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Ende der Saaner-Spitalinitiative

Hoffnung bleibt…

Von Hanspeter Grundisch, Peter Matti-Siegenthaler, Urs Schwenter-Wolff, Fritz Würsten-Seewer

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Als vor rund 30 Jahren die drei Ärzte Dr. med. Christian Reuteler (Saanen), Dr. med. Ruedi Minnig (Zweisimmen) und Dr. med. Patrick Scherrer (Château-d’Oex) die Idee eines zentralen Spitals in Saanenmöser in die Welt setzten, wurde dies vielerorts als Hirngespinst angeschaut. Allgemein mangelnde Weitsicht und «Örtligeist» sowie das wenig ergiebige Vorgehen der Gemeindebehörde Saanen und der Spital-Thun-Simmental AG (STS) führte zu einer äusserst verfahrenen Situation. Im Hinblick auf die nur noch bis September 2011 mögliche Einreichung von Kreditbegehren für Neubauten oder generelle Erweiterungsbauten beim Kanton und dem ab 2012 revidierten Krankenversicherungsgesetzes (KVG) sogar zu einer unhaltbaren Voraussetzung. Die Saaner Spitalinitiative, welche in einer Rekordzeit von 20 Tagen mit 1010 Unterschriften zustande kam, wollte dieser unerfreulichen Situation ein Ende bereiten und setzte auf einen Spitalverzicht im Saanenland sowie auf die Weiterführung des Akutspitals in Zweisimmen. Die Initianten erhoffen sich damit eine effiziente Gesundheitsversorgung in der Region Obersimmental-Saanenland und sind der Meinung, dass eine solche Lösung den in Erwägung gezogenen Gesundheitszentren in Saanen und Zweisimmen vorzuziehen ist.

Der Gemeinderat Saanen, seinen Wählerinnen und Wählern verpflichtet, beharrt auf einer Spitallösung in Saanen und hat seinem Stimmvolk die Ablehnung der Initiative vorgeschlagen. Er macht hierbei geltend, dies auch seinen Nachbargemeinden Gsteig und Lauenen schuldig zu sein. Der Regierungsrat des Kantons Bern musste im Juni 2010 die STS übergehen und hat das Projekt Saanenmöser wegen Unrealisierbarkeit «beerdigt». An der Gemeindeversammlung vom 24.9.2010 wurde die Saaner-Spitalinitiativ mit 393 NEIN zu 157 JA wuchtig verworfen. Leider ist es den Initiativurhebern nicht gelungen, die eindrückliche Sympathiebewegung der Unterschriftensammlung umzusetzen. Wir bedauern dies sehr und danken allen, die uns bis am Schluss unterstützt haben. Schade, dass viele der anfänglich 1010 BefürworterInnen am Besuch der Gemeindeversammlung verhindert waren.

Wir hoffen, dass der in letzter Zeit gehörte Verdacht nicht zutrifft, zahlreiche Unterzeichner hätten nach Wegfall des drohenden Gfellabtauschs ihr Ziel erreicht und die Initiative «abgeschrieben». Auch haben konkrete Hinweise – der STS – zur Ausgestaltung der viel diskutierten Gesundheitszentren, sowie aufschlussgebende Wortmeldungen seitens der Ärzteschaft hiezu eindeutig gefehlt. Der Gemeinderat von Saanen hat mit seinen Argumenten besser zu überzeugen vermocht und «das Heft wieder in die Hand gekriegt». Wir (Alt-)Initianten haben zwar viele Fragezeichen zu seiner Beweisführung, wünschen ihm aber viel Erfolg beim Umsetzen seiner Bestrebungen und bei den Gesprächen mit der STS und den Obersimmentaler-Behörden. Es ist zu hoffen, dass trotz der Ablehnung der Initiative, die nachbarschaftlichen Beziehungen sich verbessern können und nicht in eine weitere Negativspirale münden.

Für die Initiativurheber ist mit diesem Leserbrief die Mitgestaltung an der Rettungsaktion für ein Akutspital in unserer Region abgeschlossen.

Erstellt am: 29.09.2010

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