Walter Schmocker über seine Kilimandscharo-Expedition.

Erstellt am: 24.01.2008

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