Neu renoviertes Berghaus Niesen Kulm
Die Niesenbahn AG startet in ein neues Zeitalter
Die Niesenbahn AG startete am 10. Mai mit dem frisch sanierten und weiterentwickelten Berghaus auf der Spitze der Pyramide in die 110. Sommersaison. Bauaufträge in der Grössenordnung von 5,5 Mio, der rund sieben Millionen Franken wurden im Berner Oberland vergeben.
Die Niesenbahn AG startet in ein neues Zeitalter
Der Niesen lässt einem immer wieder wissen, dass er als einzigartige Pyramide eine stolze Höhe von 2362 Metern aufweist. So auch vergangenen Donnerstag bei der Medienkonferenz im «neuen» Berghaus Niesen Kulm: Bei minus drei Grad pfiff der Wind unbarmherzig um die Ecken des Traditionshauses und peitschte die Schneeflocken quer durch die Luft. Doch drinnen im sanierten Berghaus herrschte bei atemberaubender Rundsicht wärmende Gemütlichkeit.
Das vergangene Baujahr bot zahlreiche Herausforderungen, denen eine detaillierte und sorgfältige Planung vorausging, wurden doch die rund 100000 Niesen-Besuchenden neben der Baustelle durchgeschleust. «Wir hatten uns dazu entschlossen, unter Betrieb zu bauen», so Baukommissionspräsident Martin Andres. Nicht zuletzt dank einer grossen logistischen Installation mit einer Materialseilbahn konnte dies erfolgreich bewältigt werden und der Gästefluss nicht behindert wurde.
«Jeder Handgriff ist ungleich schwieriger hier oben, was schon in die Planung einfloss», so Architekt Patrick Frei, «dabei musste das denkmalgeschützte Haus so bleiben wie es ist».
Aufwändig waren insbesondere die Baugrubensicherung mit zusätzlichen Bohrungen und Ankern im brüchigen und rutschfreudigen Niesenfliesch, die Statik des historischen Gebäudes, welche zusätzlich gesichert werden musste und der historische Keller aus dem 19. Jahrhundert, den es zu erhalten galt. Weitere Herausforderungen waren die Wasserversorgung bei tiefen Temperaturen, die Sicherheit der Wegverbindung Bergstation-Berghaus, welche durch drei Lawinensprengungen garantiert werden musste sowie die Fassaden- und Umgebungsarbeiten, welche erst im Laufe der nächsten Wochen abgeschlossen werden können, wenn der Schnee geschmolzen und der Boden aufgetaut sind.
Die Arbeiter wurden in einer einfachen Arbeiterküche verpflegt. Zwei Mitarbeitende der Niesenbahn waren für das leibliche Wohl besorgt. Zwischen Dezember und April, als das Berghaus-Restaurant nicht zur Verfügung stand, wurden den «Büetzern» auf der Baustelle 1724 Menüs serviert. Eine willkommene Abwechslung und Pause im strengen Bau-Alltag auf Niesen Kulm!
Auf dem Niesen wird nicht mehr mit Öl, sondern mit einer modernen Luft-Wärmepumpe geheizt, welche im preisgekrönten Glasbau für ein angenehmes Raumklima sorgen soll. Die Toilettenanlage wurde neu gebaut und für Übernachtungen auf der Bergspitze sind drei neue Zimmer im Ober- und Dachgeschoss des historischen Berghauses eingerichtet worden.
Die getätigten Investitionen in die «abtrennbaren Räume» machen das Angebot wetterunabhängig(er). Gesellschaftliche und Firmenanlässe können in einer Privatsphäre stattfinden, wie es bis anhin nicht möglich war. Solche Anlässe werden in der Regel weit im Voraus gebucht, unabhängig des Wetters, welches dannzumal auf Niesen Kulm herrschen wird. Wobei «Schlechtwetter» auf dem Niesen nicht ohne Reiz ist: Wolken, Nebel, Wind und Niederschläge bieten auf der Bergspitze ein mystisches Schauspiel, welches in den Niederungen kaum so erlebbar ist. Und die Fahrt mit der nostalgisch anmutenden Niesenbahn dauert ab Mülenen auch künftig eine halbe Stunde – runterfahren beim Rauffahren lautet hier das Motto.
Erstellt am: 17.05.2019