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24. Bauernmarkt Boltigen

Alpkultur vom Feinsten

Nein, nicht schon wieder – werden sich manche Mitwirkende und Besucher des Boltiger Bauernmarktes gesagt haben, als sie am frühen Morgen des 1. Septembers aus dem Fenster schauten. Petrus meinte es einmal mehr nicht wirklich gut mit dem Boltiger Bauernmarkt. Hat ihm dies geschadet? Offenbar nicht, denn all jene, welche den Bauernmarkt schon des Öfteren besucht haben, sind ihm treu verbunden, geniessen die wunderbare Atmosphäre und lassen sich vom Wetter offenbar nicht abschrecken. Dasselbe gilt für alle Mitwirkenden, welche ihre Marktstände liebevoll dekorierten und mit viel Charme ihre Produkte den interessierten Besuchern empfahlen.

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24. Bauernmarkt Boltigen

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Alphorngruppe Mittagsfluh, Boltigen

Stand Jürg und Regula Niederhauser, auf dem Bild Jürg und Madlen Niederhauser

Kinderjodlerchörli «de Bärge zue», Jaun.

Mmhh, feine warme Berliner, Stand Silvia und Fritz Niederhauser.

Lea Kronig mit Kuhkalb Amsel

Alphorn Impressionen

Holzer Kaffi, Ruhe vor dem Sturm, Stand Michael und Christa Guggisberg

Haben Sie sich den Scherenschnitt auf den Werbeflyern und im Zeitungsinserat genauer angeschaut? Der Scherenschnitt ist eine wunderbar gelungene Darstellung des Boltiger Marktes. Genauso stimmig präsentierte sich der Markt mit seinen hochwertigen und perfekt schmeckenden, von den Anbietern selbst produzierten Produkten aus dem Alpbetrieb oder Garten, mit Angeboten für die Gesundheit und Schönheit, Kleider, Taschen und vielem mehr. Auch die Tiere auf dem Scherenschnitt waren vertreten. Ein ganzer Kleintierzoo hat kleine und grosse Besucher erfreut. Mit dabei auch der Hauptpreis der Tombola – ein kleines Kuhkalb namens Amsel. Wie es sich versteht, eine echte Simmentalerin, vom Biobetrieb von Marcel und Flavia Gfeller, Männenboden/Alp Neuenberg, Boltigen.

Das Motto des diesjährigen Marktes war Alphorn und Trachten. Die filigrane Umrandung des Scherenschnittes war in all den schönen Trachten sichtbar, welche die Mitwirkenden und teilweise auch die Besucher, stolz zur Schau trugen.

Eindrückliches Rahmenprogramm als Ergänzung zum Markttreiben
Aber nicht nur der Markt wusste zu begeistern, auch die zahlreichen Darbietungen und Attraktionen erfreuten die Besucherinnen und Besucher. So konnten die Alphorngruppe Mittagsfluh von Boltigen und die Alphorngruppe Kaisten genossen werden und ganz eindrücklich klang es über den Platz, als die Gruppen sich, mit Zuzug des Alphornbauers und des Platzspeakers (er schlüpfte zwischendurch immer wieder mal in eine andere Rolle), zum Gesamtchor trafen.

Der zu diesem Zeitpunkt wieder richtig einsetzende Regen hatte gegen die wunderbaren Klänge keine Chance. Auch das Kinderjodlerchörli «de Bärge zue» von Jaun zauberte manch stilles Lächeln auf die Gesichter der zahlreichen Zuhörenden.

Ebenfalls dabei die Musikgesellschaft Boltigen und die Schwyzerörgeliformation Häxeschuss aus Oey. Sie unterhielten mit ihren Klängen die Besucherinnen und Besucher in der Heuhütte. Die meisten unter ihnen waren ganz froh, dass sie sich in der Heuhütte nicht nur unterhalten lassen, sondern auch aufwärmen konnten. In verschiedenen Gesprächen war die Heuhütte ein Thema; was wird wohl sein, wenn die Heuhütte nicht mehr zur Verfügung steht, was könnte eine Alternative sein?

Zu einem festen Bestandteil des Boltiger Bauernmarktes gehört der Kinderumzug. Wie bereits letztes Jahr, zwang der Regen die Kinder mit ihrem Umzug in die Heuhütte. Ein «Esel» zog einen kleinen Leiterwagen mit einem Passagier, Holzfäller, Cowboys, ein Clown, einige Jungbauern auf ihren Traktoren, sie alle bewegten sich selbstsicher durch die Halle und defilierten zum Schluss unter Applaus vor der Bühne hin und her.

Handwerk und Kulinarik
Zum diesjährigen Motto, Alphorn und Trachten, wurde den Zuschauern nicht nur etwas für die Ohren und Augen geboten, es konnte auch «angepackt» werden. Matthys Böhm, Alphornbauer aus Steffisburg, baute eine Alphorn-Werkstatt auf und die Mutigen durften beim Alphorn schnitzen mit Hand anlegen. Die ausgestellten und bereits fertigen Alphörner wurden selbstverständlich auf Herz und Nieren von den Alphornbläsern getestet. Hier konnte gefachsimpelt werden.

Am Stand des Ateliers Rieben aus Zweisimmen waren bei der Entstehung eines Trachtenmieders etwas «zartere» Fähigkeiten gefordert. Erahnen konnten die Betrachter den grossen Aufwand, der bei der Herstellung einer Tracht entsteht und sicher auch verstehen, dass diese wunderbaren Stücke in den Familien sorgsam gepflegt und gehütet und auch vererbt werden.

Selbstverständlich war auch für das leibliche Wohl auf dem Platz und in der Heuhütte gesorgt. Der chüschtige Spatz aus dem legendären Militärküchenwagen gehört genauso zur Tradition des Bauernmarktes wie das Raclette, die Pizzas aus dem Holzofen, die noch warmen Berliner und die Crêpes. Nicht zu vergessen zum Abschluss noch ein zünftiges «Holzer Kaffi».

Eine glückliche junge Gewinnerin
Die Preise der Tombola sind traditionsgemäss etwas ganz Besonderes. Von jedem Marktstand findet sich ein Preis auf dem geschmückten Gabentisch. Sehr sympathisch, symbolisch alles gleichwertige Preise, mit Ausnahme des Hauptpreises. Das kleine Kuhkalb Amsel wartete nicht auf dem Gabentisch auf seine neue Besitzerin, es durfte mit einem «Gspänli» in einem mit Heu ausgelegten Gehege mit Regendach warten. Um 16 Uhr startete die Verlosung und die Gewinner holten die schönen und gluschtigen Preise nach Hause.

Und das kleine Kuhkalb Amsel? Da haben sich vielleicht zwei Freunde fürs Leben gefunden. Amsel wurde von einem glücklichen und staunenden Mädchen gewonnen – von Lea Kronig. Amsel ist anschliessend wieder in ihren ursprünglichen Stall zurückgekehrt. Dort wird Lea sicher ab und zu vorbei schauen, um die neue Freundin zu besuchen.

Wie immer endete auch der 24. Bauernmarkt erst in der Nacht, nach einem geselligen Abend mit Tanz. Dieses Jahr sorgte die Schlager- und Partyband «The Honeymoons» für die Musik.

Erstellt am: 05.09.2018

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