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Neu renoviertes Berghaus Niesen Kulm

Die Niesenbahn AG startet in ein neues Zeitalter

Die Niesenbahn AG startete am 10. Mai mit dem frisch sanierten und weiterentwickelten Berghaus auf der Spitze der Pyramide in die 110. Sommersaison. Bauaufträge in der Grössenordnung von 5,5 Mio, der rund sieben Millionen Franken wurden im Berner Oberland vergeben.

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Die Niesenbahn AG startet in ein neues Zeitalter

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© Luzia Wyssen

Im neu ausgebauten Pavillon des sanierten Berghauses mit Blick Richtung Mittelland und Jura (von rechts): VR-Präsident Daniel Fischer, Baukommissions-Präsident Martin Andres, Architekt Patrick Frei und Geschäftsführer Urs Wohler.

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VR-Präsident Daniel Fischer im Sitzungszimmer «Jura» im neu ausgebauten Pavillon des sanierten Berghauses mit Blick Richtung Mittelland.

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Stehen für einen starken Umbau des Berghauses auf dem Niesen ein:Marketingleiterin Cristina Dähler, VR-Präsident Daniel Fischer, Baukommissions-Präsident Martin Andres, Architekt Patrick Frei und Geschäftsführer Urs Wohler.

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Baukommissions-Präsident Martin Andres präsentierte das historische Kellergewölbe.

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Eines der drei neuen Zimmer im historischen Berghaus .

Der Niesen lässt einem immer wieder wissen, dass er als einzigartige Pyramide eine stolze Höhe von 2362 Metern aufweist. So auch vergangenen Donnerstag bei der Medienkonferenz im «neuen» Berghaus Niesen Kulm: Bei minus drei Grad pfiff der Wind unbarmherzig um die Ecken des Traditionshauses und peitschte die Schneeflocken quer durch die Luft. Doch drinnen im sanierten Berghaus herrschte bei atemberaubender Rundsicht wärmende Gemütlichkeit.

Intensive Bauzeit auf exponierter Baustelle
Vor 163 Jahren wurde das Berghaus Niesen Kulm als einfaches Berghaus eröffnet. Nach dem Spatenstich am 16. April 2018 stand nach einem guten Jahr Bauzeit am 10. Mai 2019 der Start mit dem sanierten und weiterentwickelten Berghaus Niesen Kulm bevor. Damit beginnt für die Niesenbahn AG ein neues Zeitalter, weil ein neues Angebot die Möglichkeiten auf dem Niesen erweitern wird.

Das vergangene Baujahr bot zahlreiche Herausforderungen, denen eine detaillierte und sorgfältige Planung vorausging, wurden doch die rund 100000 Niesen-Besuchenden neben der Baustelle durchgeschleust. «Wir hatten uns dazu entschlossen, unter Betrieb zu bauen», so Baukommissionspräsident Martin Andres. Nicht zuletzt dank einer grossen logistischen Installation mit einer Materialseilbahn konnte dies erfolgreich bewältigt werden und der Gästefluss nicht behindert wurde.

«Jeder Handgriff ist ungleich schwieriger hier oben, was schon in die Planung einfloss», so Architekt Patrick Frei, «dabei musste das denkmalgeschützte Haus so bleiben wie es ist».

Aufwändig waren insbesondere die Baugrubensicherung mit zusätzlichen Bohrungen und Ankern im brüchigen und rutschfreudigen Niesenfliesch, die Statik des historischen Gebäudes, welche zusätzlich gesichert werden musste und der historische Keller aus dem 19. Jahrhundert, den es zu erhalten galt. Weitere Herausforderungen waren die Wasserversorgung bei tiefen Temperaturen, die Sicherheit der Wegverbindung Bergstation-Berghaus, welche durch drei Lawinensprengungen garantiert werden musste sowie die Fassaden- und Umgebungsarbeiten, welche erst im Laufe der nächsten Wochen abgeschlossen werden können, wenn der Schnee geschmolzen und der Boden aufgetaut sind.

In der Region investiert
«Heute ist ein wichtiger Meilenstein, angefangen von 1956 bis 2019», so VR-Präsident Daniel Fischer: «Qualität, Kosten und Zeit konnten bei diesem Projekt eingehalten werden. Wenn man rund sieben Millionen Franken bei einem Jahresumsatz von rund 5,5 Millionen investiert, glaubt man an die Zukunft», so der Verwaltungspräsident überzeugt. Es gehört zur Nachhaltigkeitsstrategie der Niesenbahn AG, die Aufträge mehrheitlich in der Region auszugegeben. Dies konnte umgesetzt werden: Rund 5,5 Mio. Franken wurden im Berner Oberland ausgegeben, genauer in den touristischen Destinationsgebieten TALK (Adelboden-Lenk-Kandersteg), TOI (Interlaken) und Thunersee-Simmental. 58 Firmen waren mit rund 300 Mitarbeitern am Bau beteiligt. Unter teils sehr anspruchsvollen Bedingungen haben die einheimischen Unternehmen ihre Kompetenz bewiesen und auf der Hochgebirgsbaustelle auch während des Winters gebaut.

Die Arbeiter wurden in einer einfachen Arbeiterküche verpflegt. Zwei Mitarbeitende der Niesenbahn waren für das leibliche Wohl besorgt. Zwischen Dezember und April, als das Berghaus-Restaurant nicht zur Verfügung stand, wurden den «Büetzern» auf der Baustelle 1724 Menüs serviert. Eine willkommene Abwechslung und Pause im strengen Bau-Alltag auf Niesen Kulm!

«Tagen und Feiern» auf dem Niesen
Das neue Angebot umfasst 60 bis 70 neue Plätze mit beeindruckender Aussicht, neu auch in Richtung Simmental-Thunersee-Chasseral. Dazu sind abtrennbare private Räume für gesellschaftliche Anlässe verfügbar. Damit können Feiern, Sitzungen und Tagungen unabhängig vom lebhaften Berghausbetrieb stattfinden. Die neu gebaute Küche entspricht den heutigen und künftigen Anforderungen; ebenso die neue Lüftung, welche auf einer neuen Haustechnik basiert.

Auf dem Niesen wird nicht mehr mit Öl, sondern mit einer modernen Luft-Wärmepumpe geheizt, welche im preisgekrönten Glasbau für ein angenehmes Raumklima sorgen soll. Die Toilettenanlage wurde neu gebaut und für Übernachtungen auf der Bergspitze sind drei neue Zimmer im Ober- und Dachgeschoss des historischen Berghauses eingerichtet worden.

Die getätigten Investitionen in die «abtrennbaren Räume» machen das Angebot wetterunabhängig(er). Gesellschaftliche und Firmenanlässe können in einer Privatsphäre stattfinden, wie es bis anhin nicht möglich war. Solche Anlässe werden in der Regel weit im Voraus gebucht, unabhängig des Wetters, welches dannzumal auf Niesen Kulm herrschen wird. Wobei «Schlechtwetter» auf dem Niesen nicht ohne Reiz ist: Wolken, Nebel, Wind und Niederschläge bieten auf der Bergspitze ein mystisches Schauspiel, welches in den Niederungen kaum so erlebbar ist. Und die Fahrt mit der nostalgisch anmutenden Niesenbahn dauert ab Mülenen auch künftig eine halbe Stunde – runterfahren beim Rauffahren lautet hier das Motto.

Erstellt am: 17.05.2019

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