Hawker Hunter und DeHavilland Vampire: Die Fans von ehemaligen Militärjets der Schweizer Luftwaffe kamen im Obersimmental am Samstag voll auf ihre Kosten. Bei besten Bedingungen schätzte Hunterverein-Präsident Beat Radelfinger die Besucherzahl auf über 4000. – «jedenfalls deutlich mehr als im letzten Jahr an unserem 20-Jahr-Jubiläum». Auffallend war der Besuch zahlreicher Familien auf dem Flugplatz. Diese konnten die Jets und viele Gast-Flugzeuge sowohl am Boden wie in der Luft bewundern. Die Zeit, als St. Stephan regelmässig von der Luftwaffe als Einsatzflugplatz genutzt wurde, erlebt so jeweils während einer Woche eine Neuauflage. Ab Mitte Woche fanden zahlreiche Mitgliederflüge mit den Hunter-Jets statt. Im Mittelpunkt des Festes steht aber der weisse Papyrus-Hunter, der den vier Obersimmentaler Gemeinden gehört. Die formschöne Maschine wurde denn auch in Perfektion im Flug gezeigt.

In gegenseitiger Absprache mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt wurde auf Akrobatik- und Verbandsflüge über dem Flugplatz verzichtet. Dies als Reaktion auf die beiden Flugzeugunglücke mit Todesopfern am letzten Wochenende in England und Dittingen. Diese Einschränkung hatte auf den Besucheraufmarsch keine negativen Auswirkungen. Die Gäste erlebten als Abschluss oder Höhepunkt den Vorbeiflug der mächtigen viermotorigen Super Constellation, die letztes Jahr wetterbedingt nicht ins Obersimmental fliegen konnte.

Als Besonderheit wurden dieses Jahr historische Fahrzeuge rund um den Flugbetrieb gezeigt. Vom kleinen Flugzeugschlepper Typ Vevey bis zum mächtigen Lastwagen mit Pistenputzanlage und Schneepflug reichte das Angebot, dazu kamen etliche Fahrzeuge der eigens angereisten Militärfahrzeugfreunde Schweiz. Vereinspräsident Beat Radelfinger bezeichnete den Anlass als «voller Erfolg, der auch die Arbeit entlohnt». Der Verein – aktuell rund 900 Mitglieder – finanziert den Unterhalt und den Betrieb des weissen Hunters in St. Stephan. Dieser wird auch am nächsten Flugplatzfest – am 27. August 2016 – wieder der Star sein.