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Eindrücklicher Lawinenniedergang am Niesen ob Wimmis

Am vergangenen Sonntag, 8. April hat sich am späten Nachmittag, unmittelbar oberhalb von Wimmis, ein eindrückliches Naturspektakel abgespielt: Eine für diese Jahreszeit typische Nassschneelawine ist den Louigraben hinunter gedonnert und näherte sich dem Dorf.

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Eindrücklicher Lawinenniedergang am Niesen ob Wimmis

Die Nassschneelawine bahnte sich ihren Weg vom Niesen Richtung Wimmis.

Zufälligerweise beobachtete den Lawinenniedergang auch Gemeinderatspräsidentin Barbara Josi zusammen mit weiteren Nachbarn vom Garten ihres Daheims aus: «Mit unglaublichem Getöse, wir hatten zuerst das Gefühl, dass es gewittert, bewegten sich die imposanten Schneemassen zu Tal». Die letzte ähnlich grosse Lawine war im 1972 eine Staublawine. Thomas Wittwer ist seit 2001 Präsident der Lawinenkommission Wimmis und kann sich nicht erinnern, dass in den letzten Jahren in höheren Lagen je so viel Schnee gelegen ist wie heuer: «Unsere Laserstation auf rund 2000 Metern über Meer, die unter anderem die Schneehöhe misst, zeigt aktuell immer noch rund dreieinhalb Meter an. Der Anriss vom letzten Sonntag war glücklicherweise lediglich rund 50 Meter breit und die Lawine sah gewaltiger aus, als sie effektiv war. Für die Bevölkerung von Wimmis hat keine Gefahr bestanden», konnte der Präsident mit langjähriger Erfahrung Entwarnung geben.

Eindrücklich war für die Augenzeugen auch die Tatsache, dass sich die Luft an ihrem Wohnsitz am Fusse des Niesens ein paar Minuten nach dem Lawinenniedergang merklich abkühlte.

Situation bei Touren beobachten
Laut Nils Hählen, Leiter der Abteilung Naturgefahren der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern, ist die Lawinensituation momentan nicht ausserordentlich: «Es ist normal, dass im Frühling viele Nassschneelawinen auftreten. Diese erreichen aber kleinere Reichweiten als trockene Lawinen im Hochwinter. Daher ist im Berner Oberland nicht damit zu rechnen, dass Siedlungen durch diese Nassschneelawinen gefährdet sind. Bei Skitouren und anderen Aktivitäten ausserhalb des gesicherten Raums ist der Situation aber nach wie vor grosse Beachtung zu schenken. Schneesportler sollten das Lawinenbulletin konsultieren und bei der Wahl ihrer Tour die aktuelle Situation im Gelände aufmerksam beurteilen und eine möglichst sichere Route wählen», so der Rat von Nils Hählen, der an der Lenk aufgewachsen ist und die regionalen Gegebenheiten aus persönlicher Erfahrung kennt.

Erstellt am: 27.06.2018

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