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Herbstmärit: Sind unsere Warenmärkte überlebensfähig?

Bei schönem Herbstwetter hat der «Lenggermärit» Betrieb ins Dorf gebracht. An über 60 Ständen boten Marktgänger und Einheimische ihre Produkte mit Erfolg an. Gegen 1000 Leute haben den «Märit» besucht.

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«Lenggermärit»

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© Photographer: Walter Zeller

Unter den Bestsellern sind am Markt immer noch die Zulieferprodukte für die Landwirtschaft.

© Photographer: Walter Zeller

Schöm, so viele Leute im Dorf!

© Photographer: Walter Zeller

Der einzige Ganzjahres Marktbetreuer, den wir gefunden haben.

© Photographer: Walter Zeller

Kleider gehören neben den Spielwaren und den Gebrauchsgegenständen für die Landwirtschaft zu den meistverkauften Gütern auf dem Markt

© Photographer: Walter Zeller

Der Renner auf dem Lenkermärit, Spielsachen.Spielen sollen und dürfen Kinder und Kinder hat man gern.

© Photographer: Walter Zeller

Schmuk würde man schon wollen, trotzdem läuft er nicht so auf dem Markt

Letzten Samstag, am 4. Oktober konnte bei angenehmem Herbstwetter der «Lenggermärit» erfolgreich durchgeführt werden. Das angenehme Herbstwetter und die vielen Leute im Dorf haben wir im Sommer oft vermisst.

Vom «Märitplatz» bis zum Löwen wurden an über 60 Ständen hauptsächlich inländische Waren angeboten. Touristen und Einheimische, bunt gemischt schlenderten mehr oder weniger eilig durch die bunten Angebote. Man plauderte, feilschte, eine rundum gemütliche Atmosphäre und die Gastronomiebetriebe konnten ihre Terrassen füllen.

Die 25 befragten Anbieter sind eigentlich zufrieden. Allein der fehlende Nachwuchs bei den echten Marktfahrern macht nachdenklich. Mit einer Ausnahme haben alle ein festes Geschäft im Hintergrund, ohne das ein Marktfahren wegen den langen Winter-Pausen nicht finanzierbar wäre.

Was geschieht in naher Zukunft?

Fragt man die Anbieter, wie lange sie schon zu Markt fahren, kommt ein Leuchten in ihre Augen und mit Stolz nennen sie Zahlen zwischen 25 und 50 Jahren. Von 25 befragten Marktfahrern sprechen fast alle, dass sie bald 65 seien, und dass sie ans Aufhören denken. Alle bedauern, dass man die jungen Leute für den «Märit» nicht mehr begeistern könne. Es sei nicht jedermanns Sache, um vier Uhr morgens aufzustehen, zwei Stunden zum Markt zu fahren, 10 Stunden am Stand zu stehen – das bei jedem Wetter – dann zusammen räumen und wieder zwei Stunden nach Hause zu fahren, um dort den nächsten Tag vorzubereiten. Leider war auf dem ganzen Markt auch kein Jungunternehmer zu finden, der hier seine Ware als Marktfahrer verkaufen wollte.

Umsatzwachstum nennen einige Verkäufer mit einheimischen Produkten und die Gastronomie im Dorf schätzt den «Lenggmärit» sehr. Im Mehrjahres-Vergleich stellen aber alle befragten Verkäufer ohne Ausnahme fest, dass der Sommer 2014 und der Herbst Märit schlechter gewesen seien als die vorherigen.

Aus Sicht der Touristen ist der «Lenggermärit» ein weiterer Event an der Lenk, der den Frühling und den Herbst belebt. Man wird den «Lenggermärit» aber kaum mit dem Tourismus am Leben erhalten können. Bleiben die Marktfahrer langsam aus, werden sich der Frühlings- und Sommer-Märit wohl auf die Stufe der Weihnachtmärkte zurückbilden.

Weil man an den «Märit» geht, sich trifft und miteinander spricht, ist ein wichtiger sozialer Faktor erfüllt, den man in unserer Zeit der Vereinsamung am Computer und am Handy nicht wettmachen kann. Ich mag den «Lenggermärit».

Erstellt am: 07.10.2014

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