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Ortsplanungsrevision II: die neuen Bestimmungen für die Kur- und Hotelzone aus praktischer Sicht

Von Markus Zäch

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Bereits zwei Wochen nach Ablauf der Auflage- und Einspruchsfrist kommt in der Gemeinde Lenk am nächsten Dienstag die Ortplanungsrevision II zu Abstimmung. Somit bleibt leider wenig Zeit für eine fundierte Meinungsbildung übrig. Als direkt Betroffener erlaube ich mir an dieser Stelle einige Gedanken zum Thema. Ein wichtiges Ziel der Revision ist die Stärkung der Hotellerie. Als Eigentümer des Hotel Krone und der Pension zum Gade habe ich Einsprache gegen die geplante Umzonung dieser Liegenschaften erhoben, weil diese nicht zielführend sind und die Betriebe in existentielle Bedrängnis bringen. Die wichtigsten geplanten Massnahmen in der Ortsplanung sind:

1) Alle bestehenden Hotelbetriebe, auch Kleinstbetriebe, sollen neu der Hotelzone zugeordnet werden.

Wirkung: Die meisten Banken finanzieren heute kaum oder nur zu unmöglichen Konditionen Gebäude in der Hotelzone. Im Falle der Krone und der Pension zum Gade verschärfen sich damit schlagartig die Finanzierungsbedingungen (Zinsaufschläge und höhere Amortisationsverpflichtungen). Bereits geplante Erneuerungsinvestitionen könnten somit nicht mehr getätigt werden.

2) Hotels können neu 1/3 der Gesamtfläche als Appartements bewirtschaften und verkaufen.

Wirkung: Gebäude werden damit potentiell zerstückelt und an mehrere verschiedene private Eigentümer verkauft. Die langfristige Weiterentwicklung des Gebäudes wird aufgrund der verschiedenen Eigentümerinteressen auf lange Sicht erschwert. Für ein Hotel mit einem Komplettservice und eigener Restauration ist dies in der Regel nicht sinnvoll sondern bestenfalls eine Notmassnahme.

3) Grosse, heute noch unbebaute Flächen werden neu der Kur- und Hotelzone zugeordnet.

Warum sollen dort 100 Prozent bewirtschaftete Appartements zugelassen werden, obwohl dies in der Hotelzone eigentlich nur mit 30 Prozent vorgesehen wäre? Wirkung: Die potentiellen Übernachtungskapazitäten sollen offenbar stark ausgeweitet werden und dies obwohl bestehende Ferienwohnungen und Hotels heute bereits völlig ungenügend ausgelastet sind. Die Hoffnung, dass diese neuen Kapazitäten primär von neuen, zusätzlichen Gästesegmenten genutzt werden, ist eine Illusion, denn der Markt insgesamt schrumpft. Bestehende Hotelbetriebe werden durch diese Entwicklung weiter beeinträchtigt.

Hotelbetriebe leiden heute aufgrund der schwachen Ertragslage und den ungenügenden Finanzierungsmöglichkeiten häufig unter einem beträchtlichen Investitionsstau. Die Lenker Hotellerie hat in den vergangenen zehn Jahren bei einer konstanten Anzahl Betriebe rund 30 Prozent der Logiernächte verloren. Was es zur Stärkung der Hotels also in Wirklichkeit braucht, sind mehr Gäste, wirkungsvollere Tourismus-Massnahmen sowie bessere und nicht schlechtere Finanzierungsbedingungen.

Erstellt am: 26.02.2015

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